G ru b en -das F lö z , fo wird abgeteuft. In den Förften Wird das
hem. D a ch , oder die über den F lö z liegende Erdfchicht, mit
Stempeln verfchoifen , d. i. mit ftarken Balken unterftüzt.
Die Alaunerde oder das Alaunerz wird mit Keilhauen gewonnen
(abgehauen). 111 man nun mit diefen Stollenbau
tie f genug in den Be rg hinein gedrungen, fo wird ein
Schacht abgeteuft, welcher fowol zur Förderung der Erze ,
als auch zur Erhaltung der gefunden L u ft in den Gruben,
oder, wie der Bergmann fagt, der frifchen W e t te r , dienet.
Jezt find, wo ich mich recht erinnere, zwei gangbare
Schächte; die übrigen find verfallen. Die Schächte waren
ziemlich gut verzimmert, und in denfelben ordentliche Far-;
ten angebracht.
Ungefitn- E s läfst lieh leicht vermuten, dafs in einem untertle
Dünfte irdifchen O r te , wie diefe Gruben fin d , wo lieh fo viele
in den brenbare und vitriolfaure Teilchen in den Foliilien aufhal-
Gruben. £en * aucb durch die Einwirkung der in der atmolphärilchen
L u ft enthaltenen Luftfäure , viel ungefunde phlogiftifche
und vitriolfaure L u ft oder Dünfte lieh entbinden müflen^
welche der Gefundheit und dem Leben der Arbeiter fchäd-
lich werden. Die Arbeiter haben alfo für eine beftändige
Erneuerung der L u ft zu fo rg en , welches gewönlich ein
fP'etterzug genennet wird: diefer wird fowol durch dasDurch-
fchlagen zur S e ite , als auch, wie oben gefagt worden,
durch das Abteufen eines Schachts zuwege gebracht. Jedoch
müflen die Arbeiter bei diefem Durchfehlagen die Ja-
reszeit genau und wol in A ch t nemen. D,er Steiger ver-
ficherte mich, dafs es one Lebensgefar nicht anders als
zeitig im Früjare oder im Herbfte gefchehen k ö n te : ich
vermute jedoch, dafs e s , wenn nicht andere zufällige Uriachen
daran hindern, auch im W in te r müffe gefchehen
.•. . . können.
können. Im Sommer mag freilich die warme mit breliba- Ungefun-
ren Teilchen fchon faft gefättigte L u ft nicht hinreichen, dinde Dünfte
phlogiftifche L u ft aufzunemen, und zum Otemholen taug-“
lieh zu machen. Die Neugierde trieb uns auch an fo ei- u^m‘
nen O r t , wo die Alaunfchicht noch nicht durchgefchlagen
w a r , fondern noch fefte anftand, und wofelbft, weil es
auf den Sommer züging, nicht mer gearbeitet werden konte.
Die Luft wurde gleichfam immer d ün n er, die Flamme der
Lichter kleiner, und ein fchweflichter Geruch benam mir;
der ich eine natürliche Engbrüftigkeit habe, ganz den Otem,
fo dafs ich mich behend zurükbegeben mufte : einer meiner
Reifegeferten, H e rr Hofman, aber wagte e s, fo weit zu gehen,
als es ihm möglich war. Nachdem e rlich lieben L achter
.von uns entfernt hatte, fieng fein Licht an fchwächer zu
brennen und bei der neunten Lachter löfchte es ganz aus.
Da er noch keine befondere Wirkung fp ü r te : fo ging er
one Licht noch bis zur elften L a ch te r , wo e r fchweres
Otemholen, Beklemmung der B ru ft, Uebelkeiten, Schwinde
l, und jene unangeneme Empfindung bis zu einer A r t
von Betäubung vermert fttlte , doch aber noch Gegenwart
des Geiftes genug hatte, nebft dem Steiger gefchwind zurük
zu kommen.
Die in- den Alaungraben gewonnene Alaunerde wird Forde-
entweder mit Karren zum Stollen hinaus gefaren, oderrung der
wenn das Mundloch deflelben zu weit vom Orte entfern
ift, bis an den nächften Schacht mit den Karren hin-cr* ’
gefchaft, und in K ü b e ln , die an Strikken hängen, mit
Hafpeln zum Schacht hinaus gefordert; von da aber in
Karren weiter auf die nahen Halden gebracht.
A u f diefen Halden oder Haufen liegt die aus den
Gruben geförderte Alaunerde eine lange Z e i t , wenigftens
L a zwei