Reibers- mer notwendiger werdende Verandaltung getroffen worden,
darf. . auf den wüften landigen Anhöhen neue Wälder anzufäen.
Holssfaat. j ) j e jj;er gebiete 11 Kiefern tra f ich in volkommen gleichen
und viel verfprechenden W u ch s ; fie unterfchieden lieh fer
vorteilhaft von dem darneben (teilenden natürlichen Anflug ;
wo die jungen Bäume nicht nur viel kleiner waren, fon-
dern auch fparfamer und ungleicher heranwuchfen.
Gewerbe. Die Einwoner von Reibersdorf und dem nahe dabeiliegenden
Dorfe Wald, welches Detlef Heinrich Graf von Emjie-
del zu Anfang diefes Jarhunderts aus einem Walde, in ein
D o r f umfchuf, und je z t vier und funzig Häufer z ä lt, find
gtöftenteils Leinweber', die Leinwand von weifsem Garne
in fogenanten ffcks Viertel breiten Schokken weben: nur von
wenigen wird auch rohe Leinwand verfertigt. Da fich jezt
verfchiedene Einwoner mit dein Akkerbau und ändern Handarbeiten
befchäftigen, fo iit die Zal der Leinwandfabrikanten
nicht mer fo zalreich, als ehedem. Verfchiedene von deh
reibersdorfer Einwonern treiben auch andere Gewerbe, als.
das Tifcher- Schmiede- und Schlofferhandwerk. I11 Oppels-
dorf wird von einigen dafelbd wonenden Webern feine
rohe Leinwand verfertiget, die fie zum Teil roh an die
Händler verkaufen, zum Teil felbd bleichen laffen und im
■Lande zum Verkauf herumtragen. Lezteres ift jedoch der
Fabrik fer nachteilig, weil dadurch dem Handwerke tüchtige
Arbeiter entzogen und folche zum Mtifiiggange gewönt
werden; nicht zu gedenken, dafs bei diefem einzelnen V e r kauf
die Handlung in vielen Sttikken verhindert und ge-
fchwächt wird. In Markersdorf follen die fleifsigden und
gefchikteden Arbeiter hiefiger Gegend w on en , die alle
A rten Leinwand, als geftreift, rohe und weifse Schok-
k e , Schnupftücher und dergleichen verfertigen, auch diefe
Waaren
diefe Waren felbit verkaufen: einige unter ihnen beziehen Reibers.
die leipziger Mellen. Hier kan ich noch nachholen, d a f s ^ r f^
auch zu Weigsdorf, dem dabeiliegenden Dörfel, Hennersdorf mer e‘
u. f. w. fich die mereften Einwoner mit Leinweben befchäftigen,
und zum Teil fer feine W a re grödenteils für Kaufleute
verfertigen. In Sommerau und Ulbersdorf befcbäftiget
man fich wiederum zunächft mit dem Akkerbau und nebenbei
mit Spinnen. Die (amtlichen Bauern und Grundftüksbefizer
obengenanter Dörfer find zwar erbuntertänig, doch find ihre
G r u n d (tükke Kaufgüter, das heift, fie gehören ihnen erb-
und eigentümlich; übrigens geben fie einen gewiffen Zins
und tun gefezte Baufuren, die Gärtner und Häusler leiden
Handdiende, wofü r ihnen etwas an Gelde gereicht wird.
Zwifchen jezt angezeigten Dörfern liegen einige fand- Hnhohen
andeigende Anhöhen, von denen ich das Merkwürdigde a n - “
zeigen w il, ehe ich das an der bömifchen Gränze gelegene
Gebirge befchreibe. Zunächd ah Reibersdorf gen Norden
liegt in einem Striche mit den giesmansdorfer Anhöhen eine
grolhe Sandgrube, wo zwifchen den grobkörnigen qwarzigen,
mit etwas Ton durchzogenen Sandlager verfchiedene Schichten
eines feinen mit Sand gemengten Tones liegen, welchen man
fad Trippel nennen und auf eben diefe A r t benuzen könte:
vermutlich hat man diefen Trippel für Mergel angefehen, da
ich fchon vor meiner Ankunft auf die in der reibersdorfer
Sandgrube befindlichen Mergeladern aufmerkfam gemacht wur-
de, dat deren ich nichts als gedachte Trippelfchichten und einige
eifenfchüflige Adern wargenommen habe. Von R eibersdorf
nach Süden id eine änliche Sandgrube, in welcher eben dergleichen
Tonfchichten liegen, doch M t ficffderfelbe weit fetter
an und id nicht fo rauh; er könte warfcheinlicherweife als
Walkererde benuzt werden. Neben dem Dorfe Walde liegen in
Leske Reife. R r r H ü l