Verei-nxy einigen Orten, gleichfals durch dergleichen erhaltene
1mg der S tä r e , ganze Schäfereien angeftekt und ruinirt wurden.
zucht Durch fleiifiSen Gebrauch des von dem fpanifchen Schaf-
meifter vorgefchriebenen Mittels, das in einer Lauge von
Nieswurz beftand, womit der Ausfchlag äufserlich beftri-
chen wurde, ward derfelbe hier in kurzer Zeit geheilet und
kein einziges Stiik der Heerde dadurch weiter angeftekt.
Ueberhaupt fcheinet die hiefige Trift den fpanifchen Schafen
fer gut zuzufagen; wenigftens ift bis jezt noch keine Haupt,
krankheit unter ihnen vorgefällen, noch vom Ausarten etwas
zu fpüren gewefen.
Von der übrigen hiefigen Wirtfchaft habe ich nur
Weniges, welches hier gegen andere Orte verändert wäre
, anzufiiren.
^ er Boden ift in den Tiefen ein gu ter, fetter mit
fmheit des etwas Sand vermifchter Leem, in den Anhöhen etwas leich-
0 ens. t e r ; wo er mjt mererem Sande und vielen Steinen v e rmengt
ift. In das gedüngte Feld wird Korn und Weizen,
im zweiten Jare Gerße oder Korn, im dritten Jare Habtr
oder Heidekorn gefäet. In die Gerfte oder in den Haber fä-
et man zuweilen Klee, und diefen läft man zwei Jare lie hen.
Im erften Jare wird er einmal gehauen und dann abgehütet,
im zweiten Jare aber gar nicht abgehauen, fondern
bios zur Hutung benuzt; hernach wird derfelbe' geftürzt,
der Akker bedüngt, und aufs neue mit We izen oder Korn
befäet. Sie werden one mein Erinnern bemerken, dals die-
fe Verfarungsart fer feierhaft fei; da der Kle e, wenn er die
Felder verbeflern und einträglich werden fo l, nie länger
als ein Jar liehen darf. Die Lage der Felder ift hier übrigens
fo, dafs die SchubartiJche Wirtfchaftsmetode hier vol-
kommen und mit grofsem Vorteil eingefüret werden könte;
jedoch
jedoch mit der Ausname, dafs es unnüz fein würde, die Befchaf-
Scbafhut auf den hiefigen weiten und unbebaueten G e b ir g en fenheit des
einzuftellen, da die Schafe dafelbft hinlängliche und gefun. Bodens.
de Narung finden, auch die Gebirge zu nichts ändern, als
allenfals zu r Waldung benuzt werden könten, wo auch alsdann
noch die Schafe immer ihre Narung unter der gehö-
rigen Einfchränkung finden würden. Dals hingegen die
Behütung der Felder und Wiefen mit den Schafen fchädlich
fei, und eingeftellet werden müfie, ift und bleibet eine ausgemachte
Warheit.
Aufler obgenanten Feldfrüchten wird in guten F e l- Feld-
dem Lein zu r zweiten oder dritten Fru cht gefäet. Statfruchte.
der gewönlichen Erdbirnen find auf den herrfchaftlichen
Feldern die eüglifchen Erdbirnen eingefürt, die bekantlich
von fer guten Gefchmak find.
D e r Rübfenbau ift hier noch gar nicht üblich.
Noch mus ich eines neuen Beweifes gedenken, dafs Anfseror-
die animalifche Düngung allen übrigen vorzuziehen fei. Ein dentliche
wilder Kaftanienbaum ¡¡§ hiefigen Garten ward mit Maik'd-Düngung.
fern, die einige Jare neben feinem Stamme vergraben wurden,
gedüngt, wodurch er vor allen ändern, die zu gleicher
Ze it und in gleichem Boden gepflanzt waren, ein ausgezeichnetes
Wachstum erhielt. -
Die Einwoner diefes Dorfes, unter denen die, welche
fich mit der Landwirtfchafl befchäftigen, feit AbfchaiTung der
Naturalfrondienfte, weit wolhabender geworden find, be-
fleifiigen fich auch vorzüglich des Obftbaues, und die A l-
lden und Obftbaumplantagen auf den Anhöhen des Königs-
hainer Gebirges verfchönern diefe an fich fchoü reizende
Gegend.
Leske Reife, Z E s