Gebirge, über der Erde hänfen fle mit dem ändern Geftein zufam-
Der men, fo dal’s es zu bewundern ift, wie diefe Säulen nicht
Brand■ -pchon lange durch Windftürme umgeriflen worden; da ihr
berS- Durchmeiler höchftens vier, an manchen Orten nur drei
E llen , und ihre freiftehende Höhe doch über dreißig Ellen
beträgt. Das Sandfteingebirge dehnet fich noch weiter gegen
die bömifche Grenze, und es ragen noch an vielen Orten
dergleichen freiftehende Felfen hervor. Im übrigen fand
ich am Sandftein felbft, deflen Qwarzkörner von mitlerer
Gröfse find, nichts Auszeichnendes, fondern ihn vielmer
volkommen dem gleich, welchen ich bald zu ,befchreiben
Gelegenheit haben werde.
DtrStraf- Durch ein enges T a l, das fich von Norden nach Süßnberg
u. ¿en dehnt, ift der Brandberg von dem hier fogenanten Straßen-
Heide- ¿erge abgefondert. A n diefem ift ein Steinbruch, worin Werk-
berg- ftükke gebrochen werden, angelegt. Das Geftein deffelben
ift ein Gemenge von helgrauen grofsen und kleinen Qwarz-
körnern, die durch eine gelblichgraue Tonerde zufammen-
gekittet find. Die Gebirgslager liegen faft wagerecht und
fchiefsen noch etwas gen Süden ein, einige derfelben find
eine Elle und darüber mächtig, und zwifchen denfelben liegen
fchwächere Schichten von zwei bis vier Z o l : auch diefe
ziemlich regelmäfsige Dager werden hier und da von fchief-
fallerrden Klüften durchfchnitten. Jenfeits des Tals nach
We lten liegt der hier fog'enante Heideberg, welcher bis an
das vorliegende ebene Tal, worin Zittau liegt,, nach Norden
fortfezt, in Anfehung des Gefteins aber mit dem Straisen-
berge völlig übereinftimt.
Der Näher nach Lükkendorf folgt auf eine kleine Schlucht
Kalkberg. derKalkberg, deffen Geftein obenher, foweites zu Tage anfteht,
Sandftein
Sandftein ift. Seinen Namen fürt er von der Behauptung, Gebirge.
dafs hier vorzeiten Kalkftein gegraben und gebrant worden
fei. Da mich nun auch einige fiebenzigjärige Greife des “ er»•
Dorfes verficherten, dafs fie in ihrer Jugend felbft im Kalk-
fteinbruche gearbeitet hätten, fo hielt ich es der Mühe wert,
auf das Genauefte nach der Befchaffenheit des Gefteins von
diefem Berge zu forfchen. Ob'ich nun gleich nach aller angewandten
Sorgfalt keinen derben Kalkftein bemerken konte,
da alles mit Gebüfche und Dammerde bedekt war; fo fand
ich doch in dem Sandftein, der durch beigemengte Eifen-
ocher von rötlichgrauer Farbe ift, aufser den kleinen Qwarz-
körnern und gröfsern Qwarzkiefeln, fowöl hier und da inliegende
ftumpfekkige Stükke eines fleifchroten Kalkfpats, als
auch rundliche halbharte eifenfehüfiige Kalkfteinkörner; w e lches
man aufser ändern Kenzeichen am deutlichften durch
das Aufbraufen derfelben mit Scheidewafier gewar wird. E s
fteht alfo zu vermuten, dafs fich beim Einfchlagen in me-
rerer Tiefe Kalkfteinlager gefunden haben würden; ich bin
um fo lieber diefer Meinung, als nicht weit davon in dem
in Bömen belegenen Sp itte lgrun d e,. wie man mir hier ver-
ficherte, noch jez t Kalkfteinbrüehe bearbeitet werden. A u ch
fol jenfeits Lükkendorf am öftlicben Abhange des zwifchen
L ükkendorf und Oybin gelegenen Brandfieines einftens Kalk
gebrochen und gebrant worden fein. Eine Vertiefung, als
Spur davon, lieht man noch jezt; jedoch konte ich, auch
nach AbräUmung der Dammerde, weiter nichts als feinkörnigen
Sandftein bemerken : doch ift es möglich, dafs auch
diefer feinkörnige Sandftein mit Kalkftein durchdrungen ge-
wefen, welches ich je z t, da ich keine Proben davon fam-
len konte, nicht mit Gewisheit beftimtnen kan. Den Kalkberg
weiter hinan, folgt ein gelblichgrauer, hier und da ei-
lenfchülfiger feinkörniger Sandftein, der mit vielen Mufchelverftei