¿V-ö-sgNach Abzug diefer Unkoften von obiger Einname bleiben
und 17«-als reiner Ertrag 3008 Tlr. 23. Gr.
koßen.
Der S te ig e r , welcher das ganze W e rk dirigirt, iifc
der einzige, der einige bergmännifche Kentnifle hat; jedoch
reichen diefe auch nicht w e i t ; von Chemie und daher zu
erhaltenden Vorteilen bei der Alaunfiederei ift ihm wenig
bekant 5 die übrigen Arbeiter find alles erbuntertänige
Bauern , welche die Arbeit zur Fron e verrichten muffen.
Darüber klagte felbft der S te ig e r , und verficherte, die A r beit
könte mit der Hälfte von Menfchen beftritten und mer
gemacht werden, wenn er eigne, ftets dazu beftimte Arbeite
r erhielte, und nicht genötiget wäre, Frön er zu nemen.
Neben der Alaunhütte ift auch ein Gebäude, worin
Potafche bereitet w ird , befindlich, wobei ich aber nichts
befonders angemerkt habe. Noch verdient angefürt zu wer-
- den , dafs da das Neiswafler zu der Reinigung des. Alauns
am beqwemften fein foi, und die Alaunhütte gleichwol.von
der Neifle entfernt lie g t , hier ein Kunftrad bei der Neiffe
angebracht f e i , welches durch den Strom des Flufles, bewegt
wird und Wafier fchöpft, das in Rinnen bis zur Alaun-
Jhütte geleitet wird.
Mögliche So warfcheinlich es mir nun auch i f t , dafs bei dem
Verbiße- j e2(- befchriebenen Alaunwerke wichtige Verbeflerungen fowol
in Anfehung des Grubenbaues, als Alami- , auch bei der B e -
werks. re!tung “ es Alauns angebracht werden könten ; fo kan ich
doch davon hier nicht ausfürlich handeln, teils weil ich zu
kurze Zeit auf Durchfchauung und Ueberficht des Ganzen
und des Details habe anwenden kön nen , und weil andernteils
diefe Verbeflerungen für das Publikum wenig interelfant
fe in k ö n t e n , da B e r g m a n n in fe in en p h if ifc h - c h em ifc h e n
. Werken,
W e rk en ,* ) und W i e g l e b in feiner Chemie**) das A lge- Mögliche
meine bereits aufs befte gelehrt haben. Nur diefe F ra - Perbeße-
gen erlaube man mir aufzuwerfen ; Könte nicht die ausge- runS cles
laugte Alaunerde au f irgend eine A r t nuzbar, und tra g b a r^™ '
gemacht werden? V ie lle ich t, wenn das darin befindliche*^ ’
Erdharz ausgebrant würde ? Solten nicht ferner die hier fo
häufig vorzufindenden Fraueneiskriftalle, die doch allezeit
gipsartig find, auf irgend eine A r t benuzt werden können
? ***) Die Auflöfung diefer Fragen würde für die muf-
kauer Gegend gewis intereilant feyn.
Ehe ich das Alaunwerk ve r lad e , habe ich noch ei- Unter-
ner phififchen Merkwürdigkeit zu gedenken, die den Na-irdifche
turforfcher in ein faft noch ganz unbearbeitetes Feld iü r t.pflanzen-
E s erzeugen ilch nemlich an dem Holzwerke', womit die
Gruben auf den Stollen, in der F ü r fte : und an den Seiten
ausgelegt find, verfchiedene Gattungen und A rten von
unterirdifchen Pflanzen, die zum Teil trokken und pilzar-
t i g , zum Teil fo zart und feinfasrig fin d , dafs fie gär
nicht aus der Grube gebracht uferden können. Zwei der
mir am merkwürdigften gefchienenen A rten habe ich in der
Grube abzeichnen und auf der zweiten Platte abftechen 3te Ku-
lallen. Sie gehören zu den zärteften Haarpflanzen, xmdPfertafel-
ihr Gewebe ift feiner als Baumwolle oder Seide. Ich ent-
linne mich nicht, von diefen unterirdifchen Pflanzen irgend
etwas gründliches oder deutliches gelefen zu haben, als was
uns der fleiflige und verdienftvolle S c o p o l i davon bekant
M 2 gemacht
*) Opufcula phyfico chemica Vol. I. p. 27g.
**) Dafelbft Vol. II. p. 160. 958. 95Q.
***) W ie ich oben S. 81. vermutungsweise vorgefchlagen habe.