Hernhut, am 36. September.
Geitern befah ich das zwifchen hier und Zittau befindliche
Gebirge, heute aber, die um hiefige Gegend merkwürdigen
Berge; von beiden wil ich Ihnen jezt meine Beobachtungen
mitteilen.
Gebirge Nach Norden, doch etwas mer weltlich erhebt fich
zwifchen vor Zittau eine zwar flache aber breitausgedehnte Anhöhe
2 Mau u. ¿er Ekkartsberg genant. Man hat ihn gröitenteils urbar ge-
Hemhut. ¿er Boden belteht aus Leem, unter demfelben liegt
Sand und in gröfserer Tiefe mächtige Tonlager. Diefe Anhöhe
verflacht fich in ein Tal, welches durch nördliche Anhöhen
in zwei Arme geteilt wird, wovon fich der eine gen
W e it nach Seifersdorf; der andere nordöitlich nach Witgendorf
ausdehnt. Aus dem weltlichen Tale erhebt fich ein fattel-
förmiger ganz als Feld beitellter Hügel von mitlerer Höhe
der Seifersdarferberg genant; er befteht aus Bafalt, welches
fowol die häufigen aus den Feldern gelefenen Bafaltkugeln
als die ■ rötlichgraue Bafalterde, mit der er bedekt iit, be-
weifen. Von diefem.Hügel nach Südweit liegt ein kleiner mit
Bufch bewachfener B e rg , die Kot ge genant und noch weiter
nach Weiten der oderwizer Hutberg nebit zwei kleinern Unbe-
nänten Anhöhen, welche ihrem Anfehn nach allerfeits Bafalt-
berge find. Diefe gränzen füdlich an die Herwigsdorfer Be rge,
und nach Weiten an äenfpizkunnersdorfer Hochfein, den Hofe-
berg, und den oderwizer Spizberg', deren Lage und Befchaf-
fenheit ich in meinem Lezterdn angegeben habe. Nach Norden
aber folgt der grofse B e rg das Königsholz genant, der
feifersdorfer Viehwegsßein, ebenfals ein Bafaltberg, und kleinere
mit Bufch bewachfene Anhöhen, welche durch e in . Tal,
worin der witgendorf er Krebsbach liegt, von diefem Berge ge-
trent werden. Nordöitlich folgen nun die witgendorfer gleich
. • zu
zu beftfhreibenden Berge. Im W e g e nach Witgendorf liegen Gebirge
ler viele Bafaltgefchiebe auf Haufen gefchüttet, deren Ge-
itein fer feit und von groskörnigen abgefonderten Stükken,
iit, in denen viele olivengrüne gröfsere und kleinere L avakörner
fichtbar find.
Jenfeits Witgendorf nach Norden erhebt fich zuerit Witgen-
der witgendorfer Steinberg, weichet: auf feiner Oberfläche lee- dorfer
migen Boden hat, in welchem faulen- und kugelförmige Ba- Stemberg.
faltitükke liegen. Soweit das Geitein auf demfelben frei
hervorfteht iit es Bafalt, welcher durch einen am -füdlichen
Abhange angelegten Stein bruch noch mer entblöit worden.
E r fondert fich in laulenförmige Stükke a b , die längiten
Säulen find fünf bis fechs E llen , alsdähn werden fie durch
eine Qwerkluft von dem untern Bafalt abgefondert; man
kan folglich auch diefen Bafalt zu den gegliederten rechnen.
Die Säulen fchiefsen nach Norden ein, und die Qwerklüfte
durchfchneiden diefelben in einer entgegengefezten Richtung
lind fallen fchief nach Süden. Im Durchmeffer betragen die
Säulen, bald eine viertel, bald eine ganze E lle ; fie find gemeiniglich
vier - auch fechsfeitig, feltner drei - und acht-
feiiig, ihre Flächen gemeiniglich eben, doch findet man
zuweilen auch Säulen mit abwechfelnd ausgehölt oder erhabenen
Seitenflächen, die zugleich nach der einen Seite fpi-
Zig oder keilförmig zufammen laufen; und obgleich die einzelnen
Gelenke, wie ich eben gedachte, eine Länge von tnere-
fen Ellen haben, fo giebt es doch auch einige, die nur eine
viertel Elle hoch find, A u f den Klüften iit der Bafalt zum
Teil in eine weifse zerreibliche Erde, die zwifchen grauen
gleichfals verwitterten Bafalt liegt, aufgelöft; in diefen feigem
Klüften liegen längliche dreikantige auch kugelförmige Ba-
laltiVükke, deren äuflere Seiten gleich den Bafaltfäulen in
Y y y 3 . Tras