Leinwand-freie L eu te , nur entrichten fle der Grundherrfchaft einen
Heteher. jürlichen Wefferzins von 3 bis 4 Talern.
Leinwe- In Meffersdorf und Schwerta find fü nf und dreißig Leinber
uni weber, die zum Verkauf weben, und ihre Leinwand grö-
ftenteiis den Leinwandhändlern überfallen, deren vier zu
Meffersdorf und drei zu Schwerta wonhaft lind. Diefe Leinwandhändler
beziehen ihre W a re aufser Meffersdorf auch
noch aus Goldbach, Schulzendorf, Harte, Karlsberg, Hartmansdorf
, Goldentraum und Gebhardsdorf. Aufser der Leinwand
furen lie auch noch Zwirn und Garn.
Spillen- In Schwerta befchäftigen lieh auch wenigftens hunmacher.
dert und fünfzig Einwoner mit der Spillenmacherei; felbft
diejenigen, welche die Spillen nach Schlehen und an ändern
Orten zum Verkauf herumtragen, lind hier im Orte wonhaft.
Verfehle- A u ch wonen zu Schwerta fünf bis feehs Horndrechsler,
dene Ge- welche vorzüglich Tabaksröre für die Händler verfertigen
K‘ r e' In Neugersdorf, Grenzdorf und Bergßras wonen zw ö lf Holzarbeiter,
welche aus biiehenen Holz, Schubkarren, Radefelgen
, Flachsbrechen, und dergleichen verfertigen ; das
Ho lz dazu ziehen lie großenteils aus den angränzenden bö-
mifchen W ä ld e rn ; einiges aber kaufen lie auch von der
hieligen Grundherrfchaft. In Grenzdorf treibt ein Schachtel-
macher fein G ew e rb e , der das dazu benötigte Tannenholz
aus der Meffersdorffchen Waldung nimt. Drei Holzdrhhsler
zu Meffersdorf verfertigen merenteiis Drefchflegel, W e z -
kiezen , Pfeifen für die Tuchmacher und Weber, und andere
dergleichen für den Bauerftand und hielige Gewerbe
nötige Waren. Drei Holzhändler, die hier wonhaft find, beziehen
mit ihren Holzwaren die Märkte zu Breslau, Cotbus
und Grünberg. Drei Einwoner ernären lieh blos vom Furwefen
fm. Alle diefe Handwerker und Einwoner geben der Grund- Verfche-^
herrfchaft järliche fogenante trokne Zinfen , von 2 bis .4
Taler.
Ich übergehe die in einer fo bevölkerten Gegend
notwendigen Handwerker und Künftler.
Eine fer zalreiche Innung ift die der Materialkrämer,
deren liebenzehn bis achtzehn zu Meffersdorf, neun bis zehn
in S chwe rta, in Volkersdorf, und zehn in Gebhardsdorf
w on en , die ihre Waren teils aus L e ip z ig , teils aus
Hamburg beziehen. A u ch find zu Meffersdorf zwei Bret-
mülen davon eine der Herrfchaft , und eine dem Schulzen
zugehört; fünf Malmülen, zwei Walkmülen und eine Papier-
müle. De r Papiermüller bereitet gröftenteils Schreibpapiere
die zwar gu t, aber auch in hohen Preifen find.
Järlich werden zu Meffersdorf drei Jarmärkte gehalten
und in Gebhardsdorf find vier vom Hofe bewilligte Nebenmärkte.
Am f f , Augufl.
Des üblen W e tte rs ungeachtet ermunterte mich doch der Ueberßckt
Eifer des Herrn v o n G e e s d o r f , welcher die Güte der
hatte.mir feine Gefelfchaft anzubieten, diefe lezt vergange- Ge£m ■
nen Tage die niedrigeren zwifchen Meffersdorf und Markliffa
gelegenen Berge zu unterfuchen. Aus diefer Unterfuchung
ergab fich, dafs das fämtliche Gebirge eigentlich aus Granit
befteht, aus welchen fich einzelne Bergkuppen von Ba-
falt erheben. A n der weltlichen Seite ganz an der bömi-
fchen Gränze zieht fich das Granitgebirge bis nahe an das
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