Feldwirt- Teile gefchieden: jedes derfelben wird durch lieben Järe
kijiper ^ aUi* foigende A r t beftellt- Das erfte Jar fiiet man Korn
GegeZ. auf Dünger; das zweite Jar Gerfte in Klee; das dritte Jaf
wird der Klee benuzt und im Herbfte fäet man Korn darauf,
welches alfo die Nuzung des vierten Jars ausmacht; im
fünften kömt Haber; im fechften bleibt es Brache, wird
im Herbfte einmal umgeakkert, und im fiebenten Jare alS-
denn zeitig zur Herbftfaat beftellet. Brache, fagte man mir;
fei der Schafe wegen notwendig und da die Getreideernte
in hieligen Gegenden erft zu Ende des Junius oder mit dert
Auguft ihren Anfang näme und vor dem September kaum
geendiget werde; fo könne die Brache in einem Jare deswegen
nicht hinlänglich bearbeitet werden, weil wegen der.
zeitigen Einwinterung es notwendig würde, dafs die Win -
terausfaat fchon nach dem 17. Auguft anfange: folglich könte
man die Brache entweder gar nicht nuzen, oder es müfte
das iiebente Jar zur richtigen und güten Beftellung der F e lder
angewendet werden. In Oberfchwerta, Meffersdorf und
Gebhardsdorf hat man diefe Abwechfelung der Früchte noch
nicht einfüien können, fondern die Felder lind n o ch in
fün f Teile gefchieden. Zwei Jare hintereinander kömt auf
'inem Felde K o rn , das erfte Jar auf Dünger,^ das dritte
Jar Haber, im vierten liegt es brach, und das fünfte wird
zur neuen Beftellung deflelben angewendet. Klee hat man
teils weil der Saamen zu koftbar fei, teils weil er bei troke-
ner Jareszeit gewönlich misriete, noch nicht zu fäen ein-
füren wollen. In M/ffersdorf felbft bleibt nicht der ganze
fünfte Teil Brache liegen, fondern zwei ffare wird auf einem
Felde hintereinander Korn g e fä e t, im dritten Jare Haber,
im vierten bleibt die Hälfte des Feldes zur Schafhutung liegen;
die andere'Hälfte wird noch im dritten Jare gleich
nach der Haberernte einmal umgeakkert, im vierten Jare.
völlig
Völlig zur Saat zubereitet und im Herbfte auf dem Dünger Feldwirt-
Korn gefäet. Die in diefem Jare als Brache abgehütete ™
Hälfte aber, wird im- fünften Jare gedüngt und mit Som-
merweizen belaet.
Die Winterausfaat mus, wie gedacht, fo zeitig als mög- Zeit der
lieh ge.fchehen, am beften ift-es , wenn fie zu Michaelis dusfaat.
fchon ganz beendiget ift. W en n das Sommerkorn fo ; zeitig
in die Erde gebracht werden kan, dafs es mit dem W in terkorn
zu gleicher Zeit blühet, gerät es gewönlich am heften
; blüht es aber fp ä te r , fo erfriert die Blüte leicht,
der hier fer zeitig einfallenden Nachtfröfte wegen. Von
den übrigen Sommerfrüchten wird der Haber am zeitigften
unter die Erde gebracht, doch kan er feiten wegen des
langanhaltenden Winterwetters und der naffen A ekk er vor
den April gefäet werden, ja öfters verzieht es fich aus
diefen Urfachen bis im Mai. A u f die F e ld e r, welche Gerfte
tra g en , gefchiehet die Ausfaat im M a i: in Meffersdorf
felbft wäcbft fie gewönlich, wegen der auch im Sommer oft:
-entfallenden kalten Witterung fchlecht; doch fäet man fie
in .die Erdbirnen, welche, da fie fpäte aus der. Erde genommen
werden, onehin keine Zeit zur Wlnterfaat übrig
laffen. Hirfe kan, wegen der ftarken Herbftwinde, nicht ge-
bauet werden: auch faet man auf den herrfchaftlichen F e l dern
keinen L e in , teils weil man fonft an Stroh Mangel
leiden würde,, teils weil das Hofgefinde hier nicht zum
Spinnen verbunden ift. E s bekömt zwar dagegen auch
keine Leinwand wie an ändern O rten , aber es. ftehet ihm
frei, des Abends und in Feierftunden für fich zu fpinnen.
In Schwerta wird auch etwas Hopfen gebauet, doch da ihn
die Winde fer zerreifsen, nicht eben mit dem, glüklichften
Erfolg, Erdbirnen legt man .in .Meffersdorf järlich acht bis zehn
Z z 3 Scheffel.