Lange- Ellen hohen Einhegung gröftentejls vom Wilde geraubet
nau. wird: dann etwas Flachs:, jedoch nur foviel als die Haushaltung
bedarf, gebaut. Die Getreideausfaat giebt gewön-
lich das vierte Korn, Öfters auch nur das dritte, niemals
mer. A u f fünf viertel Kornausfaat werden ongefär fünf
Scheffel Erdbirnen auf den Dünger gelegt, und davon fo-
viel als man für Haushaltung und Vieh bedarf gebauet. Klee
wird des Sandes wegen gar nicht gefäet, denn nur In der
A u e ift ein etwas befferer, aber doch torfartiger Boden.
UeberHaupt ift in hiefiger Gegend wenig Grasland zu finden.
B e i Beftellung der Felder werden hier allenthalben fchmale
B e ete von fechs Furchen geakkert und das Getreide nicht
gewalzt.
Die hieher gehörige Fifcherei ift fer unbedeutend; da
fie blos aus drei Mühlteichen befteht,' .welche mit achtzehn
Schok Karpfen befezt werden, und »auch fonderlich deshalb,
w e il mitten durch die Teiche ein Bach flieft, .wenig eirj-
• tragen. - .
In Hinficht auf die- Jagd werden hier aufser dem ge-
Wönlichen hohen und niedern W ild , auch A u e r -u n d Birk-
hüner angetroffen. . Man pflegt in djefem Dorfe auch die
Bienenzucht, fo hat befonders der Förfter Hader zwanzig
Bienenftökke im Bufche nahe am D or fe ; worunter drei lange
und zehn hurze ftehende und vier liegende mit Bienen belezt
find, die übrigen drei aber noch für die Schwärmzeit bereit
ftanden. Das Pfund Honig wird auf der Stelle .mit 4 und
5 Grofchen, das Pfund Wachs aber mit 8 -und 9 Grofchen
bezalt.
Rotwaf- - Zwifchen Langenau und Rotwaffer furen wir durch
fer. lauter Heide, die auf der Schenkfchen Karte .nicht angezeigt
ift.
ift. Das D o r f Rotwaffer, welches der Länge nach im Tale 1
liegt, wird in das Ober- und Niederdorf geteilt. Die Ein-./«-,
woner deffelben find neunzehn ganze Bauern, da aber vier
Bauergütei unter acht fogenante Halbbapern verteilt find,
fo zält man drei und zwanzig Nui-ungen , fün f .Grosgärtner,
neun und dreifsig Kleingärtner, ein und dreifsig Häusler und
fün f und vierzig neue Anbauer oder Freileute. Diefe lezte-
ren geben dem Magiftrat etwas weniges an Grundzins und
Dienftgeld, und handeln mit V ie h , F la ch s , Schindeln,
Wacholder- und Heidebeeren. Die erfteren find verhältnis-
mäfsig zu Hofedienften, Steuern und ändern Abgaben ve rpflichtet.
Der Pachter des ebenfals dem Magiftrat zu Gör-
l i z , fo/Wie das ganze Dorf, zugehörigen V orw e rk s , faet
järlich vierzig Scheffel Korn, drei Scheffel Gerfte, zw ö lf
Scheffel Haber und fünf Scheffel Heidekorn; auch hat er
einen V erfuch mit zwei Viertel Sommerweizen für die Haushaltung
gemacht, verfpricht lieh aber wenig Vorteil davon,
w e il das Feld gröftenteils aus kalten fandigen Boden befteht;
wo nemlich unter der bearbeiteten und tragbaren Erd e, ein
roter eifenfchülfiger unfruchtbarer Sand liegt. Z u dem Niederdorfe
gehören einige Felder, die etwas fchwarzen, aber
doch torfartigen Boden haben. Erdbirnen werden järlich
fünf Scheffel gelegt, doch geraten fie nur in naflen Jaren,
in troknen wird kaum die Ausfaat erfezt. Wenn auch Kraut
auf dem Dünger gepflanzt wird; fo kan es doch nur zur
Viehfütterung gebraucht werden; da es lieh nur feiten in
Köpfe fchlieft, fo. dafs es Menfchen geniefsen könten. Von
der Kleeausfaat wolte man mir verfichern, dafs fie zwar
verfucht worden, aber nicht geraten fei.
Der fchwache Viehftand hiefelbft befteht aus zehn Kühen,
vier Ochfen und dreihundert Schafen; wegen Mangel
z Leske Reife. Mm * an