Ankunft Schichte rümlichft bekant if t , fand ich einen aufrichtigen
in Freund und eifrigen Beförderer meiner Abfichten : er war an
Mußau. jjgjj meiften Orten mein Begleiter, welches mir, da ich der
Gegend unkundig, grofsen Nuzen fchafte, wenn ich anders
nicht die Zeit unnüz verfchwenden wolte; er bemühte fich
nicht nur mir von allen natürlichen und landwirtfchaftlicheri
Gegenftänden nötige Nachrichten zu verfchaffen, fondern
erzeigte mir auch alle Freundfchaft, welche ich jederzeit
dankbarlich erkennen werde. Ueberhaupt kan ich Ihnen
die Gefälligkeit und Freundfchaft, womit ich hier überall empfangen
worden bin, nicht ausfürlich, noch einzeln beschreiben
: Undankbar aber würde ich feheinen, wenn ich der-
felben gar nicht gedacht hätte, —
Meine Beobachtungen werde ich Ihnen nicht fo wie
ich fie angeftelt habe, erzälen ; fondern ich wil fie zu-
erft mit dem wichtigften Naturprodukte diefer Gegend, dem
A la u n e , bekant machen , und Ihnen darauf eine kurzge-
fefste Befchreibung des B o d en s , ökonomifch betrachtet,
geben , wobei ich zugleich der landwirtschaftlichen Arbeiten
gedenken werde. Alsdénn will ich die Stadt felbft und
das Gewerbe der Einwoner und einzelne vermifchte Merk*
Würdigkeiten kürzlich berüren, und endlich die merkwür-
digften hier gefundenen Naturalien anzeigen.
Befchrei- , Noch an dem Tage meiner Ankunft gingen wir nach
bung desçler Alaunhütte und auf die Gebirge, wo die Gruben an-
Aiam- gelegt find, um das Auflenwerk zu befphen , den Tag
werks. darauf in aller Frühe befahen wir aber auch das Innere der
Gebirge , und den Bau der Gruben. Wundern Sie fich
n ich t , dafs ich vom Gebirge rede ; ich habe nicht v e rgehen
, dafs iph in einer Gegend b in , welche die Ge»
hirgskundigen zum ebnen Lande re chn en , allein fö eben Befchrei-
ift auch das flächfte Land n ich t, dafs nicht darin Anhöhen bmg des
zu bemerken w ä r e n ; und wenn diefe auf mineralifche Alaun-
Produkte benuzt werden, fo verdienen fie den Namen d e rwe,tis'
Gebirge fo g u t , als andere weit höhere H ü g e l: B e trachten
Sie alfo diefe Anhöhen mit mir im Verhältnis des
NeiitaU immer als Gebirge.
Das Alaunwerk liegt an dem weiblichen Ufer der Tjigt def
Neifle, einige hundert Schritte von derfelben, und das io-fetben.
genante Alaunerz findet fich in dem fich längs der Neille
hinziehenden flachen Sandgebirge , welches fich von Nord-
iveft geh Südoft nach der Länge hinter Mufkau verflacht,
Und gegen W e iten mit verschiedenen Anhöhen in der Heide
ve rb reite t, die fich hier und da , z. B . nach Kraufchwiz
und nach.Mühlröfe zu , finden. Nach Süden zu erftrekken
lieh längs de r'Neifle , foweit die Herrfchaft Mufkau reicht,
diefe flache Anhöhen, ob fie gleich feiten anders, als hohe
Ufer der Neifle, Vorkommen. Jedoch zeigen fich, wo diefe
Ufer kal fin d , diefelben Erdfchichten. In drefem Gebir-
jge , und zwa r eigentlich in dem auf der Schenkfchen Karte
Weinberg genanten H ü g e l, der hier gewönlich der Alam-
lerg mit mererm Rechte h e ift, wird jezt der Hauptbau auf
Alaun betrieben. Da aber diefer Bau noch nicht bergmän-
nifch genug gefürt werden kan , fondern die Alaunerde,
Wo fie fich findet, ganz abgebauet w ird , fo fenken fich
die darüber liegenden Erdfchichten , und es entliehen oft
neue Schluchten, und Abteilungen des Gebirges.
Das ganze Gebirge gehört zu den fchüttigen oder rolti- Befehaf-
gen Gebirgen , die aus verschiedenen Erdlagern beltehen. *)fenheitder
K a Diefe Erdlager,
"'*) Bericht vom Bergbau.