hen find Laternen befeftiget. A u f der Seite des Monuments gegen die Straffe
zu tiefet man die Auftchrift:
F A M E M .
M D C C L X X I I.
M V N I F .
Jj E V A N T .
S.
A u f der Seite gegen die Vorfladt zu flehet:
P O S V I T .
H . C. D E
C A L L E N -
B E R G.
D Y N A S T A . M .
M D C C L X X V I I I .
A u f der dritten Seite gegen die Kirchtiire:
P r o v . X I X .
Y. 17.
A u f der vierten Seite gegen die Stadt und den Markt zu :
I N
M E M O R I A M.
Diefes herrliche Monument, wozu allein Uber drei und dreißig
Rentner Eifen genommen worden, hat der Herr Graf auf eigene Kofien errichten
laßen, und zur Belehrung der NacJikommenfchaft, wenn irgend einmal
diefes Denkmal folte geöfnet werden, am Friedensfefle feierlich folgende
Sachen in eine bleierne Kctpfel hineingelegt, welche in einen dazu aus gehauenen
Stein getan und eingemauert wurde, nemlich:
1. Eine Befchreibung von der Veranlagung diefes Monuments.
2. P ie vom Herrn Superintendent V o g e l damals gehaltene Dankpredigt
über die erhaltene Woltaten.
3. Einige gedjrukte Rechnungen der Freimaurer von den Woltaten»
die üe der Armut, w dem teuren Jare zufliefsen lallen.
4. Eine
4. Eine Befchreibung von der gegenwärtigen politifchen und kirch- Montt«
liehen VerfalTung der Herrfchaft Mufkau, und der Oberlaufiz ment.
überhaupt.
5. Von den iz t gangbaren goldenen und iilbernen fächfifchen Münz-
forten, von jeder ein Stük.
Nachdem diefe Sachen von dem Herrn Grafen eigenhändig in
die Kctpfel gelegt worden waren, fo ließ er zum Befchhß noch folgenden
von ihm felbß verfaßen Auffaz, unter vielen Tranen der Zuhörer, bei
dem Monumente ablcfen:
„ Wer mit freundlicher, oder zerflörender Geßnnung einmal die Beßimmung
¿diefes Denkmals verändern würde, wiffe: daß Pflicht und Gef Ul feine
„ Errichtung mir nötig machten. Fern von meinem Vaterlande, noch in
„dem Gewül eifies blutenden Schmerzens vergraben, noch in Tränen über
„den Tod meiner verehrmgswürdigen Gattin, von neuen Schmerzen bei dem
„ Tode meines Sones übermannet, kam bis in das kalte Norden der Schal
„des ofammers meiner Landsleute, meiner künftigen Kinder, vor meine
„betäubte Ohren und erfüllte das Maas meiner JLeiden. Unfähig, Hülfloft
„ wirkfam zu unterfiüzen, konte ich ihnen nur meine Tränen und Gebete
„ zu den Almächtigen opfern. Würkender,. glüklicher war das fiUende Herz
„des Seelforgers eiper leidenden Gemeinde. Laut fchrie er um Hülfe. —
„ Gott fegnete und belqnete feivi Vertrauen auf ihn. Mitleidige Chrißen,
„labten, flärkten, trpfteten, fätigten, belebten die dem Tode entrißene Benote.
Sie teilten mit den Hungrigen ihr B r od. Gott fahe unjer Unglük
„und ihre Tugend, — mein Herz im Gefül des Danks und der Anbe-
„tung. — Ich befchloß es, wo möglich der Nachwelt noch mfzubehalr
„ ten, was je z t den Adel meiner Nation in guten Taten beßätigt. Ich
„wolte dem Volke ein öffentlich Zeugnis meiner Dankbarkeit darbringen,
„ unter welchem geboren zu feyn, ich ß o lz bin. Euch Woltätern fei diefer
n Stein geweiht, der euren Kindern ein Z o t unferer Liebe und ein R u f
„zu änlichen Tugenden fein wird. Euch treße der Segen des Herrnl
„Denn auch im Tode werden noch meine dem Hunger durch euch entrif
rfene Brüder Gott um einen Segen fü r euch und eure Enkel anflehen.
„D ir , frommer Mann Gottes! d ir, deßen Stimme die Chrißen, deine
yjBrüder, auf unfre Noth aufmerkfam machte, d ir , dem das ewige Wol
„einer zalreichen Heerde, auch das meinige anvertrauet iß , auch dir
„ VOG E L , fe i diefes Monument ein fchwacher Zeuge meines Gefüls fü r
Q 3 „dich