Lauter- fün f Viertel ausgedrofchen. In diefem äulserft trokeneh
bach. j are .yerficherte er von drei Scheffel Ausiaat nur ein Schok
geerntet zu haben, und von einer ganzen Malter Haber-
ausfaat, in Allem vier Schok. Meiner unparteilichen Beobachtung
nach, ift der Boden freilich wol der vielen W a ldung
und einiger fandigen Stellen wegen nicht der frucht-
barfte; allein der grölte F eh ler liegt doch wol, wie fchon
die einfache Erzälung der Verfaffung z e ig t, in dem fclilech-
ten Verhältnis des Futterkräuterbaues zu dem Akkerbau,
in der dadurch verurfachten fchlechtern Beftellung des B o dens
und in der üblen Einteilung der Felder felblt.
Am 3. September.
GorHz. T ch habe nun die hieflge Gegend in Rüklicht der mineralo-
Porphir- X gifchen Merkwürdigkeiten ganz betrachtet; um Ihnen
artige aber einen deutlichen B e g rif von denlelben machen zu kön-
Berge. nen, werden Sie lieh deffen, was ich von Rengersdorf aus
über das dortige Gebirge gemeldet habe, erinnern müden;*)
denn die hiefigen Berge lind eine Fortfezung jener: es
macht hier zwifchen Hennersdorf und Görliz jenl’eits der
Neiffe Porphir die Gebirgsart aus, und daran gränzt an einigen
Orten der dem Tonfchiefer beigemengte Hornfchiefer;
ja , es ilt warfcheinlich, dafs die Gebirgsart der ganzen nord-
öftlichen Seite von Görliz Tonfchiefer fei, wozwifchen gedachter
Hornfchiefer in grofsen Lagern inne liegt. Diefe
Steinart ilt übrigens der am angezeigten Orte befchriebenen
fo völkommen änlich, dafs ich es für iiberflüliig halte, die
Kenzeichen derfelben hier zu wiederholen. Unterhalb Görliz
*) Siehe Seite 223.
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liz find in diefes Tonfchiefergebirge, welches', wie bei Hen- GSrliz.
nersdorf, an einigen Orten mit frei hervorftehenden Porphir
abwechfelt, einige Stollen von der Neiffe aus ins Gebirge
getrieben. E s finden fleh nemlich hier wäre Gänge, die
das Geftein durchfchneiden und ihre Ablöfungen haben. De r
erlte Gang fezt bei dem ehemaligen "Spitalgarten oben am
W e g e zu Tage aus: fein Streichen ilt von Nordolt gen
Südweft und fein Fallen faft feiger. Die Gangart befteht
aus einem teils bläulichgrauen, teils ochergelben fchiefrigen
Hornftein, welches fo wie die Gebirgsart oben herum fer
verwittert ilt.
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Unweit diefes Ganges nach Norden, ift die hier fo Gotd-
benant& Goldgrube. Hier hat man einen tiefen Stollen von «*"“**•'•
Olt nach W e ll getrieben, Schächte abgeteuft, Strekken und
Qwerfchläge gemacht, in Hofnung einen ergiebigen Bergbau
zu finden; ja , man zeigt auf der Ratsbibliotek Proben von
Gold und Silber, die nach beiliegenden vidimirten Zeug-
niffen würklich aus den hier gebrochenen Erzen gewonnen
fein follen. Dem ungeachtet fcheint doch bei jenem Proben
ein Irtum vorgegangen zu fein, und darf man hier nie
reiche Erze hoffen; da die Gangart nichts, als ein mit
bläulichgrauen Tonfchiefer gemengter Qwarz ift, in welchem
Schwefelkies, und zwa r der fogenante Wafferkies, teils
derb, teils eingefprengt lieg t, welcher fer viel vitriolfaure
und wenig metallifche Teilchen enthält. A u f den Klüften
ift die Gangart fer eifenfehüffig, ftreicht ganz von Often
gen W e iten , und fiilt wie der zuerft gedachte Gang faft
feiger ein; auch ift er in merere Trümmer zerfttikt, wovon
die ftärkften drei Z o l mächtig find. Die ganze Mächtigkeit
des Ganges beträgt ungefär drei viertel Ellen ; weiter im
B e rg hinein aber fol er noch weit mächtiger geworden fein.
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