Oberlich- Koften bei diefer A r t zu fäen, nach einer genauen Berech-
tev.au. nung vom. Scheffel Ausfaat Landes nicht mehr als 12 Gro-,
Getreide rcjien betrügen und' da m an , ftatt eines Scheffels Aus-,
in nur zwei Mezen Korn nötig hat, fo find bei jedem
zufaen. g cheffel> den p reis delfelben zu 2 Talern gerechnet, 1 Taler
und 6 Grofchen reiner Gewin. Das, was ich hier, von dem
auf diefe A r t gefäeten Getreide befahe, ftand gut und belfer
als das gewönliche: es hatte fleh fer ftark beftokt, und
jede Pflanze ftand fechs bis acht Z o l auseinander. A n Güte
der Körner und Länge des Strohes wird es einen weit reichlicheren
Ertrag als jenes geben. Mit gleich glüklichem E r folg
hat man eben diefe Verfuche auch mit We izen und Gerfte,
gemacht. Der He rr Grundbefizer empfielt diefe Metode
mit Recht folchen Bauern , die nur ein kleines Stükchen
Land befizen; weil fie bei grofsen Landwirtfchaften, wegen-
des algemeinen Mangels an hinlänglichen Arbeitern,, nicht
ausgefürt werden kan;
Torf- Ich erwänte oben. bei. Gelegenheit des Wiefengrunftechen.
des eines torfigen Bodens. Diefer T o r f wird hier auf folgende
A r t benuzt. E r liegt nemlich nach Aufhebung des,
Rafens noch ungefär eine und eine halbe Elle oder drei,
Stich tief. Im Junius wird er gegraben oder geßoehen, und
zwar fo, dafs er länglich vierekkige Stükke, die eine halbe
Elle lang, etwas über eine Viertel Elle breit und eine V ie rte
l Elle dik find, ausmacht. V ie r auf diefe A r t ausgefto-
ehene Torfftükke werden, je zwei und zwe i, übers K reu z
ge leg t, fo dafs die Luft durchziehn und fie troknen kan..
W en n der T o r f ziemlich getroknet ift, wird er in gröfsere.
Haufen von fünf und zwanzig S tü k k en ,. um nun völlig ,
auszutroknen, umgefezt,, und je nachdem die Witterung
günftig ift, zu Ende Junius oder im A u gu ft, wenn er nun
dürre
dürre ift, unter Dach gebracht. Hat der T o r f nur einmal OherticU-
feine natürliche Feuchtigkeit verloren, fo fchadet ihm nafl'e tena* _
Witterun g nicht fe r , da er gar bald wieder austroknet. ^
Ein Arbeiter, kan in einem Tage fünfzehnhundert Stiik1 aus-
ftechen, wofür er täglich vier Grofchen bekömt. Eben
foviel Zeit wird auch zu der Arbeit beim Troknen erford
e r t , dafs alfo das Arbeitsion vom Taufend, ff Grofchen
beträgt. Auch den Bauern ift diefes Torfftechen erlaubt.
A u f eben diefen Torfwiefen findet fich hier und da Rafmei-
Rafeneifenftein in ziemlich grofsen, ftumpfekkigen Stük -f'»ftei»-
ken , welcher unbenuzt bleibt. E r ift von gelblichbrauner
Farbe und gröftenteils zerreiblich; mit eingemengten ftal-
grauen härteren Eifenfteinfchichten. Da er ziemlich leichte
ift, fo fcheint mir fein Eifengehalt nicht fer beträchtlich
zu fein. Der Befizer diefes Ritterguts hat einen Kalkofen Kalkofen.
von umgekert trichterförmiger F igu r , fo wie in S c h r e b e r s
neuen Kameralfchriften (T e il 9 S. 132 T a f.i) empfolen ift, erbauen
lallen. In demfelben wird fchlefifcher Kalkftein zur B e f-
ferung des urbaren Bodens gebrant. Der Kalkftein wird aus
dem nur eine Tagereife entfernten Seifersdorf geholt und k<j-
ftet der Stos deflelben von fechs Ellen lang, fechs Ellen breit
und fechs Viertel hoch, nicht mer als 1 Dukaten.
Rümlichft verdienet es annoch bemerkt zu werden, Neuer-
dafs der H e rr Kammerher v o n L ö b e n eifrigft dahin bedacht
g ewefen, fein Gut durch neuangefiedelte Arbeiter volkrei-1«
che r, und da die vermerte Bevölkerung das erfte Grund-
gefez der Staaten ift, dem Staate felbft niizlicher zu machen.
A u f dem Gute Oberlichtenau find feit ungefär fün f Jaren,
vier und Zwanzig oder fün f und zwanzig neue Häufei aufgebaut
und diefe mit einheimifchen und fremden Familien
befezt worden. Im Dorfe felbft find je z t acht neue Häufer.
S s a In