D e r urbare Boden um und zu Brauna ift 'nicht der
befte; teils ift er fandig, teils ift er lemig, und wegen
der tiefen näßen Lage ift er von der Befchaffenheit, dafs
ihn die Landwirte gemeiniglich einen fauren fchweren B o den
nennen. L e z te re r wird folgendermaßen bearbeitet.
In die Brache wird Schwarzhafer, den man auch Eichelhafer
heift, gefäet: die Haferftoppel wird gedüngt, und
in den Dünger wird gemeiniglich We izen , zuweilen auch
Ivorn geföet, doch gerät das leztere nicht fo gut, fondern
es wintert fer leicht aus: im dritten Jare wird Gerfte
oder Heidekorn gebauet: darauf bleibt das Feld wieder brache
liegen. Die Beftellung des fandigen Feldes ift die über-
al gewönliche. In das gedüngte Feld wird K o rn , das
zweite Tar wieder Korn oder Hafer, und das dritte Jar
Heidekorn gefät. Manche fer fandige magere Felder geben
auch nur zwo Nuzungen.
Die Ausfaat zu Brauna ift 100 - 120 Scheffel W in -
ter<retreide, 80 - roo Scheffel Sommergetreide, Gerfte,
Hafer und Heidekorn: und außerdem 60 - 70 Scheffelland
Erdbirnen. A u f einen Morgen Land werden fün f Dresdner
Viertel gefät,
Die hierzu gehörigen Wiefen liegen meiftens tief,
und aufdenfelben find viele Gallen, alfo unfruchtbare und
faure Stellen. Die zu diefem Gute gehörigen Wie fen w e rden
auf 150 Morgen Landes gerechnet, von denen man
järlich 150 - 200 Fuder Heu, das Fuder zu 6 - 7 Zentner
gerechnet , und etwa 30 - jo Fuder Grumet einerntet.
Järlich werden nur anderthalb oder zwei Mäsgen K le e in
die Gärten gefät, Dfer Kleebau im Großen auf dem F e lde
war noch nicht eingefürt.
De r Viehftand auf dem herrfchaftlichen Hofe ift fol- Ockano-
gender: 6 Pferde* werden zur Feldbeftellung und ändern*»* zu
. wirtfchaftlichen Arbeiten gehalten, und überdis noch 6 frem- Brmna-
de Pferde ausgefüttert: Fe rn e r 16 Ochfen , und 2 Eiei w ovon
erftere zur Feldbeftellung, und leztere vorzüglich zur
Gartenarbeit gebraucht werden. Melkvieh wird hier gar
nicht gehalten. -
Die Schäferei beftehet aus 1000 Stük inländifchen
Schafen, d a v o n bekommen 100 Stük järlich 10 Fuder Heu,
und 2 F uder Grumet.
W a s die Feldbeftellung, und die Befchaffenheit der
Akkergeräte, des Pfluges,' und andre oekonomifche Ge-
genftände betrift, deren Erörterung ich mir aufgezeichnet
habe, fo mufs ich die Nachrichten davon doch noch zu-
rükbehalten, weil fie mir noch nicht genau, noch vol-
ftändig genung find, um vor dem Publicum zu erfcheinen.
Im Dorfe find 12 Bauern, wovon jeder 27 Morgen ,
Akkerfeld befizt, 7 Häusler oder Handarbeiter, und 6 Pro-
fefiioniften. — Ich enthalte mich, Anmerkungen und V e r -
befferungsvorfchläge der erzälten wirtfchaftlichen Einrichtungen
beizufügen, weil dazu eine genauere Betrachtung der
Gegend und des Ganzen erforderlich ift, als ich anftel-
len konte.
KSnigsbrük, am s. unius.
Geitern habe ich einen Teil der weiblichen ebenem Gegend Weflliche
der Herrfchaft Königsbrük befehen. D e r Boden zu- Gegend
nächft um Königsbrük ift auch auf diefer Seite fandig. W i r von K°-
furen durch Alleen von Birken und Eichen, die der Herr f,i8sbrük-
Graf mit vieler Mühe und Koften hat zur Verfchönerung
des Landes aulegen laßen: F e ld e r, wo meiftens Korn
E 3 gebau