. Henatrs-Korns gefchiehct gewönlich vierzehn Tage vor Michaelis,
darf i ¿je Gerfte wird fchon im März zu (aen angefangen, mit
. der man bis zu E n d e ,des Aprils fortfärt. A u f einem Stükke
.Feld von fechs bis acht Morgen fäet man in die Gerfte
K le e , und fechs Akker werden mit Kraut bepflanzt. Inj
zweiten Jare fäe t man in diefes Krautland Gerfte mit Klee.
Järlich werden neun bis zehn Scheffel Erdbirnen gelegt,
diefes Feld im zweiten Jare mit Korn und im dritten mit
Gerfte oder Klee, belaet. Wenn die Teiche abgelaflen find
to wird ihr Bette mit hundert und fiebenzig Scheffel Haber
beftellt. Man reifset den Boden der Teiche, fobald die F i-
fche heraus find und er nur etwas abgetroknet ift, wo möglich
noch im Herbfte auf; kan man aber damit, der zeitigen
Einwinterung wegen, nicht fertig werden, fo gefchiehet es
im F riija r, wo man den Haber gleich auf die erljte Furche
fäet. Die gewönliche Brache wird acht Tage vor Johannis
g e ftü rz t, in guten Boden acht bis neun Zol, in fteinigten
aber nur fechs Z o l tie f gepflügt; Nach Verlauf von vier W o chen
wird gerurt und das gerurte Feld eingeegt, die darauf
befindlichen Qwekken mit einen Handrechen weggefchaft,
Dünger darauf geftirt und das Feld wie gewönlich zur Saat
geakkert. Zur Gerfte wird die Kornftoppel, wenn die
Winterausfaat beftellt ift, geftürzt und das geftürzte Feld
wilkürlich bald e.ingeegget, bald nicht. Wann lieh im F rü -
jar die Winterfeuchtigkeit verzogen hat, wird gerurt, geeg-
g e t, und alsdann zur Saat bereitet; die Gerfte aber nicht
gewalzt. Die Gerftenftoppel wird nur einmal umgeriflen,
gleich zur Saat gepflügt und Korn darin gelaet. D e r E r frag
von einem Scheffel Kornausfaat ift gewönlich drittehalb
bis drei Schok und vom Schok fechs bis lieben Viertel; der
Ertrag der Gerfte ift dem des Kornes beinahe gleich und
vom Haber erhält man großenteils das vierte Korn.
Die
Die mereften Wiefen liegen an der Neiffe, find frucht- Hemers-
bar, und mit guten Gräfern und Pflanzen bewachfen. Ihr darf.
Verhältnis gegen das Akkerfeld konte man -mir nicht anders
als nach den Ertrag angeben. In Hennersdorf erntet man
fechs und dreifsig bis vierzig Fuder Heu und zwanzig F u de
r'G rum m e t, das Fuder zu dreifsig Zentner gerechnet:
In Oberfohra zwanzig Fuder Heu und vier bis fünf Fuder
Grummet. Diefer E rtrag würde aber weit gröfser fein,
wenn nicht auch hier die fchädliche Gewouheit Hat fände,
die Wiefen bis zum erften Mai von den Schafen, und nach
Michaelis von Rindvieh und Schafen behüten zu lallen:
Der Viehftand befteht zu Hennersdorf aus fü nf Akke r- Viehßand.
pferden , fiebenzig Melkkühen , neunzehn Kalben, zwanzig Och-
fen , darunter vier Bulochfen ( Volftiere) und fünf junge
Zuchtochfen, vier Ziegen; zwei Bökke und fechshundert Schafen.
Järlich werden hundert und fünfzig Lämmer gezogen
und eben fo viel Schafe ausgemerzt. Sie find Abkömlinge
vom fpanifchen Vieh und hundert Stük derfelben geben gewönlich
fieben Stein W o lle , die im lezten Jare um g Tater
12 Grofchen verkauft worden. Der Schäfer dient um den
fiebenten Anteil', und den beiden Schafknechten werden,
dem einen (d en Grosfchäfer) v ie r z ig , dem ändern (den
Kleinfchäfer) fechs und dreifsig Stük bei der Heerde ausge-
füttert. Z u Oberfohra find zwei B u l- und neun Zugochfen,
fechs und zwanzig Kühe, und vier Kalben. De r Kühftal zu
Hennersdorf ift gemauert, die übrigen Ställe aber nur von
H o lz , mit Ziegeln ausgefezt.
Z u beiden Vorwerken gehören drefHauptteiche. D e r Teiche
gröfte zu Oberfohra kan mit zweihundert Schok Karpfen und Fi-
auf zwei Sommer befezt werden, der Pachter aber hält g e-Me™•
wöniieh