U'iefen-nagras (F e ftu c a ßuitans) , lezteres wird zum Teil abgegrafet,
gräfir. teils von dem Rindvieh abgeweidet. E s würde zu weitläuf-
tig werden alle andre Wiefenpflanzen hier anzuzeigen: viel
Klee habe ich nicht darauf bemerkt, wol aber auf einig
en , die moorigen Boden hatten , verfchiedne Arten von Or-
chiden und Witderßos (Lychnis flos cuculi und dioicd). A u f ver-
Fchiednen troknen Wiefen ftand auch Kläffer (Rhinanthus
trißa g a lli), deflen A usrottung, als eines Wiefenunkrauts,
zu empfelen ift.
Düngung Mit dem Umreiffen der Wiefen lind hier keine V e r -
derfelben. fuche angeftellet worden. Im Früjar werden fie mit kurzen
Dünger b e le g t, und mit der nach der Potafchenbereitung
übriggebliebenen ausgelaugten Afche bediingt. Mit der
Gipsdüngung, welche doch fer vorteilhaft fein müfte, hat
man keine Verfuche gemacht. Man wolte behaupten, dais
die Wiefen hier wegen ihrer Lage an der Neilfe nicht ge-
wälfert werden könten: welches ich nicht zugeben kan;
indem es mir fch e in t, dais bei gehöriger und wenige Ko -
ften verurfachender Vorrichtung diefe Wäflerung leicht angebracht
werden kan. N ur eine einzige W ie fe , fagte man,
könne bewäflert werden: ob es aber würklich gefchehen
und welchen Nuzen man darnach v e rlp ü re t, hierüber erhielt
ich keine Auskunft.
Grasgar- Bei dem Schlosvorwerke zu Mufkau find einige Gartm
tenwiefen oder Grasgärten. Diefe werden um das dritte
Jar aufgepflügt, bedüngt, mit K le e und Haber belaet und
darauf viermal in einem Jare , wenn die Witterung ein-
fchliigt, gefchnitten. Aufserdem wird auch järlich mit dem
gemeinen teutfchen Klee eine F lu r von 8 ° o □ Ruten befäet;
und zwar ift man bisher gewont gewefen, denfelben in fei-
a en Hülfen, oder wie man hier lagt, mit der Sp reu , zü
L fiten.
ßien. E s fioll diefes das Ausfäen erleichtern,! weil er fonft Grasgar-
fer leichte entweder zu dünn oder zu dik ausgefäet wer-tten.
den kan.
3 Mit der Luzerne und Efparfette haben Sr. Excel). der Ferfueke
H e rr G ra f in eben diefem Jare einige kleine Verfuche ¿Seichen
laflen, und wiewol der Boden fer mittelmäfsig
fo find doch beide Futterkräuter recht gut aufgegangen und
laflen den heften Erfolg hoften. Sicher, feit es der ganzen
hiefigen Wirtfchaft an nichts roer, als an genugfamen und
guten Füttervorrat. Man fült diefen Mangel und man bemühet
fich auch ihm abzuhelfen; nur ift zu wünfehen, dafs
einige .vielleicht im Anfänge mislingende Verfuche die B e -
woner von der Fortfezung derfelben nicht abfchrekken mögen
: denn ich bin überzeugt, dafs bei der rechten Behandlung
, diefe Futterkräuter in hiefiger Gegend fortkommen,
und die gefamten Narungszweige dadurch in Aufname geraten
muffen.
Moofichte Wielen fucht man durch Aufftreuen der
Afche im Früjar zu verbeffern; w eit wirkfamer aber würde
hier der Gips fein. *) Von ändern zur Vertilgung fchäd-
licher Pflanzenarten getroffenen oder zu treffenden Anftalten
habe ich nichts wargenommen, noch erfragen können; ve rmutlich
weil hier Niemand weifs, welche Pflanzen fchäd-
Iich find.
Aus allem Obigen ift zu erfehen , dafs hier die Stal-
ftitterung noch nicht eingefürt ift, und gleichwol find nicht
N 3 mer
*) Man vergleiche hiermit die Verfuche, 'welche mein würdiger
Freund. Schubart^, , im Leipziger Magazin 4782.. 8,190.-> als auch
in feinen .ökonomifch .kameraliflilchen Schriften I.Xeil S. 114. bekant
5 gemacht' hat. ' - ' ‘ 1 ! ' ' ■ t - *,