auf einer felsigen Höhe hart an der See. Der starke, in einem
tiefen Thäle fliefsende Bach Jal ta, der hier in die See fallt,
und an welchem höher hinauf das Dorf De r e k o i , in einer
verwilderten Waldgegend liegt, sammlet sich fünf bis sechs
Werste oberhalb Derekoi, aus fünf Thälern oder mächtigen
Schluchten des Hochgebirges, die von Osten nach Westen der
Reihe nach die Namen Kuwä , Bal lä, Panaghe, Stamiz
und Temia r führen. Die zwey Hauptbäche, dié sich etwa
eine Werst oberhalb des Dorfes Derekoi, im Walde vereinigen,
sind Kuwä und Bal l ä; gleich über dem Dorfe kommt P a naghe
dazu, welcher der stärkste von allen am südlichen Ufer in
die See fliefsenden Bächen ist. Die Gegend von Jalta ist zu allen
wärmern Culturen geschickt, und das Gebirge umher mit
Seefichten und anderer Holzung reichlich versehen, obgleich ein
Theil der Waldung am hohen Gebirge kurz vor 1794 abgebrannt
war. — Man rechnet von Alupka bis Jalta vierzehn Werste.
Die Gegend von Derekoi , wohin man nur ein Paar
Werste den Bach hinauf reitet, ist eine der kräuterreichsten
der ganzen Krym. Die merkwürdigsten Pflanzen, die ich daselbst
bemerkte, sind, Ophrys anthropophora, muscaria, und Co-
rallorhiza, Serapius grandißora, Satyrium Epipogum, Orchis Corio-
phora und militaris Tamus Communis, eine schöne Asperula und
in dem steinigen Bachgerinne ein zwar niedriges , aber in allen
Theilen sehr grofses und ansehnliches Heracleum mit stinkenden
Blumenschirmen, die fast den Cloakgeruch des, besonders gegen
die Nacht, übel duftenden Arum haben. Es giebt hier einige
alte, zahme Kastanienbäume, welche fast jährlich Früchte
bringen, und es wäre zu wünschen, dafs dieser Baum in der
Krym häufig angepflanzt würde. Jetzt ist, aufser bey Derekoi,
kein einziger in der Krym bekannt. Alle Arten von Hagedorn,
die das Gebirge hervor bringt, sind hier häufig. Ich habe aber
deren in der Krym eigentlich sieben bemerkt: einen mit grofsen
Stämmen, oft über einen Fufs dick fast ohne Dornen wachsenden,
mit schwarzen Beeren, einen mit braunen Beeren, einen mit
länglichen rothen Beeren, dann die bekannten Arten, Crat.
torminalis, Aria, Oxyacantha, und den Tournefortischen Crat.
orientalis mit bald hochgelben, bald hochrothen Äpfelchen, die
durch Pfropfen gar sehr verbessert werden können, und eine
angenehme Frucht sind.
Aus dem Thale des Jaltabaches kommt man über unbeträchtliche
Höhen in das Thal von Marsanda, wo man wieder
den braunen und schwärzlichen Schiefer, mit untermischten
Lagen von braunem, quarzigen, kristallisirten Sandsteine antrifft,
weiter hin aber blofs Trümmer von Kalkfels um und neben
sich sieht. Das Dorf Ma ga rat s ch, zwischen welchem und
Marsanda, auf einer steilen Höhe an der See Ruinen eines Klosters
sind, läfst man seitwärts gegen die See liegen und folgt
dem Wege gegen das Dorf Niki ta in einer wilden, waldreichen
Gegend. Alle drey jetzt genannte Dörfer waren sonst von
Griechen bewohnt, die nach Mariupol auswanderten, und deren
verwilderte zahlreiche Gärten, durch einen besondern,
nicht schicklich zu erzählenden Zufall, das Eigenthum eines gewissen
Collegenraths Smi rno f geworden sind, an Statt dafs sie,
nebst den übrigen, nun an verschiedene Eigentliümer (die für