Joachims- ift ve rordnet, dafs an Fräulein Wenigftens ftets anwe-
jtem. ■ fend fei.
e J c r t 7, Dem Stifte gehören die Einkünfte von den Dörfern
Stifts e f c!menz, Nlci>e, (auf der Schenkfehen Karte fälfchlich Ni-
eher) Tauchiz (au f der Karte Tauchriz) Wiederlinde, ein Teil
von Markersdorf, ein Stük Waldung in Bömen, (Lautfche
genant) und eine Strekke Wald im eigenfehen Kreife Die
Wirtfchaft der fämtlichen Dörfer wird von einem Verwalter
beforgt, der dem Herrn Stiftsverwefer Rechnung ablegt;
erfterer gab mir folgende die hieiige Landwirtfchaft betref-
Rad- fende Nachrichten. Zu Radmeriz gehören vierhundert Scheffel
menz. Kornausfaat, und die Felder, welche gröftenteils aus fruchtbaren,
fchweren, leemigen Boden beftehen, Und in fünf
Teile geteilt. Jedes Fünftel wird folgendefmafsen befielt -
im erßen Jare fäet man auf Dünger Korn oder W e izen , von
lezterem nicht mer als acht bis zwölf Scheffel, im zweiten
Jare Gerfte, im dritten K o rn , im vierten Haber, und im fünften
Jare bleibt das Feld gröftehteils Brache. Nur ein Stük Lan des
von fechs bis acht Scheffel Kornausfaat, wird, ftat dafs
es Brache liegt, mit Klee befäet. De r Ertrag von einem
Scheffel Weizen ift gewönlich fünf Schök und das Schok
giebt zwei Scheffel; da aber auch manche Jare misraten,
fo rechnet man im Durchfchnit das achte Korn. Von einem
Scheffel Roggenausfaat erntet man drei bis vier Schok, und
vom Schok anderthalb bis zwei Scheffel. Von der Gerfte
deren Ausfaat järlich ungefar neunzig Scheffel beträgt, erntet
man drei Schok oder fechs Scheffel; die Ausfaat eines
Scheffels Haber giebt nur ein Schok und diefes etwan vier
Scheffel.
Feldbeßel- - Von den Akkerwerkzeugen ift Weiter nichts zu er-
ung- Wänen, als dafs hier der in Ullersdorf gebräuliche und dort
befchriebene
befchriebene Pflug zur Feldbeftellung angewandt' w ird , Aergfoachims-
Rurhaken aber dem in Schlefien gleich körnt, fo wie auch-A™-
die Zinken an den Eggen, fer vorwärts gebogen find. S o n ft„ F‘ ’
ift die Akkerwirtfchaft die in der Lauiiz gewönliche, nuw
dafs man nach dem Ruren mit vier Pferden an zwei Eggen
das Feld von Qwekken und Unkraut ganz zu reinigen fucht.
Bei Beftellung der Felder helfen fielen ganze Bauern und ein
Halbbauer mit täglichen Zug - und eben foviel Gärtner mit
täglichen Handdienften.
A u f den Wiefen fand ich fer gefunde und narhafte Wiefen.
Gräfer. Die Gröfse der Wiefen beträgt ungefär eine Strekke
Landes von fechs und neunzig Scheffel Kornausfaat, fie
machen alfo beinahe den vierten Teil des urbaren Bodens
aus. A u f denfelben erntet man in guten Jaren achtzig bis
hundert Fuder H eu , das Fuder zu zwanzig Zentnern gerechn
e t; nur wenige derfelben find einfehürig. Leider ! werden
auch hier die W ie fen , wie es faft überal in der Lauiiz gebräuchlich
ift, bis zum erften Mai abgehütet. Noch ift ein
Stük Landes von fechs Scheffel Kornausfaat blos zum Kleebau
beftimt. Der Viehftand befteht aus vier und fechs zig Stük
Rindvieh, worunter acht und vierzig Melkkühe; , aus zwölf Pferden,
davon fechs der W ilkür der Stiftsdamen unterworfen
find, und aus achthundert Stük Schafen, gewönlichem Landvieh,
worunter fich zweihundert Järlinge befinden.
Die gute Anlage der neuen Wirtfchaftsgebäude ver- Wirt-
dient gerümt zu werden. Sie find in einem regelmäfsigen fihaflsge-
Vierek , ganz maffiv aufgefürt, mit Ziegeln gedekt und um-“
fchliefsen einen mer als gewönlich grofsen Hoferaum. Die
Ställe find durchgehends gewölbt, der hohe Schafftal mit
Fenftern und beftändig offenen Zuglöchern verfehen. Die
H h h 3 Raufen