Königsi/rÜK, am z. ffunius. i?82.
Ton- Erd lage , wie fie über einander fo lg en , bemerken. Zu-
gmben. erft zeigt fich eine Schicht eifenfchüßger Sand | einen F u s
mächtig: darauf folgt fandiger Leim, oder ein Gemenge
von Sand, Eifeuocher und T on , einen halben auch ganzen
F u s mächtig: und darunter liegt eine Schicht bläulichgrauer Pfeifenton,
die an einigen Orten zwo , an ändern zehn Ellen
mächtig ift. In diefem Leime und Tone liegen oft fchöne
Karniol - und Achat - gefchiebe. Da in keiner diefer Gruben
der Ton erfunken war, fo kan ich nicht anzeigen,
was unter dem Tone für eine Geftein - oder Erdart liegen
mag. , , .. „
V -belTe- W i r kamen über Sandigen B od en, worin häufige
runom' Qwarz - und Bergkriftalgefchiebe inne liegen, nach Schwep-
und gute n iz, und von da nach Königsbrük zurük. Hier fand ich die
Auftakten. j j achricht dafs die Equipage Sr. Ex cellenz des Herrn Grafen
v o n C a l l e n b e r g mich in Hoyerswerda erwarte.
Ich war folglich genötiget meinen Unterfuchungen in hie-
figer Gegend für diefesmal Einhalt zu tun. Doch ehe ich
abbreche, will ich noch einige Bemerkungen und dann das
Verzeichnis aller in hiefiger Gegend gefundnen natürlichen
Körper anfchlieffen.
Sr. Ex cellenz der He rr G ra f v o n R e d e r n forgt fer
für Verbefferung und Aufname des Gewerbes feiner Herr-
fch a ft, wodurch augenfcheinlich die Glüksumftände der
Einwoner verbeflert werden: und gewis Sie würden noch
weit mer tun , wenn Ihre gute Anftalten nicht durch W i-
derfpenftigkeit, Du rohe it, und Bosheit vieler Einwoner
Men. gehemt und zuweilen vereitelt würden. F a ft überal find
auf den Straffen Allden angelegt: deren Anbau doch einige
böfe Untertanen, weil es etwas Neues, fer erfchwe-
re t und zurükgefezt haben, indem fie heimlich die jungen
Täbals- Bäume teils umgehauen, teils abgebrochen haben. In dem,
bau. überhaupt genommen, fandigem Boden ift die Cultur des
Lan-
Künigsbrük, aiu z. f f itv.ius. iy 82. 43
Landes doch fo hoch gekommen, dafs der Tabaksbau im Tabaks-
Grollen mit Nuzen hat können eingefürt werden: ich fahbau.
einen groffen Vorrat fowol von rohem, als gefponnenem
Tabak: Doch wird, wo ich nicht ir r e , blos Rauchtabak
fabrizirt. Der Anbau des Tabaks wird noch fortgefezt; ich
konte ihn aber, da' es noch frü im Jare w a r , nicht
felbft befehen. Eine beträchtliche Verbefferung und ver- Eijen-
mertes Gewerbe in der Herrfchaft ziehet die forgfältige hämmer.
und eifrige Betreibung der Eifenerzeugnis nach fich: zu
Bernsdorf, und Burghammér find die Eifenhämmer in fte-
tem Betrieb, und auf die Reinigung des Eifens w ird alle Sorgfalt
verwendet. Einen beträchtlichen Teil der Herrfchaft Forfl-
nemhn die Waldungen ein, w elche , w ie mir gefagt w u r-wefen.
d e , forftmäifig in Gehaue abgeteilt find: der Holzetat
der ganzen Herrfchaft ift järlich ungefär 4000 Rtlr. das,
was zum eignen Gebrauch erfordert wird, nicht abgerechnet.
E s ift auch in der Herrfchaft eine Pechhütte, à ie Pechhütte-
ich aber nicht befehen konte: Wegen des mineralifchen
Brunnen, deffen C a r p z o v *), B ü s c h i n g *■*), und oxxdhMineraleneuerlich
C h a r p e n t i e r ***) gedenken, erhielt ich die Nach-/cfer
rieht, dafs zwar die Bauern im Dorfe einen Brunnen da -Brunnen
felbft für einen Gefundbrunnen hielten; dafs aber H e r r zuGutjlk-
B r e d m a n nach mermaligen Unterfuchungen nichts minerali-
fches, noch falziges darin habe finden können. Ich felbft
konte den Ort wegen früherer Abreife nicht befehen.
F 2 Das
*) S. NeuerSfiieter Ehrentempel merkwürdiger Antiquitäten des Marggraf-
tums Oberlaufiz von lOif. B EN ED IC T CARPZOV. Leipz. und Bu-
diifm. 1719. fol. I. Seit. 237. Indeffen bleibt mir doch nach den aus-
fürlichen hier gegebnen Nachrichten und ZeugniHen warfcheinlich, dafs
diefer; Brunnen wenigüens vorzeiten mineralifch gewefen und Heilkräfte
befelfen' habe.
* * ) S. deffen Erdbefchreibmg. 3ter Teil. S. 291.
***) Mineralogijche Geographie der Kurfächfifchen Lande. S. 32.