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 der  innern  Provinzen  vor  der  Ansteckung,  welche  von  den  
 weit  ausgebreiteten  und  überall  zugängigen  Küsten  des  Asof-  
 schen  Meeres  schwer  abzuhalten  ist;  ferner  durch  Ersparung  
 der  Kosten  für  die Quarantäne  und  Sastawen,  welche  in  Tagan-  
 rog,  und  an  andern  Orten  unterhalten  werden  müssen;  endlich  
 auch  noch  durch  Erleichterung  des Exporthandels  und  Beförderung  
 einer  KüstenschifFahrt  ( Cabotage),  woran  es  uns  
 überall  noch  so  sehr  fehlt.  Denn  erstlich  so  könnten  nach  
 Ker t sch,   wenn  dieser  Ort,  bey  alsdann  vermehrter  unausbleiblicher  
 Bevölkerung,  zu  einer  Art  von  Niederlage  (Entre-  
 pot}  der  Russischen  Waaren  würde,  gröfsere  Schiffe,  die  durch  
 den  kaum  fünfzehn  bis  sechzehn  Fufs  tiefen  Bosphor  nicht  einsegeln  
 können,  hier  geladen  und  die  Fracht  dadurch,  und  weil  
 die  Schiffe  zwey  Reisen  in  einem  Sommer  machen  würden,  
 wohlfeiler  werden;  und  zweytens  würden  die  Donischen  Kähne  
 welche  Eisen,  Getreide,  Hanf,  Segeltuch  und  Masten  nach  
 Taganrog  führen,  diese Waaren gerade  nachKertsch  bringen,  wo  
 der  Hafen  zum  Laden  der  Schiffe  viel  bequemer  ist.  Aller  dieser  
 einleuchtenden  Vortheile  ungeachtet,  hat  der  Vorschlag,  
 Welcher  zum  Flor  der  Krym  nicht  wenig  beytragen  würde,  immer  
 bey  der  Ausführung  gescheitert,  weil  die  wohlhabende  
 Taganrogsche  Kaufmanschaft,  die  darin  die  Abnahme  ihres  Handels  
 voraus  sah,  selbige  zu  hintertreiben  nichts  gespart  hat.  
 Der Krone  würde  die Anlage  einer  solchen Quarantäne  in Kertsck  
 fast  nichts  kosten,  da  die  alte  Festung  eine  unverbesserliche  
 Anlage  dazu  ist  und  vermittelst  Vermauerung  einer  Pforte  nur 
 einen  Eingang  behalten  würde,  auch  schon  Casernen  genug  
 darin  vorhanden  sind;  und  die  SchifFe,  welche  in  Taganrog  
 im  Schlamme  liegen  und  mit  vieler  Mühe  geladen  werden  müssen  
 ,  bis  dicht  an  das  mit  Steinen  wohl  eingefafste  Ufer  der  
 Festung  anlegen  können. 
 Die  Gegend  von  Ke r t s ch  ist  viel  bergiger,  als  der  Anfang  
 der  Bosphoranischen  Halbinsel.  Die  Rücken,  welche  sich,  
 wie  Gürtel  über  dieselbe  legen,  werden  immer  stärker,  und  
 die  letzten  drey  sind  besonders  merkwürdig.  Sie  liegen  in  halben  
 Zirkeln,  die  einer  den  andern  einschliefsen,  und  mit  ihren  
 Enden  gegen  den  Bosphor  erhöht,  an  dessen  Küste  felsige  Vorgebirge  
 machen,  zwischen  sich  aber  flach  ablaufende,  und  gegen  
 die  See  offene  Thäler  bilden.  Der  auf s e r s te   Halbkreis  
 fängt  bey  der  Landecke  K a r a -B u r u n   an,  und  scheint  mit  
 der  nördlich  von  Jenikale  gelegenen  felsigen  Landspitze  eine  
 Kette  zu  machen.  Zwischen  selbigen  und  dem  Takilm.uis,  
 als  der  äufserstem  Ecke  des  Bosphors,  liegt  der  Salzsee  Scliun-  
 gulek,   der  nur  durch  einen  Sandstrich  von  der  See  abgesondert  
 ist.  Der  zwe y te   Kreis  geht  bey  dem  mit  kleinen  Seen  bestreuten  
 Kumysch-burun  an  und  zieht  sich  nordwärts  .ebenfalls  
 gegen  Jenikale  herum,-  wo  er  sich  in  den  vorigen  verläuft.  
 Auch  zwischen  diesem  und  dem  vorigem  liegt  am  südlichem  
 Theile  ein  See  Tschurabasch.   Der  dritte,   oder  innerste  
 endlich  fängt  südlich  an  der  Festung  Kertsch  mit  dem  Akbu -   
 run  an,  macht  um  die  Ebene  von  P ant ik apäum,   zwischen  
 Kertsch  und  Jenikale,  einen  Zirkel,  nach  welchem  sich  auch  
 die  Seebucht  richtet,  und  bildet  mit  dem  andern  Ende  die