Stadt Flöz eines fchwarzen, lhulmichten, ausgewitterten Gefleins her*
Zittau, vorqwelle, welches unter einem zwei Ellen mächtigen Tonlager
Gefutid- gefunden worden. Bei der Unterfuchung des Gefleins habe es
brunne«. ß cjj gczeigt, dafs es ein verwitterter Schwefelkies fei, den man
auch in der Nachbarfchaft, befonders bei 0Wersdorf häufig finde.'f)
Tongru- Nahe bei Zittau auf dem Kummersberge,, an den beiden
ton- Ekkartsbergen, an dem Hafenberge, und noch an merern Orten
hat man Tongruben angelegt. Der darin gewonnene T on .ift
von dreierlei Art. Der erßi und befte ift. von weifser oder
.bläulichgrauer Farbe, fült fich glat und fet an, und hat in feiner
Mifchung gar keinen Sand. Die zweite Art ift entweder
ochergelb, oder gelblichgrau und fürt etwas Sand bei fich. Die
dritte und fchlechtefte Art hingegen, welche gewönlich die
ohere Schicht ausmacht, ift fchwarz, braun , oder rötlichbraun,
und hat fremde Teile einer Damm — oder Eifenerde beigemengt.
Leztere kan man zu nichts, als zur Ziegelbrennerei nuzen. Zw ilchen
diefen Tonarten liegt öfters bituminöfc Holz, welches
zum T e iL in Gagat verwandelt worden; auch finden fich Ge-
fchiebe von Q)varz, Feuerfteinen und Porphir, verhärtete Eifeli-
ocher in rörenförmiger Geftält, und in ftumpfekkigen Nieren,
ja auch zu Zeiten Lavafchlakken darin. Die erfte und zweite
A rt des Tons wird von den hiefigen Töpfern verarbeitet, aber
nie eine Art allein, fondern allezeit beide in einer verhältnis-
mäfsigen Yermifchung, w o r a u f bei verfchiedenen Arbeiten, wenn
£e ihre gehörige Fettigkeit, Dauer-und Form behalten follen,
das Merefte ankömt. Der Preis, des beften und reinften Tons
ift
* ) Mereres findet man in den Bemühungen einer lehrhegierigen Gefel-
fchaft aus dem Reiche der Wiffenfchaften: zweiten Bandes drittes Stük.
Zittau, bei Nikolai 1753. 8* "Von dem Nuzen und Gebrauch des .zittauifchen
mineralifchen Gefundbrunnens befonders zum Baden, von Hrn.
Doktor und Stadtphiiikus Job. Karl Hefter.
ift für ein Fuder auf der Stelle iöGrofchen, und für ein Fuder Zittau.
von der zweiten A r t 12 Grofchen. Den gelben eifenfchüfiigen Tongru.
T on , welchen die Töpfer nicht brauchen können, benuzen die m‘
Weisgerber und Tuchwalker. Uebrigens wird der hiefige gute
Ton wegen feiner Reinheit, und dann, weil er von allen fremdartigen
Teilen frei ift, allenthalben fer gerümt, er nimt daher
eine gute Glafur a n , und die daraus bereiteten Gefchirre und
Oefen haben keinen widrigen Geruch.
Noch mus ich mit Wenigem der hiefigen Papiermüle ge- Papier-
denken, deren Einrichtung im Ganzen genommen fer gut u n d » » * * ,
vorteilhaft ift.' Man hat bei der Anlage befonders darauf gefe-
hen, d a s Wafler gut zu benuzen: Durch ein einziges Rad werden
alle Hämmer gehoben, vier Pumpen bewegt, und eine
zum Durcheinanderrüren der geftampften Lumpen angebrachte
Mafchine in Trieb gefezt. Diefe Müle liefert nicht nur weif-
fe , fondern auch gefärbte, nemlich rote, befonders aber ver-
fchiedene Gattungen blauer Papiere für die Leinwandhändler,
in guter Qwalität, aber auch in ziemlich hohen Preifen.
Yyy 3 Gellem