SFiefen. che Narung geben fol; doch fchmekt Milch und Butter e t was
bitter darnach.
Vtek- Vom Vieliftande erhielt ich nur die kurze Nachricht,
ftand. ¿ afs -überhaupt hundert und achtzig Stük Rindvieh, worunt
e r hundert Stük Melkkühe befindlich find, fünfzehn Pferd
e , -wovon vier zu r Wirtfchaft, und acht hundert Stük
Schafe auf diefetn Rittergute gehalten werden. Das herr-
fchaftliche Zugvieh wäre nicht im Stande die Feld - und
Fronen, andere Arbeiten allein zu ' verrichten, es werden aber noch
Von vierzehn Bauern Zugdienfte zur F ro n e , oder wie es
hier heift zu r Hofearbeit geleiftet. Die Handarbeit verrichten
vierzig Gärtner und fechszehn Häusler, die übrigen
Einwoner find Freileute.,
Fifcherei. Z u r Fifcherei gehören vier und zwanzig1 Teiche, worin
järlich zwei hundert Schok Karpfen gefezt werden ; w obei
man auf zwei Morgen Landes ein Schok Karpfen rechnet.
Nach jeder Fifcherei werden die Teiche abgelaflen
und ein Jar lang mit Weizen oder Haber befäet, wovon
jedoch diejenigen, lo im Bufche liegen, ausgenommen findi,
lValdung. Die Waldungen beftehen aus lie fe rn und wenig Fichten.
Be i der Benuzung des Holzes hält der Herr Kammerherr
ordentliche Gehaue, und es ift fo ein anfenlicher
Vorrat von Schwarzholz bei diefem Gute, dafs man erft
nach 150 Ja-ren an das erfte Gehau zurükkömt. Birken und
Eichen hat der H e rr Befizer hier und da angepflanzt, und
dadurch das Gut beträchtlich verbeflert.
Uebrigens hat Derfelbe auch Verfuche gemacht, die
Meklenburgifche Koppelwirtfchaft einzufüren, es ift Ihm
aber nicht gelungen, weil der Boden nicht grasreich genug
war.
Geftern
Am 12. Bunins.
/ "ge ftern machte ich Von der gütigen Einladung des Herrn Kutm-s-
Amtshauptmans vo-ii B r o iz k x Gebrauch und reifte nachdaif.
Kunnersdorf, welches unwifit Rengersdorf jn ’feihem Tale liegt,
das fich zwifchen den Gebirgen faft bis nach Görliz und die*
Landskröne hinzieht. Die Gegend um Kunnersdorf ift fer
angenem;, die Land wirtfchaft fo wie an den mereften bisher
befchriebenen Orten uud mit der zu Rengersdorf am iiber-
einftimmendften: ich habe daher nicht nötig, derfelben hier
befonders zu gedenken.
Lobenswiirdig aber find die wolgetroifenen Anftalten Feuerord-
des Herrn Amtshauptmans, womit er die fo häufig ehtftan-««»?.
denen Feuersbrünfte zu verhindern bemüht ift. In feinem
Dorfe hat er eine Feuerordnung eingefÜrt, die als ein äuf
Dörfern nachamungswürdiges Mufter öffentlich bekant gemacht
zu werden verdient, Folgendes ift eine wörtliche
Abfchrift derfelben.
F E U E R O R D N U N G ,
wie folche von der Gerichtsherrfchaft zu Kunnersdorf
unterm 38. November, Ao. 1779 dafetbft pubtizirt worden.
K a p . I.
V o n d e n F e u e r g e r a t f c h a f t e n .
Z. Befindet fich in dem hiefigen Sprizenhaufe eine große Sprize mit vier fid-
dem, fo der Kirche gehörig.
2. Wird in der Folge von der Gemeinde noch eine dergleichen angefchaft und
darzu die Koften nach und nach aufgebracht werden.
3. Z u r Unterhaltung derfelben mus in dem Sprizenhaufe allezeit vorhanden feint
a) Eine IVagenbürße.
b) Ein Bßfen.
c) Ein Borßwifch.
Leske Reife. - B b d) Ein