Befchaf- Die Straffer, der Stadt haben fchlechtes Pflafter, welfenheitderches
von der ftarken Durchfrr vieler F u n v a g en , die nach.
Stadt. B e rlin , Breslau u. a. O. Kaufmansgut bringen, jherköint.
Indeffen wäre es der Bürgerfchaft ein leichtes bei hinlänglichen
Vorrat von Steinen für gehörige Verbeilerung des Plla-
fters in den wenigen Gaffen zu forgen. Die Stadt hat hundert
und ein und feclizig, Brandftellen 5 die A n zal der Ein-
woner über zehn Jare ift 6 0 0 7 0 0 , in allem etwa 800
Seelen. Die Bürge r liehen unter dem Herrn Grafen, Die
Gewer- Gewerbe der Einwoner lind teils Profeilionen und Handle
w e rk e r : Schüller find etwa 30 Meilter, die auf die Land-
woner. un(j Stadtmärkte ziehen, 4 Tifcher, welche gute Arbeit machen,
Strufflpfllrikker und Baretmacher, Töpfer., und Ta bakspfeifenbrenner,
deren ihre Arbeit fer viel Beifal erhalten
hat, Beutler, Schneider, und andre höchft nötige Pro-
fefiioniften, die man ausfürlicher in dem zu Zittau herausgegebnen
Addreß Kalender angezeigt findet, _ und von deren ihrer
näheren Einrichtung ich mich für dismal bei meinem kurzen
Aufenthalte nicht hinlänglich unterrichten konte. Auch
find zween Gailhöfe, eine Poftftatioh, und ein Ratskeller,
dafelbll. Ein großer Teil der Bürger befchäftiget fleh auch
mit der W ir tfch aft, fie bauen in ihren Gärten allerlei
Küchengewächfe; auch liegen auf der Weltfeite der Stadt eine
Reihe Weinberge, doch wird aus den Weinbeeren meiltens
nur Moll bereitet.
Orykto- Königsbrük liegt gleichfam am F uße des’ Gebirges,
graphie welches von Bauzen lieh hierher ziehet: gegen das füdliche
der Ge- Puisniz Tal liegt es auf einer Anhöhe. Diefer Flu s fcheint
&end‘ das Gebirge durebgeriflen, und das T a l, worinnen er fließ:,
gebildet zu haben. Diefes beweifen an verfchiedenen Orten
die gleichförmigen G efteinlager der zu beiden Seiten des Flufles
lieh dahin ziehenden Gebirge. Um nun die natürliche Be -
fchaffenheit
fchaffenheit diefer Gegend recht kennen zu lernen, War es Gegend
nötig den nahe gelegnen Keulenberg zu beiteigen. E s liegt nach dem
derfelbe zwa r fchon im Meisnifchen K re ife , teils aber weil ein Keulmber-
T e il deffelben wirklich nach Königsbrük gehört, teils w e i l^ 2“-
er nach der natürlichen Einteilung zu der Laufizifchen Ge birgskette
zu rechnen ift, und weil ich mich von demfelben
in der Gegend gut umfehen konte, befah ich ihn von hier
aus, und werde das, was ich bemerkt habe, je z t anfüren.
Jenfeits der Puisniz, auf der Meisnifchen Seite, erhebt fich
das Gebirge gegen Südoft almälig. Oben auf liegt hier fall allenthalben
Sand: von der Stadt Königsbrük aus befteht zuerft
das niedere Gebirg aus dem Geftein, welches hier Hornfchie-
fer genent wird. Diefe Steinart, welche ich weiter hin ausfürlicher
befchreiben werde, hält an bis an eine große Schlucht,
die von Morgen" gegen Abend ftreicht. Nach derfejben be-
lleht das Gebirge auf der meisnifchen Seite blos aus Granit;
einige kleinere Anhöhen, die keinebefondern Namen haben,
beftehen aus fchönen groskörnigen Granit, Die einfachen
Steinarten, aus denen er zufammengefezt ift, kommen mit de-
n^n überein, welche fich im Granit des Keulenberges befinden.
Der groskörnige Granit hält an bis dicht an den F u s des
Keulenberges, wo fich diefer ziemlich fteil erhebt, und gleichfam
kegelförmig auftürmt. Von der Königsbrükfchen Seite
gilt diefes wenigftens, und der B e rg fieht von daher faß: wegen
feiner fteilen kegelförmigen Kuppe einem Bafaltberge än-
lich. Bald hätte ich vo r heute des Vergnügens diefen B e rg zu
betrachten, entfagen müffen: denn da einige warme Tage vorhergegangen
waren und es diefen T a g fer heis w a r , fo w a r der
W e g auf diefen fteilen und dürren B e rg fer glat und erfchwer-
te mir das Auflleigen beträchtlich: doch endlich erlangte ich
den Gipfel, und genofs zugleich des Vergnügens mich in einer
gewis nicht unangenehmen Gegend umzufehen. Die Ze it
erlaubte mir aber nicht die ganze . Gegend aufnehmen zu laffen.