Gär Uz, am 31. Aiigufl. 17 8 2-
Stadt Holzfclihit hier aufbewart wird. Die Lage' der O e rte r ift
G&rliz. nierenteils fer richtig angegeben, n u r find die Namen der
O e rte r und alle darin vorkommende Schriften v e rk e rt ge*
fchnitten , welches fie zum Gebrauch fe r unbeqwem und
daher n u r als Seltenheit merkwürdig macht. k
Gewerbe' Von den Gewerben der E inw o n e r diefer Stadt kan
der Ein- jch Ihnen keine volftändige Nachrichten geben. D e rV e r -
wmer. k e h r und die Gü te der Görlizer Tücher ift bekant; mail gab
mir die Anzal der hiefigen Tuchmacher, auf hundert und
fünfzig a n , fü r deren Richtigkeit ich nicht bü rg e ; . aufser-
dem find noch acht Tuchmacher, die ihre T ü ch e r zugleich
Ellenweife ausfehneiden und drei T u ch h än d le r, die im Gre ffen
handeln. E in e r der angefehenften Tuchmacher gab
mir folgende Nachricht. E s giebt eigentlich drei Haupt-
io rten von T ü ch e rn :
J. grobe Tücher, die leipziger Elle zu so Grofchen.
2. Eigentlich fogenantes görlizer Tuch, in der Kette aus taufend Fäden
beliebend, die Elle zu i Taler g Grofchen.
3. Feines, auf holländifche Art gearbeitetes Tuch, wozu die Wolle auch
auf holländifche Art gefponnen (das heill nicht fo Hark gedrehet) wirdi,
als fonll gewönlich gefchieht. In der Kette find zwei- bis dreitausend Fäden'.
Die Preife diefer Tücher find nach Feinheit und Farbe verfchieden z. B.
'weißes io-| Viertel breit, zu 3000FädeninderKette,dieleipz.EUe iT . 2cGf.
fonceaurotes IO^ - - 3000 - * - * - •-
kanneiit 104 - - - 3000 - - - - - -
trun io£. - i - 25OÖ - - - - - -' s
fuce 10^ - - * * 2500 - * - - 2 - -
tnortdori IO-|r - * - 2500 - - - -
tyäulichgrau i o f • - 2000 .............................
Auch werden gute Halbtücher verfertigt, die 'gellreiften die leipziger Elle
am 1 Taler 4 Grofchen, die geflehten "um iTaler i s Grofchen.
Der
Gör Uzl am 31. rJugnß. if8~- 443
D e r hieftge Leinwandharidel ift flicht d er b e trä ch t- Gm-ehe
iichfte, n u r die einzige Handlung Michael Schlegel und Coth- der ■ Ein-
pagnie, macht mit diefer W a a re anfehnliche Gefchäfte. E in e “1 ' ,
eigene Gattung von Leinwand, die Gorlix heift, wird von
hiefigen Leinwebern verfertigt und befonders nach Surinam
-verfürt. Auch find zum Behuf der hiefigen Leinwebet
ünd übrigen E inwoner der Stadt zwei grofse gangbare
Bleichen.
Ich wende mich nun wieder zu den ökonomifchen
Gegenftänden und gebe zuerft von denen dem Magiftrat in
Görliz zugehörigen Dörfern Hennersdorf und Lauterbach*) einige
Nachricht.
Die zu Hennersdorf gehörigen F e ld e r haben nach der Henners-
Stadt zu mitlern Boden der aus Sand, Stauberde und Leen) darf und
gemengt ift. A u f der nördlichen Seite nach Oberfohra ift af °
ein fchwarzer aber feuchter mit Qwellen durchzogener Boden;
Das Vorwerk ift fo , wie alle dem Magiftrat zu Görliz
gehörige G ü te r , verpachtet. Dem Pa ch te r des Vor*
werks H en n e rsd o rf ift zugleich das von Oberfohra mit zu*
gefchlagen. D e r urbare Boden beider "Vorwerke beträgt*
nach Angabe des P ach ters, achthundert und fünf und fünf*
zig Scheffel Roggenausfaat.
Die F e ld e r find in vier Teile geteilt. ^ Im erften Jare IM-
wird au f Dünger Weizen oder Roggen, im zweiten Ja re Gerfte beßeliung.
oder H ab e r, im dritten in dem Gerftenfelde abermals Korii
gelaet, und im vierten Ja r liegt das Feld, bis au f einige Schef*
fei, die mit Heidekorn, und einige, die mit Wikken und Ha*
h e r zu r Gräferei bel’äet w e rd en , ' Brache. Die Ausfaat des
K k k 3 Korns
* ) Die übrigen dem Magillrat zu Görliz gehörigen Dörfer find bereits
oben S. ¿63 u. f. cfwänt worden. ' •-