Aufie- benzig Tale r, der Herr Befizer aber liefs fich mit der Hälfbung
der tG 9 das ift, mit fiinf und dreifsig Talern, genügen.
Frondien- .
Die Mittelbauern muften ebenfals täglich mit zwei
Zugpferden und einem Knechte zu Hofe gehen, nur dafs lie
etwas weniger aufladen durften, diefe geben dreifsig Taler.
Die kleinen Bauern, welche gleiche Dienfte verrichte
ten , jedoch einige Tage im Jare frei hatten und noch weniger
aufluden, zalen järlich zwanzig Taler. ■ Jeder Bauer
von allen drei Gattungen tut überdies im Früjar und Herbft
noch einige wenige Akkergefpanne, und in der Ern te fürt
jeder einige Schok Getreide ein.
Von den Gärtnern, welche einige Zugdienfte und
tägliche Handdienfte zu leiften hatten, erhält der He rr nun-
mer von den wolhabenften vierzehn T ale r, von den mit-
leren dreizehn, und von den ärmern zw ö lf Taler. Die wol-
habendern leiften überdies järlich noch Jechs Tage, und die
ärmern vier Tage Handdienfte, jedoch'ppe Koft.
Ein Häusler bezalt järlich zwfef'Taler, wofür e r voll
allen Hofedienften, wie lie nur Namen haben mögen, befreiet
ift.
Meine Verwunderung war g ro s , diefe vorteilhafte
Einrichtung nicht auch an ändern Orten eingefürt zu fehen;
und da ich hierüber von. dem Herrn v o n S c h a c h m a n einige
Auskunft wünfehte, fo fchien mir derfelbe etwas zu-
rükhaltend; wenigftens erhielt ich keine genugtuende A n t w
o r t , fondern nur die Entfchuldigung, dais Ihm die Ur-
fache unbekant wäre.
E rft
E r ft hach der Zeit vernarn ich, es.hätten fleh die Aufhe-
Freibauern von ändern Dörfern, die ihrer Herrfchaft nur brng der
ein fer geringes Dienftgeld zu zalen fchuldig lind, bei der Froniien-
Gewerbfteuer - Deputation beklagt, dafs lie järlich mer Con-^f'
tribution zur Steuer abtragen müften, als die königshainer
Bauern, und dafs hierauf gedachte Deputation von lezteren
eine Erhöhung ihrer Steuer abgefbrdert hätte. Hierdurch
würden alfo andere Gutsbefizer und Untertanen abgefchrekt,
blieben lieber bei der alten Verfaflung und in ihrem kläglichen
Zuftande, — der nicht blos für die Untertanen drük-
kend if t , fondern lieh auch mit feinen fchwächenden F o lgen,
über den gefamten Staat verbreitet, — als dafs lie lieh
eine neue Abgabe aufbürden lallen folteu. A u s obiger E r -
zälung erfehen Sie aber ganz deutlich, dafs die königshainer
Bauern, mit jenen klagenden Freibauern gar in keine V e r gleichung
kommen, da die erfteren noch immer ihre Frone
leiften, indem lie ftat derfelben ein beträchtliches Dienftgeld
erlegen; wovon leztere völlig befreiet lind. A u ch fcheint
es mir, dafs die Steuer durch diefe Erhöhung nichts gewinnen
würde; denn da die Bauern bei der Entrichtung eines
ftarken Dienftgeldes und vermerter Steuer nicht würden be-
ftehen können, fo dürften Ile fich warfcheinlich gezwungen
fehen, in ihren alten verderbten Zuftand zurükzutreten. W ie
es aber dennoch zugegangen, dafs die königshainer Bauern
noch fefte bei ihrer glüklichen Veränderung geblieben, habe
ich bisher nicht erfaren. Vielleicht hat die Deputation der
Gewerbfteuer ihre Forderungen zurükgenommen. —
Die Schafzucht ift feit 1765. durch fpanifche Stäre Vered-
Veredelt worden. He rr v o n S c h a c h m a n hat mir dar-!™,? der
über folgende Beobachtung mitgeteilet. Zwei der Ipani-Sdwf-
fchen Stäre waren mit dem Ausfchlage behaftet, durch den-“c,!i'
an