.Ausfiat. A u ch die übrigen fünfhundert fecliszig Scheffel Ausfaat
find in vier Teile gefchieden. Jedes Viertel wird im erften Jare
gedüngt und mit Roggen bel'äet; hierauf körnt im zweiten
Jare in den Feldern von mitlern Boden, wie hier die mere-
ften find, Gerfte, in den fandigen Feldern aber wiederum
Roggen zu ftehen; eben daffelbe beobachtet man auch bei
denen F eld e rn , von welchen man auch aus Erfarung weis,
dafs die Gerfte darin zu geraten pflege; im dritten Jare
folgt Haber, und im vierten Jare liegt das Feld entweder
Brache und wird im Herbft gedüngt, um es wieder mit Korn
zu befäen, oder es wird in guten Feldern ftatt der Brache
L e in , Erbfen und Wikken gebauet und darauf gedüngt.
Anzumerken ift hiebei, dafs fer viele Häusler, welche kein
F eld befizen gegen einen gewiffen geringen Z in s , Lein auf
herrfchaftlichen Grund und Boden iäen. D e r Häusler giebt *
den Samen und das eben erwänte Mietgeld, wogegen der
Grundherr das Feld hergiebt und die Beftellung beforgt.
E s gefchiehet diefes zwar gröftenteils aus Menfchenliebe des
Befizers gegen feine ärmere Untertanen; doch ift es auch
eine nicht unbeträchtliche Einname und N uzun g, da man
das Feld , worauf der Lein gebauet wird, onehin nur als
Brache an fleht-
Wiefe- Zum Wiefewachs find jezt ungeßir hundert und funftvachs
und z jg A kke r Landes beftimt. Von den Wielen welche zum
Viehfland. Teil torfartigen Boden haben, find einige zweifchürig, andere
einfchürig. Der Ertrag derfelben beftehet in Mittel-
jaren aus hundert und fünfzig Fuder Heu, das Fuder zu
acht Zentnern gerechnet. Man bemühet fich, die Wiefen
durch die Wäfferung zu verbeffern, und hat zu dem Ende
aus dem hier hochfliefsenden Bache, auf einer Anhöhe ein
grofses Waffermagazin angelegt. Der Viehftand, welcher
A ■ mit
mit diefem V orrat ausgefüttert wird, befteht dermalen aus Oberlich-.
vierzig Stük Kühen, zwanzig Sttik Göltevieh und vier Akker-
pferden.
Die Beftellung der Felder wird gröftenteils durch Feldbau.
Höfedienfte ( Fronen~) , v e rr ichte t, indem fünfzehn Bauern
wöchentlich drei Tage mit zwei, drei, auch vier Pferden, nach
der Gröfse ihrer Güter; fünf und zwanzig Gärtner tägliche
Handdienfte, und fitbmzig bis achtzig Häusler einige beftimte
Tage in der Woche der Herrfchaft arbeiten.
Mit der von den Engländern fo fer empfolenen A r t, Getreide-
das Getreide reihenweife zu fiien, oder auch zu pflanzen pflanzen,
hat der He rr Kammerherr v o n L ö b e n verfcliiedene glükli-
che Verfuche gemacht. E r zeigte mir gepflanztes Korn;
jedes Pflänzchen ftand von dem ändern fechs bis acht Zol
entfernt, mit grofsen langen und vollen A eren ; doch hatte
es fich, weil es faft im November und folglich zu fpät gepflanzt,
und durch die in diefem Jar eingefallene Dü rre im
Wachstum gehindert worden w a r , nicht genug beftokt; denn
fonft erhält man auf diefe A r t von dem gemeinen Roggen
diejenige Abänderung, welche Staudenkorn genant wird. B e i 0der
dem in Reihen gelaeten Getreide werden mit einem dazu in Reihen
befonders vorgerichteten Rechen, Furchen qwer über die/*8-
Beete gezogen, und das Getreide in diefe Furchen entweder
mit einer fer einfachen Mafchine gefliet, oder mit den
Händen fo , wie Erbfen oder Bonen in Gärten, hineingelegt.
Die Säemafchine beftehet aus einem am Ende eines Stils angebrachten
trichterförmigen Käftchen, durch defien untere
Oefnung nur ein Korn auf einmal bei jeder Bewegung des
Käftchens herausfält. Ift das Getreide auf eine oder die
ändere A r t ge fäe t, fo wird es wie gewönlich zu ge eg g t.,
De r Herr Kammerherr verficherte mich, dafs die fämtlichen
Leske Reife. S s Koften