Futter- Ein Stük Feld von zehn bis zwölf Scheffel Kornaustrauter,
faat ift zu Futterkräutern, befonders zum gemeinen Klee
beftimt. In daßelbe wird im erften Jar Korn auf Dünger
gefäet, darein ftreuet man im Früjar ongefar auf jeden Akker
eine Meze Kleefaamen. Wenn die Witterung günftig ift,
wird folcher nach der Kornernte noch einmal gehauen und
alsdenn in den folgenden Jaren zur zweiten, dritten und
vierten Nuzung gegrafet. Im vierten Jare wird der Klee
nur einmal gehauen, untergeakkert und one Dünger mit
Korn befäet, zuweilen werden ftatt des Kornes, Erd bi r .
nen gelegt. Im fünften Jare fäet man Korn mit halber
Düngung und darunter im Frü jar wieder «Klee; der auf
fchon befchriebene A r t benuzt wird.
yiehßand. Nur zu MefFersdorf und Schwerta hatte ich Gelegenheit
die Befchaffenheit des Viehftandes zu bemerken. A n
dem erfteren Orte werden hundert und zehn bis hundert
und zwanzig Stük Rindvieh, unter denen fechszig bis fie-
benzig Melkkühe und zehn Zugochfen befindlich find, gehalten.
Das Vieh ift guter A r t und wohl genärt. \ Es
wird faft fü r beftändig im Stalle gefüttert. Auf jede Kuh
rechnet man järlich one der grünen Sommerfütterung fünfzehn
Zentner H e u , auf einen Ochfen täglich zwei und,
zwanzig Pfund, und der Schäferei , die aus vierhundert
Stük Landvieh befteht, werden järlich fechs und neunzig
F u d e r, jedes zu fechs Zentnern zugeteilt: in fchiechtenr
Jaren mus ihnen freilich fparfameres Futter gereicht werden.
Noch find zu MefFersdorf zw ö lf Akkerpferde. In Ober-
fchwerta find dreifsig Stük Rindvieh, darunter zehn Ochfen
, und zweihundert und fünfzig S tü k Schöpfe; in Nie-
derfchwerta vierzig Melkkühe.
Die
Die zu MefFersdorf befindlichen woleingerichteten Wirt-
Wirtfchaftsgebäude, find fo zierlich,¡'brauchbar und dauer
haft angelegt, dafs wenn man nicht das grofse und ge-
fchmakvolle herlchaftliche Wonhaus zugleich mit vor Augen
h ä tte , man folche leicht für die Wonung der Herrfchaft
felbft anfehen köüte. Der geräumige Wirtfchaftshof ift von
drei Seiten mit Gebäuden umgeben. An der höhern offih-
chen Seite liegt das Gefindehaus und mit demfelben unter
einem Dache d e r 'S ta ll fürs Rindvieh. A n der Nordfeite
des Hofes liegen die Scheunen und än der Weftfeite die
Pferdeftälle. Alle diefe Ställe find gemauert, die Kühftälle
und der eine Pferdeftall gewölbt, nur der Schafftall und der
für die Akkerpferde mit hölzernen Böden belegt. Die T ü ren
des Schafftalles öfnen fleh gegen Abend, damit die kalten
Nord- und O ft-W in d e den Schafen nicht fchädlich w e rden
können: um aber auch im Gegenteil die-Erhizung der
Schafe zu vermeiden, öfnet man auch im W in te r bei guter
Witterung die Türen des Schafftalles. Sonft find in allen
Ställen häufige Zuglöcher zur Reinigung der L u ft angebracht.
Die nachamungswürdige Einrichtung des Kühftalles verdient
einer belbndern Erwänung; weil dabei für die Erhaltung'
der in der Landwirtfchaft fo nüzlichen Miftjäuche geforgefi
Wörden. Der Stall macht ein längliches Vierek, in demfelben
find die Krippen und Raufen fo angelegt, dafs fie
nicht an den langen Wänden, wie es an den mereften O rten
gewönlieh ift, beteiligt find; fondern fie gehen in Reihen
qwer durch den Stall von einer langen Wand zur ändern
, fo dafs das Vieh reihenweife mit den Köpfen gegeli
einander fteht. Zwifchen zwei Reihen ift hinterwärts ein
Plaz gelalfen worden, um fowol das Vieh zu belchikken,
als auch dafs der Harn von dem höhern Standort des Rindviehes
ablaufe, und in die im leeren Zwifchenraum ange-
A a a 3 brachte