Heiden wenn fie einige Ze it ihr Feld unbearbeitet liegen und fol-
bauern. c]les wegen Mangel des Düngers oder auch nach der hier
gewönlichen Beftellungsart verfchiedne Jare hintereinander
ruhen laflen, fie diefes Feldes verluftig werden und zur
herrfchaftlichen Waldung müflen fchlagen laffen, fobald nuf
einiger Holzanflug fleh darauf fehen lä ft , den fie weder
ausreifien noch umakkern dürfen. Der geringfügige Nuzen
fü r die Herrfchaft bei dem Ueberflufs an Holze und den geringen
Preis deflelben in hiefiger Gegend und die drükkende
Einbufse für die armen Untertanen, ftimmen mit den mir
bekanten gütigen und menfchenfreundlichen Gefinnungen
des regierenden Herrn Grafen gar nicht überein. Ift folche
K ' an-e ja gegründet, fo hat lieh diefe Befchränkung des
Bauern gewis wider fein Willen und W illen durch harte
Am ts-u n d Wirtfchaftsbediente eingefchlichen, die fich durch
iolche vermeinte Vermerung der Finanzen bei ihren-Herrn
beliebt zu machen glauben. Damit aber die Sache doch zur
Sprache und Unterfuchung komme, fo habe ich nicht umhin
g ek on t, derielben hier |zu gedenken:- denn da der
blühende Zuftand jeder Grundbefizung fich nach den mer
oder weniger glüklichen Umftänden der Einwoner, vor*
züglich der Bauern, richtet; fo folgt von felbft, dafs der
Bauer-, wo er eingefchränkt und bedriikt wird-, in elenden
Zuftande und arm fein müfle, folglich keinen Mut noch
Luft zur Arbeit haben könne, fondern nur wie eine Ma-
fchine anzufehen f e i , die kaum für ihr Leben fo rg e t: gefchweige
dafs er fich bemühen folte, etwas zu feiner eigenen
■ mithin auch zur algemeinen Glükfeligkeit beizutragen.
Ein Bezirk folcher E inw o n e r , kan nicht glüklich fe in , er
fei fo gros oder klein als er wolle.
Von
Voll der Befchaffenheit der hiefigen Waldung war Waldung
Wenig merkwürdiges zu erfaren. Der Forftiekretär vermied Schwarz
unter dem Vorwand vieler Verrichtungen eine befondere^a‘z\
Unterredung über diefen Gegenftand. Soviel ift algemein
bekant, dafs ein ie r grofse r, ja vielleicht der gröfte Teil
der Herrfchaft mit fchwarz H o lz , vorzüglich mit Kiefern
fPinür piceaJ bewachfen fei. In der Heide bei Lukniz finden
fich auch Tannen und Fichten. Von der Einrichtung der Holz-
wirtfehaft aber, ob, und in welcher Ordnung Gehaue g e macht
werden, kan ich aus eben angefürter Urfache nichts
mit Gewisheit fagen. Von dem Förfter zu Poderofch er-
fur ich, dafs fein Forftrevier anderthalb Meilen im Umfang
betrage. Die Kiefern werden an die Köler verkauft: dafs
diefe alsdenn ordentliche Gehaue machen , darüber hat der
Förfter die Aufficht. Sonft aber habe ich an verfchiedenen,
befonders in den von der Stadt Mufkau etwas entfernten
Orten der Heide , nicht die befte Forftökonomie bemerket;
indem viele von den fchönften und gröften Stämmen, die
durch Windbrüche oder andere Urfachen umgeriffen waren, ' ,
unbenuzt lagen und verfaulten.
Das Holz wird übrigens, teils zum B a u , teils zu
Klafterfchlägen, teils zum Verk o len , teils zum Pechlieden
angewendet.
Pechliedereien fand ich bei Kleinpribut, bei Werdek und PeckfieAe-
bei Poderofch. Die Einwoner zu Werdek bauen ihren Pech-reien.
ofen auf gemeinfchaftliche Koften , kaufen das H o lz , und
teilen den durch das Sieden erhaltenen Gewin. Zu, Poderofch
kan jeder Bauer oder Häusler vor fich Pech brennen
und den Ofen benuzen. Jeder Ofen hat einen fogenanten
Pechrichter, der nebft einigen Bauern die Koften, der E r bauung
des Ofens trä gt, folchen im baulichen Stande erhält,
O a und