Tor/wirt- Nach dem Ruren wird er angezündet, und zwar darf man nur
fc h a fl bei einige Kolen oder Schwatn an einem Orte hinlegen; wenn
D o b e r fc k d i e f e r zu brennen anfängt, wird er mit der Schaufel zerftreuet,
fo dafs der Wind das F eu er über das ganze Feld verbreitet.
Das Brennende Torffeld liegt nun zwei bis acht Tag e, je
nachdem Wind und W e tte r günftig find : dann wird das Feld
gelöfcht oder auf Regen gewartet .und zulezt mit Ochfen
geakkert. Man dünget es halb l'o ftark, als gewönlich, und
pflanzt im erften Jare Kraut, und Erdbirnen, oder man fäet
Hanf, im zweiten Jare Gerfte, und dann noch zwei Jaré hintereinander
Haber. Winterfrucht wird hier nicht gefäet.
Das Getreide und alle Frü chte nemen einen unangenemen
Geruch an und fehmekken torfartig.
De r Hammer, deffen auf der Karte bei Säniz g e dacht
wird, ift eingegangen.
JP eh rb a u Die Neille tut in diefer Gegend grofsen Schaden und
btt Säniz da der Wehrbau an den mereften Orten nicht gehörig ver-
anftaltet wird, fondern man nur das Loch ftopft, wo der
Rifs gefchehen, fo verdoppelt man fich Mühe und Uhko-
ilen , one dem Schaden gehörig zu begegnen.
und Ro- W e it beffer ift hingegen das Wehr_gebauet, _welteuburg.
ches der He rr von Meyer hat oberhalb Rotenburg, um den
XJeberfchwemmungen der Neiffe vorzubeugen, anlegen Iaf-
fen. E s ift an beiden Seiten mit einem fünf bis fechs Ellen
hohen Damme verfehen, dafs alfo das Waffer auch beim
höchften Auffchwellen nicht übertreten kan. Mit dem Ufer machen
die Dämme einen ftumpfen Winkel und zwar nach der
Seite zu, wo die Flut herftrömt. An diefe Dämme fchlieft
das W e h r , welches aus Jöchern be fteht, die zum Teil
mit Re ifig, zum Teil mit Steinen ausgelegt find. Die
x- ■ - - Richtung
Richtung diefer Jöcher geht fenkrecht auf die Ufe r, und IVehrbau
macht folglich mit ihnen einen rechten Winkel. In der Roten-
Mitte derfelben liegt eine Freiflut, dreifsig Ellen breit, u n d ^ * '
daneben zwei tiefer liegende Schleufen,, die eine zwölf, die
andere zehii Ellen breit. Üebrigens ift die ganze Stirne des
W eh r s , fowol der Jöcher, als der Dämme, mit Spundpfälen
in verfchiedenen hintereinander flehenden Reihen, und der
untere T eil deflelben mit liegender Verfezung verfehen.
Noch find die Dämme an beiden Seiten mit Erlen und W e iden
bepflanzt.
Von der Neiffe ift ein Mülgraben angebracht, der das
Waffer näher zu der Stadt leite t, weil die Neifie weiter
gegen Morgen zu abflieft. Auch in diefem ift eine Sehleufe
mit gebrochenem Gefalle angebracht, wodurch, : wenn fie
aus den Grund gezogen wird, das Waffer des Mülgrabens
ganz abgezogen, wieder in die Neiffe geleitet und fo alle
Ueberfchwemmung der Stadt verhindert werden kan. Da
die obengedachte M ü le , von dem Waffer diefes Grabens getrieben
wird; fo kan ihr vermöge diefer Sehleufe auch mer
oder weniger Zuflus verfchafl werden.
Diefen Mülgraben hat der H e rr v o n M e y e r auch JVäJfe-
zur Verbefferung des Wiefenwuchfes'benuzt, indem er in rung der
demfelben ein Schöpfrad angebracht hat, wodurch die um- iViefin.
liegenden Wiefen nach Bedürfnis gewäffert werden können.
Das Waffer wird vom Schöpfrade an, in hölzernen Rinnen
bis auf die Wiefen geleitet.
Meine Vermutung, dafs das L ag er der Alaun erd eErdfehich-
fich bis in hiefige Gegenden erftrekke, hat fich auch zu ten bei
Obertormersdorf, fowol bei Grabung eines K e lle r s , als Tonners*
bei Auffuchung guter Tonerde beftätigt. A11 der ö fllich en *^
Leske Reife. j j Seite