Gros- folche beffer zeigen als befchreiben können. Noch ift ein
fchbm. Florfabrikant.in hiefigem O r te , der aus Seide und Nef-
felgarn F lo r von allerlei Muftern macht. Auch die Flo r-
ftüle find dem gemeinen Weberftule gleich, der ganze Un-
terfchied befteht in dem, dafs der Weber den Schus nicht
fo ftark mit den Baume zufammenfchlagen darf, als bei der
Leinwand.
Haine- A n Grosfchöna gränzt das dem Herrn Amtshaupttcalde.
man v . K y a u zugehörige D o r f Hainewaide, welches wegen feines
fchönen, doch fonderbar gebaueten ScliloiTes, und auch
deswegen bekant i f t , dafs hier in der Laufiz zuerft ein
Blizableiter angebracht worden. E s liegt in einer angene-
men fruchtbaren Gegend; die urbaren Felder beftehen aus
hier fo benanten L e tten , eigentlicher aber aus einem Gemenge
von verwitterten Bafalt und in Erde zerfallenen Horn-
fchiefer. Man verficherte mich, dafs in diefem Boden die
Düngung mit Horn gar vortrefliche Wirkung leifte; wo
hingegen der Schafdünger nur in den Tälern auf fer tief
liegenden Feldern angewandt werden könne. A u f einem
Scheffel Kornausfaat braucht man fünfzehn Scheffel Horn-
fpäne,' wovon der Scheffel 14 Grofchen koftet. Die übrigen
ökonomifchen Einrichtungen find wie an ändern Orten
hiefiger Gegend, one lieh durch etwas Befonderes auszuzeichnen.
Bertsdorf. In Bertsdorf, welches ein fer grofse s, volkreiches,
nach Zittau gehöriges D o r f ift, wonten nach einer im Jar
1778 gefchehenen Zälung fünfzehnhundert neun und fünfzig
Menfchen; es find dafelbft ein und fünfzig Baüergüter,
zw ö lf Gros - und zw ö lf Kleingärtner, drei M ü len , und
zweihundert fünf und zwanzig Häusler, welche leztere fich
insgefamt
insgefamt vom Weberftul nären, und teils glatte weifse, teils Bertsdorf.
bunte Leinwand verfertigen.
Nach diefen kurzen Bemerkungen wil ich nun das Mine- Gebirge.
ralogifche der Gebirge diefer Gegend nachholen, Die vordem
etwas, niedrigen Berge des zittauer Gebirges beftehen alle aus
Sandftein, aus deren Mitte fich an einigen Orten Bafalt-
kuppen erheben. Die höhern weiter nach Weiten gelegenen
Berge find zum Teil hornartiger Po rphir, zum Teil
Bafalt; und meinen anderweitigen Nachrichten zufolge beliebet
das daran gränzende noch höhere bömifche Gebirge
aus Granit. Die nähere Befehaffenheit in Anfehung der
Abänderung einzelner Steinarten und des Zufaminenhanges
der Gebirge, wil ich nach den befondern Oertern und Lager-
ftätten, wie fle von der öftlich bömilchen Gränze weiter
nach Weiten auf einander folgen, befchreiben.
De r W e g von Zittau nach den Iükkendorfer Bergen, Der
erhebt fich, bis man den Wald erreicht, nur ganz w en ig ,Brand-
dann fteigt er auf einmal fer fteil, und zu beiden S e iten berg.
deffelben erheben fich noch fteilere, hohe Sandfteingebirge.
Am merkwürdigften ift unter diefen der ziemlich hohe Brandberg
auf deffen Rükken nach der Länge von Norden gen
Süden eine dreilsig Ellen hohe Wand von Sandfteinfelfen,
über hundert Schrit weit, frei hervorfteht. De r Sandftein
diefer Wand ift faft in wagerechte Lager geteilt und durch
vie l fenkrechte oft ftark ausgefchwemte und weite Klüfte
gefpalten, die von Oft gen W e il ftreichen. Am obern Rande
ragen viele Spizen hervor, befonders find an dem nördlichen
Ende zwei fer hohe Säulen faft bis auf den mit Dammerde
bedekten Gipfel des Berges von dem übrigen frei hervorfte-
henden Geftein abgefondert. Nur etwan fechs Ellen hoch
S s s 3 über