Austrok- getroknet worden ift; wodurch befonders das Holz ein
nutig der anfehnlicheres Wachstum erhalten. Den Anfang dazu hatte
Mordfle. lnan bereits vor dreifsig Jaren gemacht. A lle diele auf der
Abendfeite belegene kleine Gräben fliefsen aus den verfchie-
denen Gegenden in einen Hauptgraben zufammen, der (ich
in den obengedachten Hammerteich ergieft. Die, an der
Morgenfeite des Dorfes gelegene Brüche, find mit einem
Graben durchzogen, der lieh in dem neuen Teiche verliert.
Verfhied- A ls eine zoologifche Merkwürdigkeit fiiire ich an,
n e A n m e r - flch ¿er Kranich feit zwanzig Jaren in hiefiger Gegend
n^m' aufhält und niftet. — Sonft war hier ein Lupenhanimer,
der nun fchon feit hundert Jaren und eine Tuchfcherenfchleif-
Fabrike die auch fchon feit dreifsig Jaren eingegangen ift.
Ein hernach angelegter Zainhammer hat vor fünf und zwanz
ig Jaren ein gleiches Schikfal gehabt, und nun ift nichts
als eine M a l- und Bretmüle, dann feit drei bis vier Jaren
eine Oelpreffe zu fehen. A u f der Schenkfchen Karte flehet
man in hiefiger Gegend den Kümmelberg angezeigt, diefer
ift aber nichts als ein kleiner Sandhügel.
Neukam- Z u Neuhammer war fonft ein Eifenhammer, der fchon
mer- feit fünfzig Jaren aufgeblieben ift. De r Magiftrat zu Görliz
hat ftatt deffen eine Bretmüle erbauen laden, die man nicht
verpachtet, fondern einen Bretmüller darauf gefezt hat, der
um bedungenes Lon arbeitet.
Diems- Z u Diemsdorf, welches zu Neuhammer gefchlagen und
alfo beides für ein D o r f anzufehen ift, befindet lieh jez t kein
Kalkofen, wie doch auf der Karte bemerkt flehet; der eben
Sandberg.dafelbft angegebene Sandberg ift nur eine kleine Anhöhe, die
fchon in einer Entfernung von hundert Schritten unmerklich
wird.
Wird. E s haben fich dafelbft einige Häusler angebauet, die Sandberg.
aber kein befonderes Do r f ausmachen.
In Neuhammer, Diemsdorf und auf dem Sandberge Einwo-
wonen zufammen Jieben und zwanzig Bauern, ein Halbbauerner.
und drei und vierzig Häusler, welche insgefamt dem Pachter
in Raufche verhältnismäfsige Hofedienfte tun müffen.
Der auf der Landkarte angegebene Pribusbrunnen ift Pribus-
nichts als ein gemeiner Qwel an der Strafse, und der foge- brmnen.
nante Brand, welcher aus einer Förfterei und neun Häufern
befteht, feiet ganz auf derfelben.
Das anfehnlichfte V o rw erk ift Raufche, wohin wir, Raufche,
nachdem wir auf lauter Sand in grofser Hize von KolfurtiSte«*«'*
aus gefaren waren , am 2often Julius anlangten und hier tc[\\ctViuiidUrand.
fer gefchäftigen und tätigen Pachter antrafen, der feine
Wirtfchaft nach der Lage der Sachen ganz gut eingerichtet
hatte. Aufser Raufche hat er auch Stenkert und Brand im
Pacht. Die Befchaffenheit des Bodens ift ganz der zu K o l-
furt gleich. Unter dem fchwarzen Boden liegt ein roter
Rafeneifenftein, den man hier die Diele nent, über dem fich
der urbare Boden an manchen Orten nur drei, an ändern
höchftens fechs Zol hoch findet 1 ftatt des Rafeneifenfteins
zeigt fich an ändern Orten ein weifser Sand.
Die Feldbeftellung kömt im Ganzen mit der hier Feldwirt-
herum gewönlichen und bereits befchriebenen fo ziemlichfchaft da-
überein. Die järliche Ausfaat befteht zu Raufche und Brandfelbfi-
in fünf und fiebenzig Scheffel K o rn , acht Scheffel G er ite , fechs
Scheffel tlaber, vier Scheffel Erdbirnen, zwei Scheffel Lein,
vier Scheffel Heidekorn, und Kraut auf einen halben Scheffel
Kornausfaat. Diefe Getreidearten geben den in guten und
mitleren Sandboden gewönlichen E rtra g , vom dritten höchftens