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Ganze Bau.ergüter giebt es in diefem Dorfe nicht, fondern ffohns-
die Grundftiikke find in Altjohnsdorf unter fechs und dreif'.äwfi
iig und in Neujohnsdorf unter zehn Gärtner verteilt. Im
erftern Orte wonen aufserdem noch drei und achtzig und in
leztern achtzig Häusler; diefe find meiftens Leinweber, womit
lieh auch einige Gärtner befcliäftigen, die übrigen aber
Steinbrecher, Holzfchläger und andere Tagelöner. Die
Leinweber verfertigen'teils gewönliche, teils aber auch fer
feine fogenante hundert-bis hundert zwölfgängige Leinwand
und zwar leztere in Weben von zwei und flebenzig Ellen.
Diefe ihre Waare verkaufen lie ftükweife an die Kaufleute-
die ärmern Weber hingegen arbeiten für die Faktoren, deren
hier viere wonen, als Gefellen um ein Wochenion; diefe V e r leget
oder Faktoren verkaufen dann ihre gefamleten Stükke
in gröfsern Partien an die zittauer Kaufleute. Um für die
hier herumliegende niedrigere Gegend zu bleichen hat man
fechs Garnbleichen angelegt. Man rüinte mir insbefon-
dre den Fleis des Niederbleichers Gottlieb Hänifch, welcher
fleh vorzüglich Mühe gegeben, feine Bleiche in Aufname
zu bringen: dies ift ihm auch fo weit geglükt, dafs er nun
fün f und zwanzig Perfonen ftir beftändig als Bleichgefinde A r .
beit geben kan. Zum Bleichplaze hat er einen fteinigen Ort
eben gemacht, ausgerodet und in die fumpfigen Stellen Steine
verlenkt. Dieles pflegt hier auch bei ändern Gelegenheiten
zu gefchehen: wo man, wenn ein Stein nicht leicht fortgebracht
oder gefprengt werden kan, einen Graben um und
unter den Stein zieht; und nachdem folcher mit Holz unterbauet
worden ein fo tiefes Loch gräbt, dafs nicht nur der
Stein darin Plaz hat, fondern auch noch oben mit Dammerde
bedekt werden kan, damit auch über den Stein Gras in Ra-
fen verwachfe. Die hiefigen urbaren Felder liegen in zwei
Tälern, zwilchen den Rabenßeinen, dem ffohnsberge und ßuehberee-
Lake Reife. S s s
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