Uftriwär-baumwollenen Zeugen. F e rn e r ift eine Manchefter Fabrik,
djgtetim eine Strumpfwirkerei und Gerberei dafelbft, auch werden
es «i.gute lederne Handfchuhe bereitet. . Im Schwefternhaufe
wird Baumwolle gefponnen, fie nähen, ftrikken, ftikken
befonders fchön, und liehen einer Cottonacfe Fabrik vor.
Auch laus ich der Stärkmacherei gedenken/ wenn es mir
gleich fcheint, dafs fie hier am Unrechten Orte angebracht
worden, da fer wenig Weizen im Lande und umliegender
Gegend gebauet wird, derfelbe folglich an ändern entfernten
Orten in ziemlich hohen Preifen eingekauft werden mus.
Am neun und zwanzigften Junius reiften wir über
Set und Steinölfe nach den radifcher Bergen , deren Befchaffen-
heit und Zufammenhang mit dem ganzen Gebirge, ich Ihnen
in einem meiner nächften anzeigen werde.
Ullers. A u f der Rükreife wolte ich die ökonomifche Einrichdorf
tung zu Ullersdorf betrachten, da ich aber wegen Abwefenheit
des Gutbefizers Herrn Kammerherrn v o n N o s t i z
keine hinlängliche Auskunft davon erhalten konte, fo be-
nuzte ich heute die gegebene Erlaubnis des Herrn Kamer-
herrn, welcher als ein groiser Oekonom hiefiger Gegend ge-
rümt w ird , um mich näher davon zu unterrichten , und
teile Ihnen nun das Wicbtigfte meiner Bemerkungen mit.
Das zum Rittergut gehörige Grundftük, hat mit den
Gärtnerftukken 1337 Morgen oder Aekker und 214 Ruten
urbaren Bodens, den Morgen zu 300 DRuten gerechnet.
Diefer Boden kan in Rükficht des Fruchtbaues in drei
Klaffen geteilt werden.
Befchof- Schlechter Boden, ift der landige — hier der kießpe ge—
fenhjitdes nant— und der ß ejnige mit L eem gemengte B 0(jen, g r.
0 ens' ftern hat der Herr Kammerherr feit drei und dreifsig Jareu
durch
durch Aüffiirung von Leem und Schlam fo verbeffert, dafs Befchaf-
E r , wo man fonft nur Korn, Heidekorn und Haber mit Nu-fenheitdes
zeti fäen d u r fte , nun auch fer gut Weizen bauen kan. Idllers-
Um diefen auf gedachte A r t verbefferten Boden gehörig vom
Unkraute zu reinigen, bleibt er im Anfänge ein auch zwei
Jare Brache, und da auf diefen Feldern, die am Fufse der
gegen Süden befindlichen Gebirge liegen, durch Ueberfchwem-
mungen leichtlich im W in te r auswäffernde Vertiefungen
entliehen; fo werden folche jederzeit von neuen ausgefüllt
und erhöht. W enn fich unter der urbaren Erde entweder
feiler grober Sand — hier Kies genant — oder zäher feiler
T o n , wol auch Eifenftein, in troknen Sommern durch fo.-
genante Brandadern zu erkennen geben, fo wird keine
Mühe und Arbeit gefcheuet, fondern der unfruchtbare B o den
wird entblöft, ausgegraben, zur Wegebefferung angewandt,
und an deffen flat Schlam und belfere Erd e aus den
Wegen und Teichen herbeigefürt. Von dem fteinigen Boden
werden die Steine forgfältig, am fchiklichften hach dem Ru-
ren ausgelefen.
Mitlerer Boden fol, nach der mir gegebenen Beftim-
mung, bald aus zwei Teilen Gartenerde und zwei Teilen
Sand, bald aus einem Teile Leem und drei Teilen Sand befte-
hen. Durch Schlam, Srafsenkot, durch die bei Hebung
der Gräben erhaltene Erde, welches Alles mit der Düngung
verbunden w ird ; dann durch die Kalkdüngung mit der E r de
vermifcht und durch Vermengung des Kalkes und Mi«-
ftes, ift auch diefer Boden fer verbeffert worden. Auffer obgedachten
Getreidearten werden auch Gerfte, Erbfen, Wikken,
und in niedrig liegenden F eld e rn , L e in , Rüben und Erdbirnen
gebauet. Nach einer guten Düngung trägt derfelbe drei
auch vier F rü c h te , nach der vierten Fru cht bleibt das Feld
ein Jar lang Brache liegen : werden aber nur drei Früch-
Leske Reife. “ A a te