TSrie-zwe i und merere Jare one alle Bedekkung, der freien Luft,
aßaL * > dem Regen . und Sonnenfehein ausgefezt1, und wird teils
erde. durch Luftß lure , teils durch die Feuchtigkeiten der
L u f t , welche fie anz ieh t, durchdrungen und lokkerer
gemacht, lo dals iie zerfalt, oder, wie man fleh hier unrichtig
ausdriikt, dafs fle ihre völlige Reife erhält. Die
Erde ift hier fo reich an Alaun , dafs der natürliche Alaun
zum Teil in der Geftalt kleiner weifier Flokken, zum. Teil
als ein zähes flüfliges fett anzufülendes Wefen aus der E r de
herauswittert. Lezteres ift die fogenante Steinbutter: fie
gerinnet an der L u f t, wird feite und verbindet alsdann die
zerfallenen Stükke der Alaunerde in grolse Klöfse.
Befchrei- Man findet fie zuweilen von helweijfer, gewönlich
Sttinb't aber von geiUichw‘ tffir F a rb e : gemeiniglich ift fie von klein-
tJ !” “ Geftalt, matt, feiten fchimmernd, im Bruche
erdig oder fasrich, J,'erweich, drükt man fie mit den Fingernägeln,
fo giebt fie einen Spiegel, und fiilt lieh fett an.
Dafs es natürlicher Alaun f e i , erkent man durch den
Gefchmak. *
Entziin-_ Indem die Alaunerde hier in fo grofsen Haufen iiberthmg
der einander lie g t, ereignet es fich zu Z e iten , befonders wenn
jrnn- im Früjare warme Regen fallen , dafs fich die Alaunerde
entzündet. Da jedoch diefer Zufal fich nur feiten zuträgt
Wie er denn in den lezten fechszehn Jaren fich nur einmal
ereignet h a t , fo ift diefe Entzündung wol blos dem zuweilen
in der Alaunerde befindlichen Schwefelkiefe zuzufchrei-
ben , welcher bei der im feuchten W e tte r fchnel erfolgenden
Verwitterung durch die Vermifchung der in ihm befindlichen
eifen - und brenbaren Teilchen , wozu fich noch
jene in der Alaunerde befindliche gefellen', mit dem Wafler
nach dem bekanten Verfuche F eu er fängt. Ift kein Schwefelkies
felkies in der Alaunerde befindlich; oder liegt er nur nicht Entxtln-
oben in Haufen, fo dafs er für den Zugang der freien Luft dtmg der
gefichert ift, - fo ‘wird keine Entzündung erfolgen. Uebri- .
gens fchadet diefe Entzündung dem in der Erde befindU-” -* ’
chen Alaun ganz und gar nicht, da nur die brenbaren Teile
dadurch verloren gehen; welche onedem der Bereitung
des Alauns hinderlich find. So hat man auch hier die aus-
gebrante Alaunerde ausgeiaugt, und behauptet, eben fo v ie len
und eben fo guten Alaun davon erhalten zu haben, als
aus der verwitterten Alaunerde.
Nachdem nun die Alaunerde gewönlich zwei , oder AlaunwS-
auch merere Jare auf den Halden ge leg en : fo wird fie in /ehe.
Karren nach der IVäfche gebracht. Das Gebäude unter welchen
die Wäfchen find, ift ein blofser hölzerner Schuppen,
worunter das E r z nur für den Regen gefchüzt wird.*) Ire
dem Fusboden diefes Schuppens find die Wäfchen oder hölzerne
Kälten mit einem doppelten Boden in die Erde ein-
gefenkt, und auf den auswendigen S e iten , wie im Boden
mit Ton ausgefchlagen, damit die Lauge nicht durchrinnen,
könne. In den hier befindlichen drei Wäfchen find zwanzig
Kälten. Diefe Kälten find von verfchiedener Gröfse,
doch gemeiniglich vier Ellen acht Z o l lang, und drei Ellen
acht Z o l breit. Ihr doppelter Boden ift fo eingerichtet,
dafs fich die Lauge durch den erften durchziehen , die
Alaunerde aber nicht mit durchdringen kan. A u f diefen er-
Iten Boden wird die Alaunerde hineingekart: und eine halbe
Elle hoch aufgefchüttet. In einen Kalten gehen zwanzig
bis dreifig Karren, jeden Karren zu fünfzig bis fechzig
3 Pfund
• *) Man hat abtt, Wie‘ ich nach der Zeit,gehört habe, hoch eine
neue Wäiche, ganz frei, one Dach angelegt.-