dieses Kalkflötz abgerundete und abgebrochene Felsen, die wie
eine Pforte das Thal einengen und durch den tiefen Pafs eine
heftige Zugluft veranlassen. Den höchsten Felsen zur Linken
(an der Westseite), der einen ungeheuren, runden Thurm
gleicht, nennen die Tataren Kus chkaja (den Adlersfelsen).
Das Dorf Jenisala hat eine noch gute Griechische Kirche,
obgleich .alle .Griechische .Einwohner ausgewandert sind.
Die jetzt hier wohnenden Tataren haben nur eine schlechte
Metschet. Unter den Steinen .der Gebäude findet man schon
viele Conglomerate von zerbrochenem Muschelwerke. — Wenn
man dem Tunas-.Bach bis zum Dorfe Baschi abwärts folgt,
so sieht man die Kalkflötze allmählig flacher bis auf einen Winkel
von dreyfsig Grad fallen und auch die Hügel immer sanfter
sich verflachen.— Wenn man .dann, mit dem Wege, hinüber
an den grofsen Kara ssu kommt, der ungefähr gegen Baschi
aus einer Felsenhöhle, wie der Salgir, hervor bricht, und an
welchem die, wegen ihrer ungesunden Lage, berüchtigten Artillerie
- JEiasernen, .und der zur Aufnahme der höchstseligen
M onarc hin sr .erbaute Pallast liegen, so sieht man deutlich auf
diese flach fallenden, festen Kalkflötze wieder die Kreidemergel-
flötze .aufschieben, welche gegen das zurückgelegte Gebirge sehr
niedrig erscheinen, gegen die Steppe aber, und besonders gegen
das tiefe Thal, worin die Stadt Ka ra s suba s a r liegt, ansehnliche,
an der Südseite wieder jedes Mal hoch abgestürzte,
gegen N. und NW. aber sich verflachende Berge darstellen, und
den ganzen Raum zwischen dem grofsen und kleinen Karassu
•.einnehmen und umgeben.
Trefflich fällt von dieser Seite die sonst unansehnliche
und kothige Stadt Ka ra s subasar in die Augen, wenn man
sie von der Höhe des Ufers, betrachtet. Die davon auf der
dreyzehnten Pla t te mitgetheilte Aussicht, wird besonders IM at te
durch den grofsen Tasch - Chan,. eines der vorzüglichsten
Kaufhäuser, durch einige Metscheten,, und den mit vielen Pappeln
gezierten Garten des. Herrn Generals von Rosenberg ,
der nun dem medicinischen Collegium zur Apotheke geschenkt
ist, ansehnlich.
Ich fahre fort, die Gebirge längs der südlichen Küste der'
Kryrn im Zusammenhänge zu beschreiben.- Jenseit Usku t geht
das hügelige, von Regenklüften durchrissene- Schiefergebirge
längs der See fort, und dessen Rücken hängen sich an die
hohe Gebirgkette an, und haben quellige Grüfte,. welche zur
See laufen, zwischen sich. Besonders ist ein schmaler Rücken
merkwürdig, den eine tiefe, der See fast parallel von Arpat
herunter kommende, gegen den Uskut-Bach laufende Schlucht
abschneidet, und auf dessen äufserstem, gegen die See felsig
steilem und aufgeworfenem Ende, fast auf dem halben Wege
nach Kapso cho r (etwa 7 Werste von Uskut) eine alte Griechische
Burg liegt, welche die Tataren mit dem Namen Ts chob an-
Kalee (Hirtenfestung) belegen. Sie.besteht aus einem starken,