Schmorka. gebauet wurde, und Wa ld wechfelten ab: im Sande auf
dem W e g e und im Felde lagen häufig (jefchiebe von bläulichgrauen
Hornfchiefer. W i r kamen in Schmorka an, wel- i
ches zum T eil zu den meisnifchen Kreis gehört: der B e -
fizer diefes meisnifchen Teils vom Dorfe ift der verdienft-
volle Herr G ra f v o n Z e c h , welcher als ein Vater feiner
Untertanen für die Verbelferung ihrer Umftände beforgt ift:
da nun diefe nicht anders, als durch Einfürung einer ver-
befferten Landwirtfchaft bewirkt werden kan, fo bemühet
E r fich zu dem Ende ihnen alle mögliche Mittel* diefes zu
bewerkftelligen, darzureichen. Mit Vergnügen vernam ich
hier, dafs der Herr G ra f die kleine Schrift, deren befon-
dern Abdruk ich aus patriotifeher Abficht veranftaltet hatte*),
unentgeldlich unter feine Untertanen hatte austeilen laflen,
und hörte auch, dafs die Bauern die Möglichkeit und Nüz-
lichkeit diefer Vorfchläge einfahen, nur dafs fie die Schwierigkeiten
und Hinderniffe, die fich bei der Umänderung zeigen,
zu überfteigen fich nicht getrauten.
Schwep- Zwifchen Schmorka und Schwepniz find einige niedrige
nix. Hügel, die aus Hornfchiefer beftehen follen: fo verficherte
mich Herr Bredman, denn das Akkerfeld bedekte alles
fefte Geftein. A u f dem W e g e bemerkte ich fer wenig
wildwachfende Kräuter. Bei Schwepniz höret das Horn-
fchiefergebirge auf. Im Sande kommen Gefchiebe von bläulichgrauen,
fchwarzen, und ziegelroten Jafpis, von Aga-
te , gelben Karniol, Qwarz, und Bergkriftal vor.
Hier
*) Sie hat die Ueberfchrift: Kurzgefaßer Unterricht für den Landman
zur Verhejfermg der Ijendwirtfchaft durch dbfchußung der Brache
und Einfürung der Stalfütterung von iV. G. f E S KE. Leipzig
1781. 8-
Hier z u Schwepniz laflen der H e r r G ra f v o n R e - Herren-
d e r n ein neues Herrenhaus fer fchön aufbauen; die Anlage haus, und
ift fer volkommen,. es war aber bei meiner Anwefenheit noch
nicht ausgebauet. Die Wirtfehaftsgebäude und Ställe
ren fer bequem eingerichtet, fo dafs die w ir t f c h a ft lic h e n ^
Arbeiten fer erleichtert wurdeö. H ie r war eine Tabaks-
fabrike und auch ein Kornmagazin, das ungefär 8 Malter
halten kan, angelegt.
In Schwepniz beträgt die herrfchaftliche järliche Win* Oecono-
terausfaat 60 - 80 Dresdner Scheffel K o rn , W e izen w irdmifch
wenig gebauet, nur etwa f Scheffel fü r die Haushaltung:Nachnch-
35 - 40 Scheffel Heidekorn, 4 Scheffel Hafer, 3 Mezen Hir- ttn-
fe, 1 Viertel Hanf, diefer wird hier bis drei Ellen hoch
erzeugt. Järlich werden 100 □ Ruten mit Kraut bepflanzt.
Hopfen wird auch mit Nuzen erbaut. De r Kleebau ift gering,
nur 2 Kannen oder 1 Mäsgen wird järlich in Garten
auSgeföt. Im Verhältnis der Felder ift ungefär der fünfte
T e il des Landes zu W ie fen und Futterkräutern beftimt.
D e r Viehftand befteht aus 3 Pferden, die zu Bau-
und Eifenfuren beftimt find, 8 0 chfen : 2 Zuchtfärren und
32 Melkkühen.
Z u r Feldbeftellung helfen auch 5 Hofebauern mit t
Zug täglich, und 7 Handarbeiter.
Man verfüttert hier auch die gebrühten Qwekken
(Triticum repens) Fürs V ieh , welches, wo nicht ein nar-
haftes, doch gewis gefundes F u tte r ift.
Von Schtvtpniz aus, WO nun blos flaches Land ift,Der Teu-
befah ich noch eine weiter nach Nordweft in der Heiddfikberg.
gelegne kleine Anhöhe, die hier der Teufelsberg genant wird.
'Sie ift freilich fo niedrig, und wenig merklich, dafs ein
Frem- •