ffokns- fie beftehen gröftenteils aus fandigem Boden, der jedoch an
darf. einigen Orten mit etwas Leem und Stauberde vermilcht ift,
und daher fogenanten durchläfligen Boden ausmacht. Jeder
Gärtner hat zu zwei höchftens vier Scheffel Kornausfaat
Land. Von Feldfrüchten werden die nemlichen Gattungen,
wie zu Oybin erbaüet, von einem Dünger zwei.Nuzungen
gezogen und das dritte Jar bleibt das Feld Brache. Wiefe-
wachs und folglich auch die Viehzucht ift hier im' kläghch-
ften Zuftande; man hält auf den gröften Garten höchftens
drei Kühe, und da die Gärtner aus Futtermangel nicht felbft
Zugvieh halten können, fo laßen fie ihre Felder von den
benachbarten bertsdorfer Bauern ums L on beftellen.
Walters- ■ Waltersdorf, Neuwaltersdorf Salmdorf und Herrenwalde find
darf, Sa- fer bevölkerte dem Magiftrat in Zittau gehörige Dörfer. Sie
leniorf u. beftehen zufammen aus dreihundert vier und fünfzig Häu-
Herren- fern ^ unter denen aber nur e lf Bauergüter und fünf und
zwanzig Gärtnernarungen find: die übrigen find Auenhäusler
und ernären fich vorzüglich von der Zwillich- und Kannefasfabrik,
mit der fich auch einige Bauern und Gärtner befchäfi
tigen. Ein hier wonhafter Tifcher näret fich blos von V e r fertigung
und Zurichtung der Weberßüle: diefe werden am
beften aus Ahorn oder Buchen bereitet, doch kan man auch'
zu den Garnbäumen E rlen , und im F a l der Not auch Kiefern
anwenden.' Ein Kannefasftul, der fechs viertel Ellen
breit ift, koftet j i Tale r, die Zwillichftüle, welche zwei,
fechs und acht Ellen breit find, werden nach Befchaffenheit
der Breite mit 14 und 20Talern bezalt. Ein anderer Einwo-
ner befchäftiget fich mit Verfertigung der Weberkämme; die
Stäbe dazu werden aus Fichtenholz, die Hülfen und Stelzen
aber aus mit Firnis getränkten Zwirn verfertigt. Man bezalt
diefe Blätter nach den Gängen, jeder Gang koftet ¿’P/mniee,
und zu jedem Gange gehören zwanzig Schilfblätter; es miters-
koftet alfo ein Blat von fechszig Gängen 1 Taler löGrofchen.
Auch ift eine Lohmüle zu Waltersdorf, wofelbft die Fichtenrinden
für die Gerber nach Zittau zu Lohe geftampft werden.
Zu GrosfchSna einem gleichfals nach Zittau gehörigen Gros-
Dorfe ift die bekante und merkwürdige leinen Damaßfabrik.ß *
Ich bedaure nur, dafs ich zu einer Zeit hier eintraf, wo
die Weber nicht arbeiten, indem es gewönlich ift, dafs fie
von drei Wochen vor Michaelis, bis zu Weinachten feiern
und wärend der Zeit ihre ändern häuslichen Arbeiten verrichten.
De r Stul, auf welchen der Damaft gewebet wird,
ift einem gewöniichen Weberftul änlich und nur in Anfe-
hung der Tritte und Kämme unterfchieden. Jeder Stul
hat wenigftens acht T r itte , acht Blätter und fer viel Kämme,
die durch dünne Seile von einem Knaben oder einer ändern
Perfon, nach Angabe des Webers und nach Erfordernis des
Mufters gezogen werden. Die Fabrik hat ihren eigenen
Mufterzeichner, der jedes Mufter freilich nicht malerifch,
aber defto genauer und mühfamer, mit grüner Farbe zeichnet;
jeder Faden wird darin durch eine Linie angedeutet
und' der Rand punktirt. Die künftlichften Zeichnungen,
Wappen , Blumen, und Figuren werden in folche Mufter
gebracht und nach Verlangen im Damafte hineingewebt.
Mit Einlegen des Garns nach dem Mufter ift abermals ein
eigener Man befchäftigt; feine Wiffenfchaft befteht haupt-
fächlich darin, fo viel Fäden, als rechts oder links nötig
find, von einander zu trennen und alsdann die L ä z e durch-
zuziehn ; übrigens wird das G arn , wie bei der gewöniichen
Weberei, am Stul gebracht. Mer konte ich von die
fer vorzüglichen Fabrik nicht erfaren, teils weil die Leute
ihre Arbeit gerne verheimlichen und dann auch, weil fie
S s s 2 folche