Tiife iaidhafcen und anfchauenden B e g r if zu geben, fo will ich fei-
Falle»derne Lage mit den Meereswellen vergleichen, und fie wellen-
Erdlager.ßjrmig nennen j f0 w je ielbffc die Oberfläche unferer Erde
an den meiften fogenanten ebnen Orten ift. E s ift übrigens
nicht zu befurchten, dafs .diefe Schicht Alaiinerde noch
fo bald möchte abgebauet werden. Denn von Süden gegen
Norden erftrekt fie fleh warfcheinlich durch die ganze Längt
der H e rfcha ft: und von Oft gen W e f t , hat man nach
des Steigers Verficherung einige Meilen v,on der Neide
nach W e iten diefe Alaunfchicht noch angetroffen. ln die
Tiefe ift man auf fünfzig Lachter gekommen , und Wird auch
fchwerlich nötig haben tiefer zu gehen.
Die F o lge diefer Erdfchichten bleibt meiftens jn der
angezeigten Ordnung; jedoch fagte mir der S te ig e r , dafs
fich zuweilen z. B . an dem Berge näher an der S ta d t , das
Tonlager unter dem Holzlager finde: dafelbft fei eS fechs
E llen mächtig, liege über dem dritten F lö z , und fenke fich
von Morgen gegen Nordweft. Ich kan aber von diefer A b änderung
keine nähere Nachricht noch Urfache abgebeh,
weil ich den O r t , der je z t verfchüttet w a r , nicht felbft
befehen konte.
Vermu- Die Alaunerde felbft, fcheint mir weder ein Alauntung
ubertori zu fe y n , noch ift fie aus verwitterten Alaunfchiefern,
dieEntfle- 0(jer aus verwitterten Alaunkiefen allein entftanden : fon-
^c^le'nt m*r vielmer ein durch Vitriolfäure durch-
drungenes, und mit viel Erdharz angefülltes Tonlager zu
f e y n , welches fowol ihre äuffere Kenzeichen:, als auch
die an die Alaunfchichten weiter hin angrenzenden Tonlager
, die nicht mit Vitriolfäure angefälit find, zu erkennen
geben. Die Alaunerde ift voll fchwarzbrauner Farbe,
fchimmernd., von ftaubartigen T e ile n , worin aber doch
kleine
kleine Glimmerkörnchen eingemengt fin d , (w ie fich diefes Vermu-
irn gemeinen Tone findet;) fie fült fich fett und glat an,i»»g Uher
und ift nicht fonderlich, fchw e r : wenn fie mit den Fingernägeln
gedrükt wird, fo nimmt fie einen Glanz an, welches
von den beigemengten Erdharzteilchen herkömmt. Ihr füfs-^.^
licher und fauerherber Gelehmak giebt aber fogleich ihren ...
Alaungehalt zu erkennen.
In dem Lager der Alaunerde finden fich auch hier Schwefel-
und da ftumpfekkige Stükke von Schwefelkies,, und zwar kies.
von der Abänderung, welche man Wajferkus nennet; e r
hat eine gelbgraue F a rb e , und ift reich an V itr io l, hält;
aber warfcheinlich nicht viel Eifen. A n der Luft ve rwitter
t diefer Kies fer leicht, wodurch feine eben angezeigte
Mifchung beftätiget wird. Dennoch läft mich die . Gegenwart
deffelben nicht mutmafsen, dafs die Alaunerde ihre
Vitriolfäure aus verwitterten Schwefelkiefen erhalten habe;
es ift mir vielmer warfcheinlich, dafs fich der Schwefelkies
an folchen O rten , wo die Alaunerde mit der Vitriolfäure
gefättiget w a r , durch Vereinigung, der im Tone fall; allezeit
eingemengten Eifenteilchen, und dem hier häufigen
aus dem unterirdifchen Holze entbundenen brenbaren
W e fen , erzeugte: denn die hielige Alaunerde ift ganz mit
Vitriolfäure ge fättigt, und es ift daher eben fo warfcheinlich
, dafs die reine Vitriolfäure die Tonerde zu gleicher
Zeit .durchdrang, da fie auf angezeigte A r t die Kiele bildete.
Noch habe ich einiger befondern mineralifdhen Merkr Bitumi-
würdigkeiten zu gedenken. A n einigen Orten, (als ich zu - nöß rie~
gegen w a r , in der Schlucht am fogenanten Weinberge y hmde
findet fich unter dem zweiten F lö z eine braune riechende
Erde. Ihr Geruch ift auflällend ftark, befo,nders wenn fie
trokken i f t ; und körnt dem aromatifchen Geruch ¿es Pfeffers