Permi/ch- die hier befindlichen Teiche ihr Walibr. Von Tiefenfurt
teBenier-geg en Abend liegt im Walde ein anderer kleiner Hügel, der
”gen" Steinberg genant, auf welchen gleichiV.Is eine A r t von Qwarz-
breccia, wie die bei Rotwafier ift, gebrochen wird.
Tongru- Die Eifenhammer zu Niedermülbok und zu Tiefenfurt,
ben bei Tie-{ind ganz eingegangen. Die vier bisher erwänten Dörfer
frnfurt. Mülbok, Tiefenfurt, Schnellenfurt und Heiligenfee; werden
zufammen das grostfchirner Revier genant. De r in diefem
Revier wegen feiner befondern Güte zu TöpferWaaren und
Tabakspfeifen fer bekante Ton, wird zwilchen Mülbok und
Tiefenfurt gefunden. W ä re die Hize nicht fo gros, und die
Tongrube nach Ausfage der Einwoner nicht verfchüttet ge-
wefen, fo hätte ich fie doch in der Abficht befucht, uni
Ihnen die natürliche BefchafFenheit des Tons und die Folge
von Ton und Erdfchichten dafelbft befchreiben zu können.
B e i fo bewandten Ümftänden aber, fezte ich meinen W e g ,
one mich aufzuhalten, nach Wehrau fort. Diefer geht abermals
durch lauter fandige Heide. In derfelben haben Sr. E x -
• cellenz, der He rr G ra f zu S o l m s vor kurzem eine Anpflanzung
von Eichen und Buchen machen laflen, deren Gedeihen
ich jedoch, wegen der jez t fer lange anhaltenden Dürre,'
nicht zu beurteilen im Stande war. Eine halbe- Meile von
Wehrau erheben fich in der Heide, bei dem fogenanten aufgerichteten
Steine, kleine Sandhügel, wovon der eine, den
man entblöft hatte, einen mürben Sandftein. enthielt. Endlich
verliefsen wir die lange Strekke Waldes, wo wir denn
fogleich durch eine beffer bebauete.Gegend, und durch eine
herliche Ausficht nach dem fleh in weiter Entfernung am
Horizont bis zur Tafelfichte hinziehenden Riefengebirge erfreue
t, an diefem heifsen Tage gleichfam erqwikt, und zur
Fortfezung unferer Unterfuchungen ermuntert wurden.
Da
Klitfchdorf, am 26. Julius.
Da Sr. Excellenz des Herrn Grafen zu S o l m s W on o rt hier
ift, und Sie die Gewogenheit gehabt haben, mich von
hieraus an die merkwürdigften Orte der Herrfchaft füren zu
la flen; fo fchreibe ich Ihnen heute nicht aus der Lauflz,
l'ondern aus Schießen. W e lch e angeneme Befchreibungen, an
denen Sie aus Freundfchaft gegen mich Teil nemen würden,
könte ich Ihnen nicht von den Vergnügungen machen, die
mir mein gütiger gaftfreier W ir t verfchafte; wie fer hätte
ich nicht Urfache Ihnen die vorzügliche Gewogenheit zu
rümen, mit der mich der H e rr G ra f beerte; wenn, ich
nicht fü rch te te , dadurch einen Mann zu misfallen, der
auch gerechte Lobeserhebung aus] rümlicher Befcheidenheit
für Schmeichelei deuten könte.
Dafs der He rr G ra f ein grofser Kenner und Verehre
r der Geierfamkeit, befonders der phyfifchen Wiflenfchaf-
ten find, ift onehin bekant. Eine vorzügliche Freude für
mich war e s, eine ausgefuchte und wolgeordnete. B ibliotek
zu finden; und wie angenem wurde ich nicht überrafcht,
als ich in der Gräfin Schweiler Sr. Excellenz eine eifrige
Liebhaberin der Botanik fand, die fich nicht nur vorzü gliche
, nicht gemeine Kentnifie darin erworben und ein
anfenliches Herbarium gefamlet hat, fondern die auch in
einem befondern Garten viele feltene botanifche Gewächfe
mit grofser Sorgfalt erzieht.
In diefer immer noch j fandigen Gegend folte man Wehrau.
freilich nicht, viel Merkwürdiges vermuten, und doch ift
ile reich an Gegenftänden die Aufmerkfamkeit verdienen.
Wehrau ift daher, nicht nur durch Hrn. C h a r p e s t i e r s
vortrefliche Befchreibung der kurfächfifchen Lan d e , fon-
Leske Reife. Q fl dern