Flusfifche. merken notwendig, dafs der auf der Schenkfchen Landkarte
angezeigte F o re llen -F Iu s , hier der Forenflus helfst, und
gar keine Forellen füret.
Bienen- Jezt wil ich der Bienenzucht gedenken.
zucht im
Walde. E s ift hier die Waldbienenzucht von einer Gefelfchaft,
die (ich die Zeidler-Gefelfchaft nennet, üblich. Die B ie nen
leben hier frei und gleichfam im Stande der Natur.
Man überläist fie ganz ihrem eigenen Triebe und tut hiebei
weiter nichts, als dafs man ihnen ihre Wonungen bereit
e t , die fie fich dann felbft wälen, und dafs man im Herbfte
nachfieht, ob fie viel Honig eingefannnelt haben j wovon
der Ueberflus weggenommen und ihnen nur foviel, als zu
ihren Unterhalt nötig zu fein fcheinet, zurük gelaifen wird.
Da diefe wilde Bienenzucht bereits vom Herrn Superintendent
V o g e l befchrieben worden ; fo wil ich hier
nur das Wichtigste aus feinem Auffaze im Auszuge mit-
teilen. * )
W a s bei der zamen Bienenzucht ein Bienenftok heift,
wird hier eine Beute genennet. Diefe Beuten werden in
Bäume von der gehörigen Stärke eingehauen, und find me-
renteils vier Fufs hoch, ein und einen halben Fufs tie f und ein
F u f s , drei Zol breit. Gemeiniglich werden fie in einer Höhe
von zehn bis zwölf F u f s , von der Erde an gerechnet,
sin die Stämme gehauen. In einem Stamme find oft zwei auch
drei
*) Gemeinnüzige Arbeiten der kurfürßlich fächßfchen Bienengefelßchaft in
der Oberlaußz. I. Band, Berlin und Leipzig. 1773. S. 175. Von dev
wilden Bienenzucht, und der oberlaufizifchen Zeidler-Gefelfchaft i»
Mufkau, u. f.
drei Beuten übereinander auch wol neben einander ange- Bienen-
bracht. Man wil bemerkt haben , dafs diefe Beuten dem zucht im
Wachstum der Bäume nicht hinderlich fein follen, Die Isolde.
durch das Einhauen in dem Stamm gemachte Oefnung, wird
mit einem Bretchen zugefezt; doch fo, dafs auf einer Seite
hoch ein Riz bleibt: oder es wird neben dem Brete ein
Loch in den Baum gehauen, wovon das eine oder das andere
den Bienen ftatt des Flugloches dient. W en n die
Beute noch leer i f t , wird diefes B re t mit grünen Reifem
umwunden, damit die Bienen beim Schwärmen defto mer
Luft bekommen hineinzuziehen. Sind fie aber einmal drinT
nen , fo nimt man die Reifer wieder weg. Die A n zal fol-
cher Beuten in den Waldungen diefer Herrfchaft beläuft
fich auf fiebentaufend S tü k , welche jedoch nicht alle befezt
find. Von jeder Beute fie fei befezt oder nicht, erhält die
Standesherrfchaft järlich drei Pfennige, als Zeidelzins; folglich
von allen Beuten zwei und ßebenzig Reichstaler, zwei und
zwanzig Grofchen.
Ich übergehe die Einteilung der Waldungen und bemerke
n u r , dafs ein Stiik W a ld , worin fechszig Beuten
find, . ein Maas genennet _wird. Ein folches Maas gilt hier,
wenn es verkauft w ird , wenigftens zwölf, aufs höchfte dreißig
Rejchstaler, je nachdem die Beuten gut oder fchlecht
mit Bienen befezt find. Einige Zeidelheiden find mit den
Bauergütern unzertrenlich verbunden und können njcht ve rkauft
werden.
Die Schwarmzeit ift eine von den luftigfteh für die
Zeidler. Noch vor derfelben beftreichen fie die leeren und
gereinigten Beuten mit einer Bienenfalbe, die man hier
Bienenfchininke nent: und die aus wolriechenden K räu te rn , H o nig
und ändern Ingredienzien , woraus die Bienenväter ein
Geheim