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 Klammer  versehen,  und  scheint  über  einer  Thüre  oder  Pforte  
 gelegen  zu  haben.  Die  Inschrift  befindet  sich  an  der Kante,  gegen  
 das  eine  Ende  zu,  und  ist  um  defswillen  merhwürdig,  weil  
 sie  fast  aufser  Zweifel  setzt,  dafs  Taman  das  alte  Tmuta ra-   
 han  sey,  wo  sonst  ein  Geschlecht  abgetheilter  Russischer  Fürsten  
 residirte,  worüber  vorhin  viele  Zweifel  waren,  welches  
 aber  Herr  E.  R.  Stritten  aus  Vergleichung  der  Byzantinischen  
 Schriftsteller  mit  den  Russischen  Jahrbüchern  schon  langst  entschieden. 
   —   Die  Schrift  nämli'cli  besagt:  „Im  Jahre  6576 
 (1065),  Indict.  6,  mafs.  Gleb,  der  Fürst,  die  See  auf  dem  
 Eise,  von  Tmutarakan  bis  Kertsch  30,054  (Saschen)   Faden.  “  
 Bey  was  für  einer Veranlassung  diese Inschrift  eingegraben  worden, 
   ist  schwer  zu  bestimmen,  da  es  hei ne  Seltenheit  ist,  dafs  
 der  Bösphor  so  zufriert,  dafs  man  über  das  Eis  messen  kann.  
 Historische  Erläuterungen  über  die  Inschrift  und  das  alte  Fürstenthum  
 Tmuta rakan  hat  der  Herr  Geheime  Rath  Al ex ei  
 Mu s s in -P u s ch k in   in  einer  besondern  Schrift,  die’mit  einer,  
 die  alte  Russische  Geographie  erläuternden  Karte  und  einer  Abbildung  
 dieses auf  der  zehnten  Vignet te  vorgestellten  Steines,  
 begleitet  ist,  geliefert  nur  sind,  in  der  Abbildung,  die  auf  
 te meiner  neunten  Vigne t t e   unterstrichenen  Zahlzeichen  in  der  
 dort  mitgetheilten  Abbildung  etwas  unrichtig,  welches  mir  bey 
 Istoritscheskoi  Isljedowanie  a  IVTestopolo sehe nie  drehnago  rossiiskago  Tmuta•  
 rakanskago  Knäsehenie,   isdano  po  JVysotschaischemu  E ju   Im p e r a t o r -   
 s k a g o   Welilschestwa Powjeleniju  w' Sankt Piterburge  1794.  4. 
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 eihem  solchen historischen Documente  wichtig  scheint,  und  diese  
 neue  Abbildung  veranlafst  hat. 
 So  bald  man  sich  von  der  alten  Stadt  Taman  auf  dem  
 Wege  nach  T emr u k   längs  dem  Tamanischen  Busen  entfernt,  
 fällt  gleich,  zur  Rechten  des  Weges,  der  neuen  Festung  entgegen, 
   eine  Reihe  zusammenhängender  Höhen  oder  Hügel  in  
 die  Augen,  welche  in  der  Entfernung  von  anderthalb  Wersten,  
 von  der  Festung  und  dem  Ufer  des  Busens,  bis  auf  hundert  
 und  sechzig  und  hundert  und  siebzig  Fufs  ansteigen.  
 Der  vierte  davon,  K i r k - K o l   genannt,  ist  der  ansehnlichste  
 und  wegen  der  darauf  befindlichen Naturwirkungen merkwürdig.  
 Dessen  oberer  Theil  ist  ganz  mit  einem  graugelben,  unfruchtbaren  
 Lehm,  worunter  Steinbrocken  verschiedener  Art  gemischt  
 sind,  gleichsam  überflossen.  Wenn  man  auf  die  höchste  Fläche  
 gekommen  ist,  spürt  man  «inen  merklichen  Bergöhlgeruch,  bey  
 dem  ersten  und  nördlichsten  der  drey  Schlammhübel,  welche  
 auf  diese  Fläche  aufgesetzt  sind.  Dieser  erste  Hübel   ist  flach  
 und  weit  ausgebreitet,  nicht  über  anderthalb  Faden  hoch,  aber  
 von  mehr  als  hundert  Schritt  im  Durchmesser,  kaum  hin  und  
 wieder  mit  etwas  Cctmphorosma  bewachsen,  welches,  nebst  dem  
 oben  gedachten-  Lepidium  crctssifolium  auf  den Schlammauswürfen  
 gemeinjglich  die  erste  Vegetation  zu  seyn  pflegt.  Dieser  Hübel  
 ist  in  drey  Absätze  über  einander  gehäuft,  die  vermuthlich  von  
 drey  verschiedenen  Auswürfen  herrühren.  Auf  dessen  Mitte  
 zeigen  sich  zwey  oder  drey  Stellen,  die  ganz  deutliche  Spuren  
 ausgefüllter  und  übertrockneter  Schlammschlünde  sind.  Ein  
 zirkelförmiges  Thal  umgiebt  den  Hübel,  ist  an  der  Südseite  aru