Der Gi- welchem de rB a fa lt in grofsen Haufen nach Süden und Often
keisberg. eingeftiirzt ift. D e r oberfte Gipfel ift fall ganz mit Erde
bedekt, an der fiidöftlichen Seite deflelben a b e r f c h o n
auf bömifchen Grunde, flehen die nakten Bafaltfäulen hervor,
und zwar fo, dafs iie aus einem .Mittelpunkte nach Süden
und Often flernförmig auseinander laufen. Einige derfelben
fchiefsen flach in die Mitte e in , andere liegen wagerecht
und wieder andere hängen wie gebogen über. Faft alle diefe
Bafaltfaulen haben krumme Seitenflächen, ihr Geftein ift
dichte, uneben im Bruche, und in demfelben liegen viele
grüne, rote und fchwarze Lavaglaskörner; in einigen Ba-
faltftükken fand ich auch wenig veränderte Granitkörner
und hier und da kleine Blafen, folglich immer mer Beftä-
tigung von der Entftehung des Bafalts im Feuer.
Ich kan nicht unangemerkt lallen, dafs die reizende
Ausficht nach Süden in das Gebirge, und nach Norden in
die tiefere Gegend der Laufiz mir viel Vergnügen auf die-
fem Berge verfchafte.
Heute reiften wir bei der unweit Ullersdorf fer an-
genem gelegenen Bufchmüle vorbei, und langten Nachmittags
hier an, wo ich den heutigen Tag benuzte meine auf
der Reife anhero gemachte Bemerkungen niederzufchreiben.
Ich
• • Am 24.. September.
Ich eilte noch die gute Witterung zu benuzen, um mit der
notwendigen Sorgfalt die hiefigen fchon anfehnlich hohen
Gebirge zu betrachten, und habe in diefer kurzen Zeit nicht
nur das ganze von Zittau nach Süden und W e llen gelegene
Gebirge, fondern auch fall jeden einzelnen Berg beiliegen :
bevor ich Ihnen aber meine dort gemachten oryktologifchen
Bemerkungen mitteile, wil ich noch einige vermifchte Gegen-
itände berürep.
Der wegen feiner ausgezeichneten Lage und wegen
einiger Ueberrefte aus den vergangenen Jarhunderten merk-
würdigfle Ort in hiefiger Gegend ift das D o r f Oybin. Es
befteht eigentlich aus drei Dörfern, nemlich aus Oybin felbft,
aus dem Dörfchen Hayn und Schürf, welches leztere auf der
Schenkfchen Karte Scharfwinkel genant wird. Oybin und Schürf
beftehen aus hundert und zwanzig Häufern, . wovon die im
leztern Orte merenteils neuerbaut find. Mit diefen hundert
und zwanzig Häufern ift meiftens das lange fchmale Tal
zwifchen den hohen Sandfteinbergen erfüllt, die in demfelben
einzeln, reihenweife, durch kleine Gärten von einander ge-
trent liegen; auf änliche A r t find die fechs und zwanzig
Häufer, woraus Hayn beftehet, zerflreuet, nur liegen iie
etwas höher ins Gebirge und faft ganz an der Gränze. Die
Einwoner diefer Dörfer find Tagearbeiter, die lieh mit Holzfällen
nären, Steinbrecher und Leinweber. Lezte re verfertigen
fowol roh'e Schokke, als bunte mit türkifchen Garn durchwehte
Leinwand, die iie an die zittauer Kaufleute abfezen.
Ob nun gleich hier in der A u e etwas Flachs erbauet wird,
fo reicht doch das fachfifche Garn lange nicht zu, den Fleis
der hiefigen Weber zu befchäftigen; fie wünfehen daher mit
Recht einen flärkern Flachsbau. Das urbare Feld diefer
R r r 3 weit-
Oybin,
Schürf u.
Hayn. ...