Feldwirt-(lens vierten Korn. In Stmkert fäet man ßeben und zwanzig
Ralfh ™Sclleffel K o rn ’ v‘er Scheffel Erdbirnen, zwei Scheffel Lein,
auJne- drei Scheffel Heidekorn zwei Mezen Hirfe und bepflanzt den
vierten Teil eines Akkers mit Kraut: Gerfte und Haber wird,
des Bodens wegen, hier gar nicht gefäet; auch follen die
Haberkletten (Bidens tripartita Linkt.) hier Staubarfch genant,
ihren Wachstum zu fer hindern.
Im Sandboden überhaupt gefchiehet die Ausfaat gerne
vier Wochen vo r Michaelis. Das Feld wird geftürzt, geeg-
g e t , und alsdan gleich zur Saat gepflügt. Der fchwarze
Boden wird erft gegen Martini befielt. Haber fliet man im
M a i, Gerfte im Junius und das Feld dazu wird fo zeitig als
möglich zugerichtet. Die hier gebräuchlichen Pflüge °flnd
gros und ftark, haben gefchweifte Streichbrette und beim
Akkern und Ruren fpannet man vier Pferde vor felbige.
W o eS tunlich ift, akkert und rurt man eine halbe Elle tief.
A uch hier find die Brüche abgegraben, und werden
entweder als V ,7i cfen oder zur .Hutung benuzt: hingegen find
fie mit fauren und fchlechten Gräfern bewachfen, befonders
häufig findet lieh die in Rafen wachfende Schwelle (Aira cej'pi-
tofa L ih n . ) hier Läuferich genant. Von allen Wiefen in
Raufche erndtet der Pachtet fünf und dreifsig Bauernfuder,
ein jedes zu fün f bis fechs Zentnern Heu, und in Stenkrt
dreifsig dergleichen. Bis auf einige Wie fen , die an der
Tfchirne gelegen, von denen man dreifsig Fuder Grummet
macht; find alle übrigen einfehürig. Mit diefem Vorrat werden
neunzehn Kühe, fünfzehn Stük Göltvieh, drei Ochfen
drei Pferde und fechshundert Schafe ausgefüttert.« Im Ah-
fchlage hat der Pachter zwar acht und zwanzig Kühe übernommen,
hält aber eben diefer geringen Futtervorräte wegen
nur angezeigte kleinere Anzal.
In
Hier mus ich der Zunder- oder Potafchenbrennerei Zunder-
mit wenigen gedenken. Man nimt dazu von Laub - und Tan-brennerei.
nenholz befonders die faulen Stökke. E s werden nemlich
feile durch das Feu er nicht leicht verderbliche Steine eine
viertel E lle hoch in zwei Reihen drei bis vier Ellen von
einander in ein Vierek gelegt. Zwifcben diefe Steine legt
man Reifig, und auf das Reifig einfach die faulen Knüppel.
Das Reifig wird angezündet, und fobald ein Knüppel abge-
brant ift, ein anderer an deffen Stelle gelegt, fo dafs man
das F eu e r vier bis fü n f Tage in gleicher Stärke erhält.
Hiervon, bleiben nun zwei bis drei Scheffel feil zufammen-
gebakene Afche übrig; welche die Brenner dem Magiftrate
auf der Stelle den Scheffel mit 1 Taler bezalen, wofür fie
aber den Brand umfonft beforgen. Da fie die Potafche nach
Lauban und an andre Orte auf die Bleichen verkaufen, und
für den Scheffel 1 Taler >8Grofchen bekommen, fo ift diefer
Ueberfchus ihr Verdienft und Gewin.
Noch gehören zu Raufche Kaupe und Kremsdorf, Beide Kaufe,
O erter machen nur eine Gemeinde, fo wie liirchßedt zu Krems- -
Stenkert gefchlagen ift. De r hier auf der Karte genante un^
Krumpigtßuß foll Kumigtfluß heifsen, fo wie der ebendafelbft®^^*'
angezeigte Sandberg, nichts als ein kleiner unbedeutender
Sandhügel ift. D e r Moraft bei Kaupe ift meiftens äbgegra-
ben und dadurch zu troknen Lande gemacht worden.
Von hieraus befah ich die nahegelegene Glashütte. Glashütte.
Sie liegt an der, Weftfeite des Kumigtfluffes, von welchem
zur Betreibung des W e rk s ein Graben abgeleitet worden.
Da fich der Fak tor der Hü tte , unter dem Vorwande einer
Krankheit, nicht fehen lies, 10 mufte ich mich begnügen, die
äufsere Lage des W e rk s , die Befchaffenheit der Oefen und
Leske Reife. N 11 den