wohl zwanzig Arschinen im Durchmesser haltenden, runden,
über vier Faden hohen Thurme, der oben ein offenes Gewölbe
hat, zu welchem man durch eine Treppe hinauf steigt, die
einen über der Erde erhöhten Eingang hat. Der Thurm hat
zwar einen groisen Spalt, steht aber, wegen seiner dichten
Bauart aus Bruchsteinen noch fest. Ein Erdhügel, der vielleicht
vom Ausgraben des Fundaments entstand, liegt vor dem
Zugänge, und an diesem, mit einem sonst nirgend gesehenen
Astragalus*) bewachsenen Hügel, hebt mit einem Rondel, auf
der nordwestlichen Seite des Thurmes, eine zwey Arschinen
dicke, aus wilden Steinen ohne Kalk aufgesetzte Mauer an, die
einen Winkel macht und dann längs dem nördlichen Abhange
des Vorgebirges, der nicht so felsig abgestürzt, sondern mit
Wachholder bewachsen ist, etwa hundert Schritt, bis auf die
steile Landecke an der See fortläuft, und dem Raume hinter dem
Thurme auf dieser Seite zur Befestigung gedient hat, jetzt aber
zum Theil umgestürzt ist. An selbiger sieht man auf einer Stelle
mehrere-Gräber aus wilden Steinen bey einander, welche Griechisch
scheinen. Wegen der vorgerückten Lage der Landspitze,
worauf dieser Thurm an der Seekante ganz frey liegt, kann
derselbe von den Höhen weit und breit gesehen werden und
übersieht auch einen grofsen Theil der südlichen Küste, so
wohl gegen Kaffa, als gegen Alnschta zu.
Ästragalus Ponticus,' S jj ec, Ä s tr a g a la r um ta h . X i eine dem A, Har-
-bonensi sehr nahe verwandte-Gattung.
Um diesen Thurm waren Khus Coriaria *) und Catinus
häufig, ingleichen kleines Gesträuch von Crataegus Aria. Oben
auf der Plattform des Thurmes wächst Pisurn inaritimum., Cly-
peola Jonthlaspi und andere Pflanzen.
Ungefähr gegen T s cli ob an - K alee liegt von der See abwärts,
hoch am Abhange des Gebirges, das starke Tatarische
Dorf Arbat oder Arpat, -und über demselben wirft das Gebirge
dieses Namens einen hohen Berg, Postro f i l auf, und zieht
sich dann nordwestlich gegen das Dorf Wer on mit lauter hohen
Bergen herum.
Längs: der See aber dauern die Schieferthonschichten
fort, die oft zerscliüttet sind, zuweilen aber noch in ihrer natürlichen
stehenden Lage und Richtung streichen. Es soll
nämlich auch hier, in der Breite von einigen Wersten, das
Gebirge vormals gegen die See eingeschossen seyn. Aus den
häufigen Schluchten, die das Ufer .einschneiden, und aus dem
Ufer selbst kommen hin und wieder salzige Wasseradern hervor,
die jetat vertrocknet standen und ein häufiges, in Mehl verwandeltes
Bittersalz hinterlassen hatten. Gleich vor Kapso -
ch o r kommt an der See ein starker Kamm von Sandstein aus,
in über einander .liegenden eine , anderthalb und bis zwey Arschinen
mächtigen Lagen, die OSO. ausstreichen und gegen NO.
*) Die säuerlichen, rotten Beeren 'dieses 'Strauches, der der eigentliche
Sumach und Gerberstrauch der Tataren ist, und gemeiniglich mit
Uhus typhinum vermengt wird ' werden von -den Türken und Tataren
in Fleischbrühen verbraucht, denen sie eine angenehme -Säure geben.
Pa TjTsas K. 2r B. D d