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 winkeln.  Die  Stadt  liegt  von  der  Festung  südwestwärts  längs  
 der  See,  und  hat  wenig  beträchtliche  Häuser  und  eine  Reihe  
 Buden.  Die  Zahl  ihrer  Einwohner  beträgt  an  Kaufleuten  drey  
 und fünfzig und  an Bürgern  hundert sieben und dreyfsig männliche  
 Seelen;  auch  hier  gröfsten  Ilieils  Griechen.  In  der  Festung  
 ist  aufser  der  Kirche,  welche  sonst  eine  Metschet  war,  dein  
 Generalshause,  dem  für  die  Apotheke  ausdrücklich  erbauten  
 und  mit  guten  Kellern  versehenen,  nun  verlassenen  Hause,  und  
 einigen Casernen,  wenig  Gutes  von  Gebäuden  vorhanden.  Unter  
 dem  kleinen  Bastion  ist  eine  Cisterne  'befindlich,  welche  jedes  
 Mal  auf  drey  Tage  Wasser  Tür  die  Garnison  enthält  und  
 durch  eine  Wasserleitung  unterhalten  wird.  Unter  der  Wasserrohre  
 ist  zum  Wasserbehälter  ein  marmorner  Sarcophag  hingestellt, 
   der  von  Taman  soll  herüber  gebracht  worden  seyn. 
 Aufser  diesem  sind  noch  einige  andere  Alterthümer  in  
 dem  Generalshause  vorhanden,  die  durch  meine  Besorgung  in  
 einem  Gemäuer  befestigt  und  also  erhalten  worden  sind.  Zwey  
 davon  stellt  die  acht zehnte  Platte  Fig.  3.  und  4.  vor.  Der  
 eine  Stein  (Fig.  3.)  ist  etwas  über  sechs  Spannen  hoch  und  
 zwey  Spannen  breit;  der  andere  (Fig. .4.)  ist  eben  so  breit,  aber  
 unter  vier Spannen  lang.  Noch  liegen  bey  der Quarantäne  zwey  
 Rümpfe  von  Eöwen,  die  auf  Befehl  von  Taman  herüber 
 gebracht  worden,  und  ein  Denkmaal  der  vormaligen  Venetia-  
 nischen  Herrschaft  über  diesen  Ort  sind.  Ich  sah  dabey  noch  
 drey  schöne  Säulen  liegen,  aus  einem  in  die  Länge,  wie  nach 
 dem  Lineale  grauhandirten  Marmor  nebst  zwey  Kapitalen  von  
 einer  grob  eingehackten,  nicht  sehr  erhabenen  Arbeit. 
 Nordwärts  von  der  Stadt  war  sonst  das  ganze  zur  See  
 laufende  Thal  mit  Obstgärten  angefüllt,  wovon  nur  noch  wenige  
 Reste  übrig  sind.  Wenn  man  aus  der  Festung  nordost-  
 wärts  längs  dem  Ufer  des  Bosphors  fährt,  so  kommt  man  
 bald  nach  Passirung  der  noch  übrigen  Gärten,  etwas  über  eine  
 Werst  von  der  Festung,  in  eine  salzige Niedrigung,  die  bey nasser  
 Jahreszeit  unter Wasser  steht.  An deren  nördlichen Ende  befinden  
 sich,  am  Abhange  eines  Piückens,  der  gegen  die  flötzigen  
 Höhen  am  Bosphor  läuft,  einige  merkwürdige  Quellen.  Zwey  
 davon  sind  unten  am  Fufse  der  Höhe,  einige  hundert  Schritt  
 von  der  See  und  wenige  Schritt  aus  einander,  wovon  die  nördliche  
 salzhaft  und  sehr  bituminös  schmeckt,  und  fast  zwey  Arschinen  
 niedriger  quillt  als  die  andere,  welche  noch  salzhafter,  
 aber  nicht  bituminös  ist,  und  sich  im  Abflüsse  mit  andern  vereinigt  
 Gleich  über  diesen  Quellen  sind  an  der  Höhe  hinauf  
 verschiedene  Löcher  gegraben,  aus  welchen  ein  Bergtheer  ge-  
 sampielt wi rd,  welches  die  Erdlage  durchzieht 
 Ich  will  hier  beyläufig  alle mir  bekannt  gewordene  Örter  
 nennen,  bey welchen,  aufser  den  beyden schon  erwähnten Stellen,  
 auf der  Bosphorischen  Halbinsel,  Bergtheer oder Bergöhl gefunden,  
 und  sonst  durch  das  Artillerie - Commando  für die Feuerwerkerey  
 gesammelt  worden  ist. 
 1)  Bey  dem  wüsten  Dorfe  Irjäl ,   fünf Werste  von  Kertsck. 
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