d e r Neiße mer fchwarz fei, man noch lange die braune W itg e Radin
dem fchwärzern Neiswafier abgefondert ■ fllefsen fehen menz.
könne. Vielleicht körnt diefer Erzälung bei manchen Men-
fchen die Einbildungskraft zu fta tten , ich wenigftens konte
dies n ich t bemerken. Von diefen Baumgängen geleitet,
kam ich in das D o rf Radmeriz, wohin das Stift felbft ein-
gepfart ift. Die kleine Kirche ift nach den neueften Ge-
fchtnak g eb au e t, h a t aber keine Emporkirchen fü r die
Mansperfonen, fondern auch diefe haben ihre Size unten in
den Ständen. Die Stiftsdamen haben darin ein abgefondertes
•Zimmer," welches man Kapelle nent. In der Sakriftei liegt
d er Stifter begraben; Über die G ru ft der Damen ift ein eigenes
Gebäude gefürt, in der, feit der S tiftu n g , drei Hofmen
fterinnen und eilf Stiftsfräulein begraben liegen. A u f dem
neben der Kirche befindlichen Begräbnisplaze findet man f l
viele alte Leichenfteine und Infchriften, u n te r denen eine
ihres Alte rs wegen merkwürdig, ift, wie fie aus beikommender
au f der aSften Kupfertafel vorgeftellten Abbildung
erfehen werden.
Noch diefen Nachmittag furen w ir von hier nach Städtchen
Schönberg. D e r W eg geht in fettem leemigen Boden f a f t £
eben bis an den Schönbrunner W a ld , wo fich die Gegend
e rh e b t, u nd der Boden fandig wird. D e r Wald befteht
gröftenteils aus Kiefern; fobald man denlelben verläft und
nun näher nach Schvnherg körnt, findet fich der ebengedachte
leemige Boden wieder. D e r Befizer diefes Städtchens, dann
der Dörfer O b e r - und Niederhalbendorf, ift H e rr J o h .
C h r i s t . F r i e d . F re ih e rr v o n R e c h e n b e r g , kurfiirftlich
fächfifcher Kammerjunker und des vorgedachten Stiftes V er-
wel'er. Aufser einer gütigen Aufname verfchafte mir der-
felbe Gelegenheit teils nachftehende ökonomiiche Nachrichten