Rotwaf- an guter Fütterung kan hier kein junges Vieh gros gezogen
Ier- werden. Auch ift dies wol die Urfache warum der Pachter
keine Pferde hält. Die Schafe , gewönliches fchlechtes
Landvieh, muffen ihre Narung im Walde und auf den Stoppeln
fuchen, — und doch fol die Schäferei den gröften
E rtrag des Vorwerks ausmachen. Die Lage des Schafftalles
felbft ift nichts weniger als vorzüglich, denn aufserdem dafs
er ganz frei nach Norden liegt, fo find in demfelben auch
keine für die Gefundheit der Schaafe fo nötige Zuglöcher
angebracht.
Kslfurt. Kolfurt wird ebenfals durch Waldung von Rotwaffer
gefchieden, und ift an allen Seiten mit grofsen Teichen umgeben.
Der ganz nahe dabei befindliche Hammerteich hat
drei viertel Stunden im Umfang; fein Boden ift torfartig und
in der Mitte deffelben liegen mit S ch ilf bewachfene Infein;
man befezt ihn mit dreifsig Schok Karpfen, wovon nach zwei
Jaren fünfzig auf einen Zentner gehen. Der grofse 'Teich
( IVohlen genant) welcher auf der Schenkfchen Karte one Namen
neben dem Scheibenteich liegt, hat noch etwas fchlech.
tern Boden als der Hammerteich. Sein W aller bekömt er
aus dem Bruche und man befezt ihn mit neunzig Schok
Karpfen. De r W e g zu diefem Teiche, welcher durch Moräfte
fü r t, ift vermittelft einer Reifigbrükke, die auf der Schenkfchen
Karte fälfchlich Helfigbrükke genant wird, zum faren
tauglich gemacht. D e r Scheibeteich liegt viel flächer, hat
wieder beffern Boden und wird mit dreifsig Schok befezt.
D e r neue Teich, auch der Tfchachelteich genant, hält zwanzig
Schok, ift aber wegen feines fandigen Bodens der fchlech-
tefte von allen hier herumliegenden Teichen. Man hat zwar
verflicht alle diefe Teiche auszutroknen und zu befäen, aber
, ihres eifenfehüftigen torfartigen Bodens w egen , wolte der
Haber
Haber nicht darin fortkommen. Einige andere noch auf der Kolfurt.
Karte angezeigte Teiche find ganz ausgetroknet worden, und
werden je z t als Wiefen benuzt.
Der Boden der urbaren Felder ift von zweierlei Güte,Feldbau.
der beffere ift ein mit torfartiger Erde vermifchter Sand,
der fchlechtere blofser Sand. Die Verbefferung des leztern
durch Kalk zu bewirken behauptet man bei einem Verfuche
nicht tunlich gefunden zu haben; fer warfcheiniich ab ei, hat
man in der rechten Anwendung des Kalks gefeit. Die jär-
liclie Ausfaat beftehet aus vier und vierzig Scheffel Korn,
zwei Scheffel Gerfte und fün f Scheffel Haber; von leztern
deshalb fo wenig, weil er faft nie gerät. Die naffen am
Tfchirnflus gelegenen Felder werden järlich gedüngt; und
zwar fo, dafs man im erften Jare Gerfte auf den Dünger
laen kan, wohingegen im zweiten Jare, nachdem die etwas
dünner gefchehene Düngung untergeakkert worden, Haber
auf dem Felde zu ftehen kömt: im dritten Jare wird wie der,
um Gerfte zu fäen, ftark gedüngt, im vierten Jare dünner
zu Haber und fo wechfelt man mit beiden Früchten von
Jar zu Jar ab, one das Feld Brache liegen zu laffen: denn
in diefem F alle würde der Boden gleich mitBinfen verwach-
fen. Heidekorn wird järlich nicht mer als ein Scheffel A u s faat
angebauet, und ob man deffelben gleich gerne mer fäete
auch fäen könte, fo unterläft man es doch, weil es fo gar
feiten geraten w ilr rfelbft in guten Jaren erhält man von
einem Scheffel nie mer als drei. Hirfe fäet man järlich ein
Viertel auf gutgedüngten Felde und erndtet davon fechs, in
guten Jaren auch acht Scheffel. Das Kornfeld wird nach
einer Düngung dreimal benuzt und der järliche Nuzen nicht
höher als aufs dritte Korn gebracht. Von drei bis vier
Scheffel Erdbirnen, die man zum Futter fürs Vieh anpflanzt,
M m 2 erndtet