' Gegend nem fein, wenn ich die Standorte von denen man die
um Mef- fehönfte Ausficht hat, . etwas genauer zu befchreiben ver-
feisdorf puc^e Schon in der Ebene, die es zwar nur zu fein fcheint,
da ganz Meffersdorf fchon in einer ziemlichen Höhe liegt,
hinter dem Herrenhofe unter wer hohen Linden, die zum
Merkmal der fchönen Ausficht hieher gepflanzt find, macht
die Gegend auf das Äuge deflen, der aus ebenem fandigen
Lande körnt, eine vortrefliche Wirkung. Diefe Schönheiten
werden noch um vieles vermert, wenn man fich au f den
füdweftlich von Meffersdorf gelegenen Stephansberg, der auf
der Schenkfchen Karte nicht angegeben ift, begiebt. Hier
zeigt fich gegen Morgen und Mitternacht eine fo herliche
mit Gebirgen und Tälern, Städten und Dörfern, Feldern
und Wiefen abwechfelnde und, bei heitern Sonnnenblikken,
die wir nur minutenweife genoflen, lachende Gegend, dafs
fie auch im fchönften Gemälde bei weitem nicht nachgeamt,
yiel weniger mit Worten gefchildert werden kam
Folgende auf der Schenkfchen K a r t e— die ich hier
zur Hand zu nemen bitte, — bemerkte Oerter und Gebirge
zeichneten fich dem Auge vorzüglich aus. Nach Norden
der Klingenberg bei Schwerta, der etwas weiter liegende Riet-
ßein, am öftlichen Fufse deflelben Gebhartsdorf, in einer dem
Anfchein nach kleinen Entfernung die Kirche von Wiefe, näher
nach Morgen Folkersdorf, und ganz nahe Meffersdorf und
Wiegandstal. Weiterhin nach Morgen überfieht man von
Schießen fall: den ganzen jauerfchen Kreis. Die am Ufer des
Qweifses gelegenen Städtchen Greifenberg und Friedeberg zeich-
■ nen gleichfam die Gränze von Sachfen und Schlefien. Von
Norden gegen Often zeigen fich am Horizont der Talkfiein;
der Greifenßein; in weiter Entfernung der Griizberg; hinter
Langwajfer ein hoher konifcher B e r g , probßhainer Spizberg
genant,
genant, vermutlich ein Bafaltfelfen; die hirfchberger Gebirge; Gegend
der hoheniiebtaler Hochwald; der Stangenberg; die kaufunger
birge; darauf folgt Biengrüz, der kalt Berg, Giehren und das'*'"
daneben liegende G ebirge ; der Blisberg, der Haumichsberg,
der Hafenberg, das ßinzberger Gebirge, und vom Riefenkam,
der lange Berg, der Brand, das Heufuder; endlich ganz nahe
die Tafelßchte und an deren F u s der Drechslerberg. Von der
mittägigen Seite- des Stephansberges überfieht man die Ober-
laufiz bis am äufSerften E n d e , wo fie ganz durch hohe Gebirge
eingefchloflen ift; die aber wiederum mit den zer-
ftreuten Häufern von Grenzdorf, Bergflras und Strasberg fo
mannigfaltig abwechfeln, dafs das Auge nie von einem Ge-
genftand ermüdet, londern immer durch neue Bilder er-
gözt wird.
Ich benuzte die Zeit bei der fchlechtpn Witterung Feldwirt-
auch fonderlich dazu, inzwifchen Nachrichten von der hie-fchaft in
figen Landwirtfchaft und den übrigen Gewerben der Einwo-^?fe^
ner diefer Gegend einzuziehn. Ueberhaupt betrachtet ift %
die ökonomifche Verfaflung von Meffersdorf, denen dazu
gehörigen Dörfern und Grundftükken, mit der voll Ober-
und Niederfchwerta (auf der Karte fäifchlich Schwenda) ziemlich
übereinftimmend; denn alle diefe dem Hrn. v o n G e r s -
d o r f zugehörige Oerter ftehen unter der Direkzion des Hrn.
Oberamtsadvokat und Infpektor J^e h n e , dem nicht nui dei
Hr. v o n G e r s d o r f , fondern auch der Hr. Kammerherr v o n
U e c h t r i z , als Grundherr von dem an Meffersdorf gränzen-
den Gebhartsdorf, zur Verwaltung und Beforgung ihrer hie-
figen Güter, da fie folche nur feiten bewonen, algemeine
Volmacht gegeben und der fich um die Verbeflerung derfel-
ben fer verdient gemacht hat. Jedoch bemerkte ich einige
geringere Abweichungen, die ich je z t anzeigen wil. In Hie-
derfchwerta find feit fünf oder fechs Jaren die Felder in fiebert
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