Abreife d!ge Beobachtungen angeftellet -.werden; um fo mer als mir
i«n Ren- die Zeit nicht zureichte, die Gebüfche forgfaltig zu durch-
gersdorf. f ucllell * uln ane und jede Pflanzen und Infekten der Gegend
zu fanden, wie ich es tun zu können wol gewünfcht hätte.
Ich wil Ihnen jedoch, ungeachtet die Landwirtschaft hiefi-
ger Gegend ziemlich gleichförmig ift, zuerft das Vorzüglichere
meiner ökonomifchen Bemerkungen auf gefamten Dörfern
und Vorwerken mitteilen, und dann die ;mirieralogifcbe
Befchreibung, des durch die Heide fortziehenden Sändftein-
gebirges, nachholen.
Penzig. De r W e g nach Penzig geht über einem aus Leem
und Sand gemifchten Boden. Im Walde fangt der Sand
an und die Anhöhen der Neiffe zeigen fich. Das Korn fanden
wir fchon in Schwaden gehauen. Penzig liegt nahe an
der Neiffe. Das V o rw e rk nebft einigen gemauerten und
mit Ziegeln gedekten Käufern, geben dem Orte vom weiten
ein gutes Anfehen. Die Müle ift geräumig, mit vier Gängen
und gut gebauet. Im Dorfe wonen drei und zwanzig
Bauern mit dem Schulzen , wovon drei anderthalb Hufen,
fiinfe eine ganze und fünfzehn eine halbe Hufe Land befizzen,
auf denen jeder vier Ochfen, neun Kühe und ein auch zwei Pferde
hält; dann elf Grosgärtner, denen eine viertel Hufe Land
zugeteiit worden, auf der jeder drei Kühe und zwei Ochfen
hält, und fünfzehn Häusler die nur eine achtel Hufe haben,
auf der Ile eine Kuh erhalten. So ungleich die Hufen Lan des
unter diefen Dorfsbewönern ausgeteilt find, fo find doch
die Hufen felbft nicht einmal von gleicher Gröfse, da mancher
Einhüfner vier und zwanzig Scheffel Ausfaat und der
andere dreifsig hat, und mancher Grosgärtner fieben Scheffe
l, ein anderer aber nur dreie ausfäen kan. Die Ausfaat
der Kleingärtner beträgt höchftens zwei Scheffel. Eben fo
ungleich
ungleich ift die Austeilung der Wiefen. Nur der Schulze Penzig.
und drei Bauern haben etwas Waldung. A u s diefem erfehen
Sie von felbft, dafs fich die fämtlichen Einwoner des
Dorfs von der Landwirtfchaft nären, hievon find jedoch ein
Gärtner, der ein Töpfer, ein anderer, der ein Stadtfchläch-
te r , und ein Häusler, der ein Dorffchlächter ift, auszu-
nemen. Ein Garnhändler, ein Ziegelarbeiter, und zwei
Schneider, haben fich in vier neuerbauten Häufern, wozu
fie die Grundftelle dem Magiftrat abkauften, hier anfällig
gemacht. Diefe fämtliche Dorfsbewoner find aufser den zu
entrichtenden kurfürftlichen Steu ern, Renten und Milizgeldern
verbunden, dem Magiftrate Erb - und Grundzins zu
bezalen und Hofedienfte zu leiften, wovon nur die vier
neuangebauten Häusler befreit fin d , die einen järlichen
Grundzins entrichten. Die Müle und die Ziegelbrennerei,
welche beide gleichfals dem Magiftrate gehören, find verpachtet,
und deren Pächter von allen Dienften befreiet,
De r Ziegelofen ift von der Gröfse, dafs fechzigtau- Zieget-
fend Ziegel auf einmal gebrant werden können, vierekkig °fin
gebauet, dreizehn Ellen hoch und mit vie r Feuerlöchern iJenz‘S-
verfehen. Z u einem Brande werden fiebenzig K-lafter Holz,
deren jede mit dem Furlon auf 1 Taler 8 Gröfchen zu ftehen
körnt, verbraucht. Ein folcher Brand dauert fechshial vier
und zwanzig Stunden, Die Ziegelfcheune liegt von der
Neiffe nach Often auf Anhöhen/welche fich nach und nach
bis au das hohe Ufer verflachen.
In den weitläufigen und grofsen Leemgruben folgen Erdfihkh-
die Schichten fo auf einander: ten hei
Sandige Dammerde, eine viertel Elle.
Leemiger Sand, mit großen Qwarzgefchieben, eine halbe Elle.
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