Stadchen ten einztiziehn, teils die natürlichen Gegenftände hiefiger
Schon - Gegend n äh e r zu betrachten.
herg.
Das Städtchen Schönberg fol feinen Namen von dem
dabei liegenden Berge gleiches Namens erhalten haben, und
auf diel'em B e rg e , dellen (üdlicher T eil noch je z t der
Burgsberg heift, hat, der Sage nach, ehemals eine Burg
geftanden. Jezt befteht daflelbe aus hundert und zwanzig
Häufern. D e r herricliaftliche H o f und verichiedene Bauergüter
liegen aulserhalb der Stadt, und machen ein Dorf
■ aus, welches mit derfelben gleichen Namen fürt. ' Die Be-
woner der Stadt befchäftigten lieh ehedem gröftenteils mit
der Töpferarbeit, in heuern Zeiten machen die Leinweber und
LHüclmer die ■ ftäikfte Anzal aus. Lezter© verfertigen eine
gewifle A rt halb linnen, halb wollen Z eu g , hier gewönlich
nach der Stadt, fchönberger Zeug genant, welches fonft unter
dem Namen MiJ'e/Jan weit und breit vetfürt worden. Jezt
■klagen die Fabrikanten, dais fleh der Debit außerordentlich
vermindert habe, und geben dem amerikanifchen Seekriege
die Schuld. Der Kaufman Herr Petri in Sorau fei
noch der einzige, welcher grofse Beftellungeh mache, und
abfeze ; den Ueberreft fuchten die Fabrikanten hier, und da
auf den Landmärkten an den Mann zu bringen. DieferZeu g
hat zum W e r ft leinen, und zum Schus Wollenes G arn ; da die
Schurwolle den Fabrikanten zu hoch körnt, um ihn nachher
in äufserft billigen Preifen abfezen zu können, fo wird
von ihnen die Wolle der Weisgerber aufgekauft und verarbeitet:
er liegt anderthalb Ellen und etwas darüber breit, wird
glat, auf mancherlei A r t . gemuftert und von verfchiedenen
Farben geliefert. Die Züchner färben ihre Garne felbft mit
Braunholz, Indigo, Fernambuc, Kochenille, Sandelholz, Kurkuma
und dergleichen. D e r Preis ihrer Fabrikate ift gewftn,
lieh
lieh die Elle 4 bis 6 Grofchen. Solcher Züchner närten fleh Städtchen
jezt ßebenzig im Städtchen. Schönberg.
Folgendes ift die Anzal der übrigen jezt hier befindlichen
Gewerbe achtzehn Kürfchner, ßeben Tuchmacher , drei
T ö p fe r , ein Schwarzfärber, fechs Bötcher, vier Schmiede,
ein Glafer, zwei Gerber, ein Seiler, ein Tuchfcherer, ein
Walkmüller, ein Zimmerman, vier Tifchler, ein Schloiler,
ein Borerfchmid, zwei Stellmacher, ein Riemer, ein Satler,
ficht Schneider, zwanzig Schumacher, fieben Fleifcher, vier
Bekker, drei Gaftwirte und ein Bader.
Alle diefe Einwoner flehen als Bürger unter dem Schuz
öbgedachter E rb - und Lehnsherrfchaft, welcher fie folgende
durch gewifle Verträge beftimte Dienfte oder Abgaben leiften.
Ein T e il, oder die fogenanten Altßädter, verrichten in der
Ernte fechs Tage lang Handdienfle; der andere T e il, die Neu-
ßädter, geben einen järlichen Zins, von 2 Taler 6 Grofchen, in
zwei Terminen.
Bei der Stadtkirche, die ein regelmäfsig fchönes Gebäude
ift, liehet ein Oberpfarrer und ein Diakonus. Der Schule-Händen
vorzeiten nur Schulmeifter vo r , die jedoch nach einigen
hinterlaflenen Proben ihres Fleifses und ihrer Einfichten gelehrtere
Männer gewefen fein müflen, als die, welchen man jezt die-
fen Namen giebt. Seit 1691 erhielten die Schulmeifter den Rel-
törtitel, in neuern Zeiten ward ihnen noch ein Gehülfe zugegeben,
der zugleich die Stelle des Organiften vertrit. Der Rat
beftehet aus einem Bürgermeifter, einem Stadtrichter, den man
vor 1559 allezeit den Voigt nante, einen Gerichtsaktuar, öder
Stadtfehreiber, zwei Gerichtsfchöppen und drei Ratsverwandten,
In Betref der fchönberger Feldwirtfchaft, find die hieher Feldwirt,
gehörigen Felder in, fechs Teile geteilt worden; wovon jed e s# *# ■
Leske Reife. I i i Sechstel